Das Wort Bin Ich

Die Sprüche Salomos (Sprichwörter)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 15 -

Die Zunge der Weisen

1
Sanfte Entgegnung beschwichtigt den Groll, ein kränkendes Wort erregt den Zorn.
2
Des Weisen Zunge spricht Weisheit, aus des Toren Mund sprudelt Torheit hervor.
3
An jedem Ort sind die Augen des Herrn, sie schauen auf Böse und Gute.
4
Eine sanfte Zunge ist ein Lebensbaum, ihre Verkehrtheit aber schlägt dem Herzen Wunden.
5
Der Tor verschmäht seines Vaters Zucht; klug handelt, wer Zurechtweisung annimmt.
6
Reichlicher Vorrat ist im Haus des Gerechten, Zerrüttung herrscht in den Einkünften des Gottlosen.
7
Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus; der Toren Sinn ist verkehrt.
8
Der Gottlosen Opfer ist dem Herrn ein Greuel, wohlgefällig ist ihm der Rechtschaffenen Gebet.
9
Der Gottlosen Wandel ist dem Herrn ein Greuel, er liebt den, der nach Gerechtigkeit strebt.
10
Schwere Züchtigung steht dem bevor, der abweicht vom rechten Weg; wer Zurechtweisung haßt, geht zugrunde.
11
Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem Herrn, wieviel mehr der Menschen Herz!
12
Der Spötter kann keinen Tadel vertragen, darum verkehrt er nicht mit dem Weisen.

Belohnung für ein fröhliches Herz

13
Ein fröhliches Herz macht das Antlitz heiter, Herzenskummer bedrückt das Gemüt.
14
Das Herz des Verständigen strebt nach Erkenntnis, des Toren Mund geht auf Torheit aus.
15
Des Bedrückten Tage sind allesamt traurig, wer guten Mutes ist, feiert beständig ein Fest.
16
Besser wenig bei Gottesfurcht als reicher Besitz und Unruhe dabei.
17
Besser ein Gericht Gemüse und Liebe dabei als ein gemästetes Rind und Haß dabei.
18
Ein hitziger Mensch ruft Streit hervor, doch ein Langmütiger beschwichtigt den Hader.
19
Des Faulen Pfad ist einer Dornhecke gleich, wohlgebahnt ist der Weg des Rechtschaffenen.
20
Ein weiser Sohn macht dem Vater Freude, ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.

Unterweisung in Weisheit

21
Torheit ist dem Unverständigen ein Vergnügen, den geraden Weg geht ein verständiger Mensch.
22
Wo Beratung fehlt, mißlingen die Pläne, wo viele Ratgeber sind, gelingen sie.
23
An des eigenen Mundes trefflicher Antwort hat jeder Freude; wie wertvoll ist ein Wort zur rechten Zeit!
24
Der Weg des Lebens geht für den Klugen nach oben, damit er der Unterwelt drunten entgehe.
25
Der Herr reißt nieder das Haus der Stolzen, die Grenze der Witwe stellt er wieder her.
26
Boshafte Pläne sind dem Herrn ein Greuel, gütige Worte vernimmt er gern.
27
Wer unrechten Gewinn erwirbt, zerstört sein Haus, wer Bestechung verabscheut, wird ruhig leben.
28
Was zu antworten ist, überlegt das Herz des Gerechten; Bosheiten sprudelt hervor der Mund des Gottlosen.
29
Fern ist der Herr den Gottlosen, doch das Gebet der Gerechten erhört er.
30
Ein freundlicher Blick erfreut das Herz, frohe Kunde belebt das Gebein.
31
Ein Ohr, das auf heilsame Mahnungen hört, weilt gern inmitten der Weisen.
32
Wer Belehrung verschmäht, mißachtet das Wohl seiner Seele, Einsicht erwirbt sich, wer auf Zurechtweisung hört.
33
Die Furcht des Herrn ist Erziehung zur Weisheit; der Ehre geht die Demut voraus.

