Das Wort Bin Ich

Das zweite Buch der Chronik

Volksbibel 2000

- Kapitel 34 -

Josia regiert in Juda

(2. Könige 22,1-2)
1
Joschija war acht Jahre alt, als er König wurde. Er regierte 31 Jahre in Jerusalem.
2
Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte auf den Wegen seines Ahnherrn David. Er wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken.
(1. Könige 13,1-10; 2. Könige 23,4-20)
3
Im achten Jahr seiner Regierung, als er noch sehr jung war, fing er an, dem Gott seines Ahnherrn David treu zu dienen. Im zwölften Jahr begann er Juda und Jerusalem von den Opferhöhen, Ascheren, Schnitz- und Gußbildern zu säubern.
4
Man riß vor seinen Augen die Altäre der Baale nieder. Die Sonnensäulen, die oben darauf waren, ließ er umhauen. Die Ascheren, die Schnitzbilder und Steinmale ließ er zertrümmern und zerstampfen und den Staub davon auf die Gräber derer streuen, die ihnen geopfert hatten.
5
Die Gebeine der Priester ließ er auf ihren Altären verbrennen und reinigte so Juda und Jerusalem.
6
Auch in den Städten von Manasse und Efraim, von Simeon bis nach Naftali hin - in ihren Ruinen ringsum -
7
ließ er die Altäre niederreißen, die Ascheren und Schnitzbilder zertrümmern und einstampfen und im ganzen Land Israel alle Sonnensäulen umhauen. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

