Mose befiehlt Gehorsam
(5. Mose 11,1-7)
1
Und nun Israel, höre die Gebote und die Rechte, welche ich dich lehre, dass du sie übest, und lebest, und in das Land hineinziehest, und es in Besitz nehmest, das der Herr, der Gott eurer Väter, euch geben will.
2
Füget nichts zu dem Worte, das ich zu euch spreche, hinzu, noch nehmet etwas davon weg; haltet die Gebote des Herrn, eures Gottes, die ich euch gebe.
3
Eure eigenen Augen haben alles gesehen, was der Herr gegen Beelphegor getan hat; wie er alle, die denselben verehrten, aus eurer Mitte weggetilgt hat.
4
Ihr dagegen, die ihr dem Herrn, euerm Gott, anhanget, seid noch alle bis auf den gegenwärtigen Tag am Leben.
5
Ihr wisset, dass ich euch die Gebote und Rechte gelehrt habe, wie mir der Herr, mein Gott, aufgetragen hat; übet sie so in dem Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet,
6
und beobachtet und erfüllet sie im Werke. Denn dies ist eure Weisheit und eure Einsicht vor den Völkern, damit sie, wenn sie alle diese Gebote hören werden, sagen mögen: Sehet, welch weises und verständiges Volk, welch großes Volk!
7
Auch ist kein anderes Volk so groß, dass es Götter hätte, die ihm so nahe wären, wie unser Gott nahe ist, so oft wir zu ihm rufen.
8
Denn wo ist ein anderes Volk so erhaben, dass es solche Gebräuche und so gerechte Satzungen hätte, und das ganze Gesetz, das ich euch heute vor Augen stelle?
9
Darum habe sorgfältig auf dich und deine Seele Acht. Vergiss die Dinge nicht, die deine Augen gesehen haben, und lass sie deinem Herzen Zeit deines Lebens nicht entfallen. Und lehre sie deine Söhne und Enkel,
10
von dem Tage an, da du vor dem Herrn, deinem Gott, am Horeb standest, als der Herr zu mir redete und sprach: Versammle das Volk zu mir, dass sie meine Worte hören und mich fürchten lernen, so lange sie auf Erden leben, und ihre Söhne lehren.
11
Da tratet ihr hin zum Fuße des Berges, der bis zum Himmel hin im Feuer stand, während auf ihm Finsternis, und Wolken, und Dunkelheit waren.
12
Und der Herr redete zu euch mitten aus dem Feuer heraus. Den Schall seiner Worte hörtet ihr, aber eine Gestalt habt ihr nicht wahrgenommen.
13
Und er verkündete euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, und die zehn Worte, die er auf zwei steinerne Tafeln schrieb.
14
Und mir trug er zu jener Zeit auf, euch die Satzungen und Rechte zu lehren, die ihr in dem Lande, das ihr in Besitz nehmen werdet, beobachten sollt.
Hüte dich vor Götzendienst
(5. Mose 12,29-32; Hesekiel 6,1-7)
15
Bewahret denn eure Seelen sorgfältig. Ihr habt an dem Tage, da der Herr zu euch auf dem Horeb mitten aus dem Feuer heraus redete, kein Bild gesehen,
16
damit ihr nicht etwa in falschem Wahne euch ein geschnitztes Abbild, oder das Bild eines Mannes oder eines Weibes machet,
17
das Bild irgend eines Tieres, das auf Erden ist, oder eines Vogels, der unter dem Himmel fliegt,
18
oder eines Gewürmes, das auf dem Boden kriecht, oder eines Fisches, der unter der Erde im Wasser lebt;
19
und dass du nicht etwa, wenn du deine Augen zum Himmel erhebest und die Sonne und den Mond, und alle Sterne des Himmels schaust, von Trug befangen, sie anbetest und sie verehrtest, da sie doch der Herr, dein Gott, geschaffen hat, dass sie allen Völkern dienen, die unter dem Himmel sind.
20
Euch aber hat der Herr genommen und aus dem eisernen Ofen Ägyptens herausgeführt, dass er ein Volk habe, das ihm erbeigen sei, so wie es heute ist.
21
Und der Herr zürnte über mich, um eurer Reden willen, und schwor, dass ich nicht den Jordan überschreiten, noch in das gute Land kommen soll, das er euch geben wird.
22
Sehet, ich sterbe in diesem Lande, ich werde den Jordan nicht überschreiten; ihr werdet hinüberziehen und das vortreffliche Land in Besitz nehmen.
23
So hüte dich nun, des Bundes des Herrn, deines Gottes, jemals zu vergessen, den er mit dir geschlossen hat, und dir ein geschnitztes Bild von Dingen zu machen, die der Herr zu machen verboten hat;
24
denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott.
