Das Wort Bin Ich

Der erste Brief des Paulus an die Korinther

Volksbibel 2000

- Kapitel 7 -

Grundsätze der Ehe

1
Um auf das zu kommen, wovon ihr geschrieben habt: Es ist gut für einen Mann, eine Frau nicht zu berühren.
2
Aber wegen der Gefahr der Unzucht soll jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann haben.
3
Der Mann leiste seiner Frau die schuldige Pflicht und ebenso die Frau ihrem Mann.
4
Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.
5
Entzieht euch nicht einander, außer mit gegenseitiger Einwilligung für eine gewisse Zeit, um euch dem Gebet zu widmen. Dann kommt wieder zusammen, sonst führt euch der Satan in Versuchung, da ihr nicht enthaltsam leben könnt.
6
Das verstehe ich als Zugeständnis, nicht als Gebot.
7
Ich wollte wohl, alle Menschen wären wie ich. Aber jeder hat von Gott seine eigene Gnadengabe, der eine von dieser, der andere von jener Art.
8
Den Unverheirateten und den Witwen sage ich aber: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich.
9
Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, dann sollen sie heiraten. Es ist besser, zu heiraten, als zu brennen.

Ehegelübde halten

10
Aber den Verheirateten gebiete ich, - nicht ich, sondern der Herr: Die Frau trenne sich nicht von ihrem Mann!
11
Hat sie sich aber getrennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit ihrem Mann. Auch entlasse ein Mann nicht seine Frau!
12
Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, die mit ihm zusammenleben will, so entlasse er sie nicht.
13
Und wenn eine (gläubige) Frau einen ungläubigen Mann hat, der mit ihr zusammenleben will, so schicke sie ihren Mann nicht weg.
14
Denn geheiligt ist der ungläubige Mann durch die Frau und die ungläubige Frau durch den Bruder. Sonst wären eure Kinder ja unrein, und sie sind doch heilig!
15
Will sich aber der ungläubige Teil trennen, so trenne er sich. In solchem Fall ist der Bruder oder die Schwester nicht gebunden. Denn Gott hat euch zum Frieden berufen.
16
Weißt du denn, Frau, ob du deinen Mann retten kannst? Und weißt du, Mann, ob du deine Frau retten kannst?

Lebt so, wie ihr berufen seid

17
Ein jeder wandle so, wie der Herr es ihm zugeteilt, wie Gott ihn berufen hat. So ordne ich es in allen Gemeinden an.
18
Ist einer als Beschnittener berufen, so bleibe er beschnitten. Ist einer als Unbeschnittener berufen, so lasse er sich nicht beschneiden.
19
Weder auf die Beschneidung noch auf das Unbeschnittensein kommt es an, sondern auf die Beobachtung der Gebote Gottes.
20
Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen wurde.
21
Bist du als Sklave berufen, so mache dir deswegen keine Sorge. Selbst wenn du frei werden kannst, bleibe dabei!
22
Denn wer als Sklave im Herrn berufen ist, ist ein Freigelassener des Herrn, so wie der Freie, der berufen wurde, Sklave Christi ist.
23
Um einen Preis seid ihr erkauft. Werdet nicht Sklaven von Menschen.
24
Brüder, jeder bleibe vor Gott in dem Stand, in dem er berufen wurde.

Für die Unverheirateten und Witwen

25
Was die Jungfrauen betrifft, so habe ich vom Herrn kein Gebot. Ich gebe aber einen Rat als einer, dem vom Herrn Erbarmen widerfahren ist und der darum Vertrauen verdient.
26
Bei der gegenwärtigen Bedrängnis halte ich es für gut, ja, es ist für jedermann gut, so zu bleiben.
27
Bist du mit einer Frau verbunden, so suche keine Trennung. Bist du frei, so suche keine Frau.
28
Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht; und wenn eine Jungfrau heiratet, begeht sie damit keine Sünde. Freilich werden solche irdische Bedrängnis erfahren, davor möchte ich euch bewahren.
29
Das aber, Brüder, sage ich euch: Die Zeit ist kurz. Daher sollten die, die eine Frau haben, so leben, als hätten sie keine;
30
die weinen, als weinten sie nicht; die sich freuen, als freuten sie sich nicht; die etwas erwerben, als hätten sie nichts zu eigen;
31
die mit der Welt zu tun haben, als hätten sie nichts mit ihr zu tun. Denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32
Ich möchte, daß ihr sorgenfrei seid. Der Unverheiratete ist um die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle.
33
Der Verheiratete aber ist um weltliche Dinge besorgt, wie er der Frau gefalle.
34
So ist er gespalten. Die unverheiratete Frau und die Jungfrau ist um die Sache des Herrn besorgt, sie will an Leib und Seele heilig sein. Die Verheiratete dagegen ist um weltliche Dinge besorgt, wie sie dem Mann gefalle.
35
Das sage ich zu eurem Besten, nicht um euch eine Schlinge umzuwerfen, sondern weil ich auf untadeliges Verhalten und ungestörte Hingabe an den Herrn bedacht bin.
36
Wenn aber jemand meint, er handle gegen seine Jungfrau schimpflich, wenn sie über die Reife hinaus ist und es so sein muß, so tue er nach seinem Gutdünken. Er versündigt sich nicht; sie mögen heiraten.
37
Wer aber in seinem Herzen feststeht und keine Not hat, sondern in seinem Willensentschluß frei ist und sich vorgenommen hat, seine Jungfrau zu bewahren, der tut wohl daran.
38
Wer also seine Jungfrau verheiratet, handelt gut; wer sie nicht verheiratet, handelt besser.
39
Eine Frau ist so lange gebunden, als ihr Mann lebt; ist ihr Mann entschlafen, so ist sie frei und darf heiraten, wen sie will. Nur geschehe es im Herrn.
40
Glücklicher aber wird sie sein, wenn sie bleibt, wie sie ist. Das ist mein Rat. - Ich meine aber, daß auch ich den Geist Gottes habe.