Hilkija findet das Buch des Gesetzes

(2. Könige 22,3-7)
8
Im 18ten Jahr seiner Regierung, nachdem er Land und Tempel gereinigt hatte, entsandte er Schafan, den Sohn Azaljas, den Stadthauptmann Maaseja und den Kanzler Joach, den Sohn des Joahas, um den Tempel des Herrn, seines Gottes, ausbessern zu lassen.
9
Als diese zum Hohenpriester Hilkija kamen, übergaben sie das Geld, das zum Tempel Gottes gebracht worden war und das die Leviten, die Schwellenhüter, von Manasse und Efraim und von allen übrigen Israeliten, sowie von ganz Juda und Benjamin und von den Bewohnern Jerusalems eingesammelt hatten.
10
Sie händigten es den Werkführern ein, die am Tempel des Herrn bestellt waren. Diese zahlten es den Werkleuten aus, die am Tempel des Herrn mit der Erneuerung und Ausbesserung des Tempels beschäftigt waren.
11
Sie übergaben es den Zimmerleuten und Bauleuten zum Ankauf von behauenen Steinen und von Holz für die Bindebalken und das Gebälk der Gebäude, die die Könige von Juda hatten verfallen lassen.
12
Die Männer handelten bei ihrer Arbeit auf Treu und Glauben. Über sie waren zu Aufsicht gesetzt die Leviten Jahat und Obadja von den Nachkommen Meraris und Secharja sowie Meschullam von den Nachkommen Kehats. Die Leviten, soweit sie sich auf Musikinstrumente verstanden,
13
waren über die Lastträger gesetzt und auch mit der Beaufsichtigung aller anderen Arbeiter bei ihren Dienstleistungen betraut. Manche Leviten waren Schreiber, Amtleute und Torhüter.
(2. Könige 22,8-13)
14
Als sie das Geld, das für den Tempel des Herrn eingegangen war, herausnahmen, fand der Priester Hilkija das von Mose stammende Gesetzbuch des Herrn.
15
Hilkija berichtete dem Schreiber Schafan: "Ich habe das Gesetzbuch im Tempel des Herrn gefunden." Hilkija übergab dann das Buch an Schafan.
16
Schafan überbrachte das Buch dem König und erstattet dem König folgenden Bericht: "Alles, was deinen Dienern aufgetragen worden ist, haben sie ausgeführt.
17
Sie haben das Geld, das sich im Tempel vorfand, ausgeschüttet und es den Werkführern ausgehändigt, die zur Aufsicht angestellt sind."
18
Zugleich meldete der Schreiber Schafan dem König: "Der Priester Hilkija hat mir ein Buch gegeben," und Schafan las es dem König vor.
19
Als der König den Inhalt des Gesetzes hörte, zerriß er seine Kleider.
20
Dann gab der König dem Hilkija und Ahikam, dem Sohn Schafans und Abdon, dem Sohn Michas, dem Schreiber Schafan und Asaja, dem Diener des Königs folgende Weisung:
21
"Geht, befragt den Herrn für mich, für das Volk und für die, die in Israel und Juda übriggeblieben sind, über den Inhalt dieses Buches, das man aufgefunden hat! Denn groß ist des Herrn Zorn, der gegen uns entbrannt ist, weil unsere Väter auf die Vorschriften des Herrn, all dies zu tun, was in diesem Buch geschrieben steht, nicht gehört haben."
(2. Könige 22,14-20)
22
So ging denn der Priester Hilkija mit denen, die der König bezeichnet hatte, zur Prophetin Hulda, der Frau des Verwalters der Kleiderkammer Schallum, des Sohnes Tokhats, des Enkels des Hasra, die im zweiten Bezirk in Jerusalem wohnte, und befragten sie dementsprechend.
23
Sie gab ihnen folgende Auskunft: "So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat:
24
So spricht der Herr: Ich will über diesen Ort und seine Bewohner Unheil bringen, all die Flüche, die in dem Buch geschrieben stehen, das man dem König von Juda vorgelesen hat.
25
Darum, weil sie mich verließen und anderen Göttern Räucheropfer darbrachten, um mich mit all dem Machwerk ihrer Hände zu reizen, soll mein Zorn gegen diesen Ort entbrennen und nicht erlöschen.
26
Dem König von Juda aber, der euch gesandt hat, um den Herrn zu befragen, meldet folgendes: So spricht der Herr, der Gott Israels, betreffs all der Worte, die du gehört hast:
27
Weil dein Herz demütig war und du dich vor dem Herrn gebeugt hast, als du hörtest, was er diesem Ort und seinen Bewohnern angedroht hat, und weil du dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe auch ich dir Gehör geschenkt, spricht der Herr.
28
Darum sollst du, wenn ich dich zu deinen Vätern versammele, in Frieden in dein Grab gelegt werden. Deine Augen sollen all das Unheil nicht schauen, das ich über diesen Ort bringen werde." So erstatteten sie dem König Bericht.

Josia stellt die wahre Anbetung wieder her

(2. Könige 23,1-3)
29
Da sandte der König Boten aus, und sie versammelten bei ihm alle Ältesten von Juda und von Jerusalem.
30
Der König ging zum Tempel des Herrn hinauf und mit ihm alle Männer von Juda und alle Bewohner Jerusalems, ebenso die Priester und Leviten, das ganze Volk, groß und klein. Dort las er ihnen den ganzen Inhalt des Bundesbuches vor, das im Tempel des Herrn aufgefunden worden war.
31
Hierauf trat der König an seinen Standort und schloß vor dem Herrn den Bund, daß sie dem Herrn folgen und seine Gebote, seine Verordnungen und Satzungen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele beobachten wollten, um so den Vorschriften dieses Bundes, die in diesem Buch aufgezeichnet waren, nachzukommen.
32
Dann ließ er alle, die sich in Jerusalem und Benjamin befanden, in den Bund eintreten, und die Bewohner von Jerusalem handelten so, wie es dem Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter, entsprach.
33
So beseitigte Joschija alle Götzengreuel aus allen Gebieten der Israeliten und verpflichtete alle in Israel zum Dienst des Herrn, ihres Gottes. Solange er lebte, ließen sie nicht davon ab, dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zu folgen.