25
Wenn ihr nun Söhne und Enkel gezeugt, und in dem Lande lange gewohnt habt, und, betört, euch ein Bild machen und Böses vor dem Herrn, euerm Gott tun solltet, so dass ihr ihn zum Zorne reizen würdet:
26
so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen an, dass ihr schnell aus dem Lande werdet vertilgt werden, dass ihr nach dem Übergange über den Jordan in Besitz nehmen werdet. Ihr werdet nicht lange darin wohnen, sondern der Herr wird euch vertilgen
27
und euch unter alle Völker zerstreuen, und nur wenige werden übrigbleiben unter den Völkern, unter welche der Herr euch bringen wird.
28
Dort werdet ihr Göttern dienen, die von Menschenhänden gemacht sind, Holz und Stein, die nicht sehen, noch hören, noch essen, noch riechen können.
29
Und wenn du daselbst dem Herrn, deinen Gott, suchst, so wirst du ihn finden; wenn du ihn nur von ganzem Herzen suchst und in voller Zerknirschung deiner Seele.
30
Nachdem dich alles betroffen hat, was vorhergesagt ist, wirst du in der letzten Zeit zu dem Herrn, deinem Gott, zurückkehren und auf seine Stimme hören.
31
Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht ganz verlassen, und dich nicht völlig vertilgen, und seines Bundes, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.
32
Frage die alten Zeiten, die vor dir waren, von dem Tage an, wo Gott den Menschen auf Erden schuf, von einem Ende des Himmels bis zum andern, ob einmal etwas derartiges geschehen, oder es je erhört worden ist,
33
dass ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer heraus reden hörte, wie du sie gehört hast und am Leben geblieben bist;
34
oder ob Gott sich herbeiließ, hinzugehen und sich ein Volk aus der Mitte der Völker herauszuholen durch Prüfungen, und Zeichen, und Wunder, durch Kampf, und starke Hand, und ausgestreckten Arm, und furchtbare Erscheinungen, wie das alles der Herr, euer Gott, für euch in Ägypten vor deinen Augen getan hat,
35
damit du erkanntest, dass er, der Herr, Gott ist, und kein anderer außer ihm ist.
36
Vom Himmel her ließ er dich seine Stimme hören, um dich zu unterweisen, und auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen, und du hörtest seine Worte mitten aus dem Feuer heraus,
37
weil er deine Väter liebte und ihre Nachkommenschaft nach ihnen auserwählt hatte. Und er hat dich aus Ägypten herausgeführt und ist vor dir hergezogen in seiner großen Macht,
38
um Völker bei deinem Einzuge zu vernichten, die größer und stärker waren als du, und um dich in ihr Land zu führen und es dir zum Eigentume zu geben, wie du am heutigen Tage siehst.
39
So erkenne also heute und nimm es dir zu Herzen, dass der Herr Gott ist im Himmel droben und auf der Erde hier unten, und kein anderer Gott sonst ist.
40
Halte seine Gebote und Satzungen, die ich dir gebiete, dass es dir und deinen Söhnen nach dir wohlergehe, und du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir geben wird, lange bleiben mögest.
Städte der Zuflucht östlich des Jordans
(4. Mose 35,9-34; 5. Mose 19,1-14; Josua 20,1-9)
41
Darauf bestimmte Moses drei Städte jenseits des Jordans in dem östlich gelegenen Gebiete,
42
damit jeder, der seinen Nächsten unvorsätzlich erschlagen, ohne ihm von einem oder dem anderen Tage feind gewesen zu sein, in eine dieser Städte seine Zuflucht nehmen könnte:
43
Bosor in der Wüste, welche in der Ebene liegt, in dem Stamme Ruben, und Ramoth in Galaad, im Stamme Gad, und Golan in Basan, im Stamme Manasse.
Einführung in Gottes Gesetz
44
Dies ist das Gesetz, welches Moses den Söhnen Israels vorlegte,
45
und dies sind die Anordnungen und Satzungen und Rechte, welche er den Söhnen Israels verkündete, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren,
46
jenseits des Jordans im Tale, dem Tempel Phogors gegenüber, im Lande Sehons, des Königs der Amorrhiter, der in Hesebon wohnte, den Moses schlug. Und die Söhne Israels nahmen auf ihrem Zuge aus Ägypten
47
sein Land und das Land Ogs, des Königs von Basan, der zwei Könige der Amorrhiter, jenseits des Jordans nach Sonnenaufgang, in Besitz,
48
von Aroer, dass am Ufer des Baches Arnon liegt, bis an den Berg Sion, der auch Hermon heißt,
49
die ganze Ebene jenseits des Jordans nach Osten hin, bis zum Meere der Wüste und bis an den Fuß des Berges Phasga.