Das Wort Bin Ich

Die Sprüche Salomos (Sprichwörter)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 6 -

Warnung vor der Bürgschaft

1
Mein Sohn, bist du Bürge geworden für deinen Nächsten, hast du den Handschlag einem anderen gegeben,
2
bist du durch ein Versprechen gebunden, durch eine Zusage gehalten,
3
so tu doch dies, mein Sohn, damit du dich frei machst - denn in die Hand deines Nächsten bist du geraten -: geh hin, wirf dich nieder, bestürme deinen Nächsten,
4
gönne keinen Schlaf deinen Augen, deinen Wimpern keinen Schlummer,
5
reiße dich los aus seiner Hand wie eine Gazelle, wie ein Vogel aus der Hand des Voglers. -

Warnung vor Faulheit

6
Geh zur Ameise, Fauler, - betrachte ihr Tun und werde weise!
7
Wenn sie auch keinen Fürsten hat, keinen Vogt und keinen Gebieter,
8
so sorgt sie doch im Sommer für ihre Nahrung, sammelt zur Erntezeit sich Speise. - [Oder geh zur Biene und sieh, wie fleißig sie ist und wie erhaben das Werk, das sie vollbringt. Was sie hervorbringt, verwenden Könige und Edle zu ihrer Gesundheit; bei allen ist sie gesucht und berühmt: mag sie auch schwach sein an Kraft, so hat sie doch Weisheit voraus, die von ihr geehrt wird.]
9
Wie lange noch, Fauler, willst du liegen bleiben? Wann willst du vom Schlaf dich erheben?
10
"Ein bißchen noch schlafen, noch schlummern ein bißchen, ein bißchen die Hände noch falten und ruhen!"
11
Schon kommt über dich wie ein Läufer die Armut, wie ein Krieger kommt über dich der Mangel.

Warnung vor Falschheit

12
Ein Schurke, ein Frevler ist, wer mit falscher Rede umhergeht,
13
mit den Augen zwinkert, mit dem Fuße deutet, Zeichen gibt mit den Fingern,
14
wer im Herzen Ränke schmiedet und Händel stiftet jederzeit. -
15
Darum wird das Verderben ihn plötzlich ereilen, jäh wird er hilflos zerschellen!

Vorbeugung gegen sieben Sünden

16
Sechs Dinge sind es, die dem Herrn verhaßt, und seinem Herzen sind sieben ein Greuel:
17
Das stolze Auge, die falsche Zunge und die unschuldig Blut vergießende Hand,
18
das boshafte Ränke schmiedende Herz, die eilends zum Bösen laufenden Füße,
19
der Lügen redende falsche Zeuge und der, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.

Vorbeugung gegen Ehebruch

20
Beachte, mein Sohn, deines Vaters Ermahnung, und laß nicht ab von der Unterweisung deiner Mutter!
21
Immerdar binde sie dir aufs Herz, um den Hals sie dir winde,
22
damit sie dich geleiten, wenn du gehst, und über dich wachen, wenn du ruhst, sie - wenn du erwachst - mit dir gehen zur Arbeit.
23
Denn Leuchten sind die Ermahnungen, die Unterweisungen Lichter; ein Weg zum Leben sind die Mahnungen zur Zucht.
24
Sie schützen dich vor dem bösen Weg, vor der glatten Zunge der Fremden.
25
Trage in deinem Herzen nach ihrer Schönheit kein Gelüst, laß dich nicht fangen von ihren Wimpern!
26
Denn für eine Dirne kommt man herunter auf einen Laib Brot. Aber eines Mannes Ehefrau jagt einem edlen Leben nach.
27
Kann man wohl Feuer bergen im Gewand, ohne das Kleid zu versengen?
28
Kann jemand wandeln auf glühenden Kohlen, ohne sich die Füße zu verbrennen?
29
So ergeht es dem, der mit der Frau des anderen sich einläßt; nicht ungestraft bleibt, wer sie berührt.
30
Übersieht man es dem Dieb, selbst wenn er nur stiehlt, seinen gierigen Hunger zu stillen?
31
Ersetzen muß er es siebenfach, wird er ertappt, müßte er selbst hingeben sämtliche Habe seines Hauses.
32
Wer mit einer Frau die Ehe bricht, hat den Verstand verloren; solches tut nur, wer sich selbst ins Verderben will stürzen.
33
Schläge und Schande trägt er nur davon, und seine Schmach ist untilgbar.
34
Denn Eifersucht ist des Mannes Grimm, am Tag der Rache kennt er keine Schonung.
35
Kein Sühnegeld kann ihn versöhnlich stimmen; magst du ihm noch so viel schenken, er gibt sich nicht zufrieden.

