Das Wort Bin Ich

Die Sprüche Salomos (Sprichwörter)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 7 -

Vorbeugung gegen Hurerei

1
Bewahre, mein Sohn, meine Worte im Sinn, und birg bei dir meine Weisung!
2
Bewahre meine Gebote, und du wirst leben, wie deinen Augapfel hüte meine Lehre!
3
Binde sie dir an die Finger, schreibe sie dir auf des Herzens Tafel!
4
Sprich zur Weisheit: "Du meine Schwester!" und nenne die Einsicht: "Vertraute,"
5
daß sie dich fern von der Frau eines anderen halte, von der Fremden, die schmeichlerisch redet.
6
Da ich durchs Fenster meines Hauses blickte, hinauslugte durch meine Gitter,
7
achtgab auf Toren und Weise, da bemerkte ich einen unerfahrenen Jüngling.
8
Die Straße schritt er hinab, an einer Ecke vorbei, er war auf dem Weg nach Hause.
9
Der Tag neigte sich im Dämmerlicht, beim Einbruch des nächtlichen Dunkels.
10
Auf einmal trat ihm entgegen ein Weib - im Dirnenkleid, arglistigen Sinnes.
11
Frech streifte sie umher, nicht hielt es ihre Füße zu Hause,
12
bald auf der Straße, bald auf den Plätzen - an jeder Ecke lauerte sie.
13
Sie hielt ihn fest und küßte ihn, und sagte mit frechem Gesicht:
14
"Ein Friedopfer war ich noch schuldig, und heute habe ich mein Gelübde erfüllt.
15
Darum ging ich aus, dir entgegen; ich suchte dich und habe dich gefunden.
16
Mit Decken habe ich mein Lager bereitet, mit buntem ägyptischen Leinen,
17
besprengt habe ich mein Bett mit Myrrhe, mit Aloe und Zimt.
18
So komm! Wir wollen in Liebe schwelgen, bis zum Morgen in Liebeslust.
19
Der Mann ist nicht zu Hause, auf Reisen ist er, weit fort.
20
Den Geldbeutel hat er mitgenommen; erst am Vollmondstag kehrt er zurück."
21
Mit glatten Lippen verführte sie ihn, zog ihn mit viel Überredung.
22
Wie ein Stier, der zur Schlachtbank geführt wird, folgte ihr nach der Einfältige, wie ein Hirsch, der im Netz sich verstrickt,
23
bis ein Pfeil ihm die Leber durchbohrt, wie ein Vogel, der ins Fangnetz fliegt und nicht merkt: es geht um sein Leben.
24
Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich! Merkt auf die Worte meines Mundes!
25
Laß auf den Weg zu ihr nicht locken dein Herz, verirre dich nicht auf ihre Pfade!
26
Denn groß ist die Zahl der Erschlagenen, die sie gefällt, viele sind es, die sie gemordet.
27
Eine Straße zur Unterwelt ist ihr Haus, zu den Kammern des Todes führt sie hinab.

Vorbeugung gegen Hurerei

1
Mein Sohn! Bewahre meine Aussprüche und berge meine Gebote bei dir. Sohn,
2
halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie deinen Augapfel.
3
Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens!
4
Sprich zu der Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin,
5
dass sie dich bewahre vor dem Weibe eines anderen und vor der Fremden, die süße Worte spricht.
6
Denn ich schaute durch das Fenster meines Hauses, durch das Gitter,
7
und sah junge Leute und ward eines törichten Jünglings gewahr,
8
der auf der Straße nahe einer Ecke vorüberging und nahe am Wege ihres Hauses
9
in der Dämmerung dahinschritt, da der Tag sich geneigt hatte, in finsterer, dunkler Nacht.
10
Siehe, da tritt ihm das Weib im Anzuge einer Buhlerin entgegen, bereit, Seelen zu fangen, geschwätzig und flatterhaft,
11
der Ruhe ungewohnt und nicht imstande, ihre Füße im Hause in Ruhe zu wahren,
12
ist sie bald vor der Tür, bald auf den Straßen, bald steht sie an den Ecken lauernd.
13
Nun fasst sie den Jüngling und küsst ihn und schmeichelt ihn mit frecher Miene und spricht:
14
Ich habe Heilsopfer gelobt und habe heute meine Gelübde erfüllt,
15
darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, dich zu sehen, verlangend, und nun habe ich dich gefunden.
16
Ich habe mein Bett mit Schnüren geziert, mit bunten Teppichen aus Ägypten belegt.
17
Ich habe mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimmet besprengt.
18
Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen, wollen der ersehnten Umarmungen genießen, bis der Tag anbricht.
19
Denn der Mann ist nicht daheim, ist fortgezogen auf eine sehr weite Reise.
20
Er hat den Geldbeutel mit sich genommen und wird erst am Tage des Vollmonds wieder nach Hause kommen.
21
So umgarnt sie ihn mit vielem Zureden und reißt ihn fort durch die Schmeicheleien ihrer Lippen.
22
Alsbald folgt er wie ein Stier, der zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein mutwilliges Lamm, und der Tor ahnt nicht, dass er in Fesseln geworfen wird,
23
bis ihm ein Pfeil die Leber durchbohrt; er ist wie ein Vogel, der der Schlinge zueilt, und er weiß nicht, dass es um sein Leben geht.
24
Nun also, mein Sohn! Höre auf mich und habe acht auf die Worte meines Mundes.
25
Lass dein Herz nicht abziehen auf ihre Wege und lass dich nicht irreführen auf ihre Pfade.
26
Denn viele hat sie verwundet und niedergestreckt und auch die Stärksten sind von ihr getötet worden.
27
Wege zur Unterwelt ist ihr Haus, die hinabgehen zu den Kammern des Todes.