Das Wort Bin Ich

Die Sprüche Salomos (Sprichwörter)

Volksbibel 2000

- Kapitel 28 -

Die Bösen und die Gerechten

1
Der Gottlose flieht, wenn ihn auch niemand verfolgt - der Gerechte fühlt sich sicher wie ein junger Löwe.
2
Wegen der Sündhaftigkeit eines Landes wechseln häufig seine Fürsten, aber durch einsichtige, verständige Leute gewinnt das Recht lange Dauer.
3
Ein Frevler, der die Armen bedrückt, ist wie ein Regen, der wegschwemmt, ohne Brot zu bringen.
4
Die das Gesetz mißachten, rühmen den Frevler- die das Gesetz beobachten, entrüsten sich über ihn.
5
Böse Menschen haben keinen Sinn für das Recht; doch die den Herrn suchen, haben Einsicht in allem.
6
Besser ist ein Armer, der in seiner Unschuld wandelt, als ein Mensch, der auf krummen Wegen geht, mag er auch reich sein.
7
Wer das Gesetz beobachtet, ist ein verständiger Sohn; doch wer mit Schlemmern verkehrt, macht seinem Vater Schande.
8
Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt, sammelt für den, der sich der Armen erbarmt.
9
Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz nicht zu hören, dessen Gebet sogar ist ein Greuel.
10
Wer Rechtschaffene auf bösem Weg in die Irre führt, der wird selber in seine Grube fallen; aber die Unsträflichen werden Segen erlangen.
11
Der Reiche hält sich selbst für weise; doch ein verständiger Armer forscht ihn aus.
12
Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Herrlichkeit groß; doch kommen die Frevler hoch, muß man nach Menschen suchen.
13
Wer seine Sünden verheimlicht, hat keinen Segen - wer sie bekennt und davon läßt, wird Vergebung erlangen.
14
Wohl dem Mann, der stets auf der Hut ist; doch wer sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen.
15
Ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär: das ist ein gottloser Herrscher für ein armes Volk.
16
Ein Fürst, dem es an der Einsicht gebricht, ist groß als Erpresser; doch wer unrechten Gewinn verabscheut, wird lange leben.
17
Ein Mann, den eine Blutschuld drückt, bleibt bis zum Grab ein Flüchtling - man halte ihn nicht auf!
18
Wer unsträflich wandelt, wird gerettet, wer aber krumme Wege geht, stürzt in die Grube.
19
Wer seinen Acker bestellt, hat Brot in Fülle - Armut in Fülle hat, wer nichtigen Dingen nachjagt.
20
Der Ehrliche wird reich gesegnet - wer aber schnell sich bereichern will, bleibt nicht ungestraft.
21
Parteilichkeit ist ein übel Ding - schon mancher vergeht sich um ein Stückchen Brot.
22
Der Geizhals geht gierig auf Reichtum aus und bedenkt nicht, daß über ihn kommt der Mangel.
23
Wer einen Menschen rügt, wird hinterher mehr Dank ernten als eine Schmeichlerzunge.
24
Wer seinen Vater und seine Mutter bestiehlt und sagt: "Das ist keine Sünde!," der ist ein Genosse des verkommenen Menschen.
25
Der Habgierige verursacht Streit; wer aber auf den Herrn vertraut, wird reichlich gelabt.
26
Wer sich auf seinen eigenen Verstand verläßt, ist ein Tor; doch wer in Weisheit wandelt, wird gerettet.
27
Wer dem Armen gibt, dem wird selber nichts mangeln; doch wer seine Augen vor ihm verschließt, wird überhäuft mit Flüchen.
28
Wenn die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute; doch wenn sie umkommen, werden mächtig die Gerechten.