Ein Gebet um Befreiung
(Psalm 74,1-23; Jeremia 52,1-11)
1
[Ein Psalm von Asaf.] - Gott, in dein Erbe brachen die Heiden ein. Sie entweihten deinen heiligen Tempel. In Trümmer legten sie Jerusalem.
2
Die Leichen deiner Knechte warfen sie den Vögeln des Himmels zum Fraß hin, deiner Frommen Leiber den Tieren des Feldes.
3
Wie Wasser vergossen sie ihr Blut rings um Jerusalem. Und keinen gab es, der sie begrub.
4
Wir sind unseren Nachbarn zum Hohn geworden, unserer Umgebung zum Schimpf und zum Spott.
5
Wie lange noch, Herr? Willst du immerfort zürnen? Soll weiter dein Eifer lodern dem Feuer gleich?
6
Laß deinen Zorn auf die Heiden los, die dich nicht kennen wollen, auf die Königreiche, die nicht verehren deinen Namen!
7
Denn Jakob haben sie aufgezehrt und seinen Wohnsitz verwüstet. -
8
Trage uns der Väter Sünden nicht nach! Dein Erbarmen komme schnell uns entgegen; denn gar elend sind wir geworden!
9
Hilf uns, Gott unseres Heils, um die Ehre deines Namens willen! Befreie uns! Unsere Sünden verzeihe uns um deines Namens willen!
10
Was sollen die Heiden spottend fragen: "Wo bleibt ihr Gott?" Kund werde vor unseren Augen, wie du das Blut deiner Knechte rächst an den Heiden, die es vergossen!
11
Der Gefangenen Seufzen dringe zu dir! Erlöse die Todgeweihten mit der Macht deines Armes!
12
Siebenfach zahle unseren Nachbarn die Lästerung heim, womit sie dich, Allmächtiger, schmähten.
13
Doch wir, dein Volk, die Schafe deiner Herde, wollen dir ewig danken und deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.