Die Zunge der Weisen

1
Eine sanfte Antwort bricht den Zorn, harte Rede erweckt Grimm.
2
Die Zunge der Weisen ziert Erkenntnis, der Mund der Toren sprudelt Torheit aus.
3
An jedem Orte schauen die Augen des Herrn auf Gute und Böse.
4
Eine friedliebende Zunge ist ein Baum des Lebens, aber eine zügellose schlägt den Geist nieder.
5
Ein Tor spottet der Zucht seines Vaters; wer aber die Rüge beachtet, wird klüger. In der Fülle der Gerechtigkeit ist sehr große Kraft, aber die Anschläge der Gottlosen werden zunichte.
6
Das Haus des Gerechten ist eine starke Feste, aber bei dem Erwerb des Gottlosen herrscht Zerrüttung.
7
Die Lippen der Weisen streuen Erkenntnis aus, aber das Herz der Toren ist nicht also.
8
Die Opfer der Gottlosen sind dem Herrn ein Greuel, die Gelübde der Gerechten wohlgefällig.
9
Ein Greuel ist dem Herrn der Weg des Gottlosen; wer der Gerechtigkeit nachgeht, den liebt er.
10
Schlimme Züchtigung trifft den, der den Weg des Lebens verlässt, und wer die Rüge haßt, wird sterben.
11
Unterwelt und Verderben liegen vor dem Herrn offen, wie viel mehr die Herzen der Menschenkinder?
12
Der Verdorbene liebt den nicht, der ihn zurechtweist, und geht nicht mit den Weisen um.

Belohnung für ein fröhliches Herz

13
Ein fröhliches Herz erheitert das Angesicht, bei Kummer des Herzens ist der Geist niedergeschlagen.
14
Das Herz des Weisen sucht Belehrung, aber der Mund der Toren nährt sich von Unverstand.
15
Alle Tage des Armen sind schlimm, ein ruhiges Gemüt ist wie ein beständiges Freudenmahl.
16
Besser ist weniges mit der Furcht des Herrn als große Schätze, die nicht sättigen.
17
Besser ist es, zu Gemüse geladen zu werden, wobei Liebe, als zu einem gemästeten Kalbe, wobei Hass.
18
Ein zornmütiger Mann erregt Streit; wer geduldig ist, beschwichtigt den ausgebrochenen.
19
Der Weg der Trägen gleicht einem Dornenzaun, der Weg der Gerechten ist ohne Hindernis.
20
Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Mensch verachtet seine Mutter.

Unterweisung in Weisheit

21
Torheit macht dem Toren Freude, aber der verständige Mann geht den geraden Weg.
22
Vereitelt werden die Anschläge, wo Überlegung fehlt; wo aber viele Ratgeber sind, haben sie Bestand.
23
Jeder freut sich an dem Ausspruche seines Mundes und ein Wort zur rechten Zeit ist sehr gut.
24
Der Weg des Lebens geht aufwärts für den Einsichtsvollen, damit er der Hölle entgehe.
25
Das Haus der Hoffärtigen zerstört der Herr, aber der Witwe Grenzen sichert er.
26
Ein Greuel sind dem Herrn böse Anschläge, aber reine Rede besteht herrlich vor ihm.
27
Sein eigenes Haus zerstört, wer der Habsucht folgt; wer aber Geschenke hasst, wird leben. Durch Barmherzigkeit und Treue wird man von Sünden rein; durch die Furcht des Herrn aber hält man sich fern vom Bösen.
28
Das Herz des Gerechten sinnt auf Gehorsam, der Mund der Gottlosen fließt über vom Bösen.
29
Fern ist der Herr von den Gottlosen, aber die Gebete der Gerechten erhört er.
30
Der Lichtglanz der Augen erfreut die Seele, eine gute Nachricht labt die Gebeine.
31
Ein Ohr, das auf die Rügen des Lebens hört, wird inmitten der Weisen weilen.
32
Wer die Zurechtweisung verwirft, verachtet seine eigene Seele; wer aber der Warnung nachgibt, erwirbt Einsicht.
33
Die Furcht des Herrn ist die Zuchtschule der Weisheit und Demut geht der Ehre voraus.