Warnung vor der Bürgschaft

1
Mein Sohn! Hast du dich für deinen Freund verbürgt, hast du einem Fremden deinen Handschlag gegeben,
2
so bist du durch die Worte deines eigenen Mundes gebunden und gehalten durch dein eigenes Versprechen.
3
Tue denn das, was ich dir sage, mein Sohn! Und mache dich frei; denn du bist in die Gewalt deines Nächsten geraten. Lauf, eile, wecke deinen Freund auf!
4
Gönne deinen Augen keinen Schlaf noch lass deine Augenlider schlummern!
5
Reiß dich los wie eine Gazelle aus der Gewalt und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.

Warnung vor Faulheit

6
Gehe zur Anreise hin, Fauler! Und siehe ihre Wege an und lerne Weisheit.
7
Obwohl sie keinen Führer noch Lehrmeister noch Gebieter hat,
8
schafft sie sich doch im Sommer ihre Speise und sammelt in der Ernte ihre Nahrung ein.
9
Wielange, Fauler! Willst du schlafen? Wann wirst du aufstehen von deinem Schlafe?
10
Schlafe noch ein wenig, schlummere noch ein wenig, lege noch ein wenig die Hände zusammen, um zu ruhen,
11
so wird die Armut über dich kommen wie ein rüstig Schreitender und der Mangel wie ein bewaffneter Mann. Bist du aber unverdrossen, so wird deine Ernte wie ein Quell sein, und der Mangel weit von dir fliehen.

Warnung vor Falschheit

12
Ein abtrünniger Mensch, ein heilloser Mann ist, wer wandelt mit trügerischem Munde;
13
wer mit den Augen blinzelt, mit dem Fuße tritt, mit dem Finger redet,
14
mit boshaftem Herzen auf Böses sinnt und alle Zeit Händel stiftet.
15
Plötzlich wird das Verderben über ihn hereinbrechen und unversehens wird er zerschmettert werden und es wird kein Heilmittel mehr für ihn geben.

Vorbeugung gegen sieben Sünden

16
Sechs Dinge sind es, welche der Herr hasst, und das siebente verabscheut seine Seele:
17
Stolze Augen, lügenhafte Zungen, Hände, welche unschuldiges Blut vergießen,
18
ein Herz, welches Gedanken des Unheils ersinnt, Füße, welche behende zum Bösen eilen,
19
einen falschen Zeugen, der Lügen vorbringt, und den, der zwischen Brüdern Zwietracht sät.

Vorbeugung gegen Ehebruch

20
Bewahre, mein Sohn! die Gebote deines Vaters und weiche nicht ab von den Weisungen deiner Mutter.
21
Binde sie immer auf dein Herz und lege sie dir um den Hals!
22
Wenn du gehst, mögen sie mit dir gehen; wenn du schläfst, dich bewachen, und wenn du erwachst, rede mit ihnen.
23
Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht und die Rüge der Zucht der Weg zum Leben,
24
damit sie dich vor einem bösen Weibe bewahren und vor der schmeichlerischen Zunge einer Fremden.
25
Lass dich nicht nach ihrer Schönheit in deinem Herzen gelüsten noch dich durch ihre Winke fangen,
26
denn eine Buhlerin ist kaum einen Laib Brotes wert, ein Eheweib aber erjagt des Mannes kostbare Seele.
27
Kann wohl jemand Feuer in seinem Busen bergen, ohne dass seine Kleider brennen?
28
Oder auf glühenden Kohlen gehen, ohne dass seine Fußsohlen verbrannt werden?
29
So bleibt der, welcher zu seines Nächsten Weib geht, nicht rein, wenn er sie berührt.
30
Es ist die Schuld so groß nicht, wenn jemand stiehlt; er stiehlt ja, sein Begehren zu stillen, da er hungert,
31
und doch muss er siebenfach ersetzen, wenn er ertappt wird, und die ganze Habe seines Hauses hergeben.
32
Wer aber ein Ehebrecher ist, bringt sich selbst durch die Torheit seines Herzens ins Verderben.
33
Er sammelt sich Unehre und Schande und seine Schmach ist unauslöschlich,
34
denn die Eifersucht und der Grimm des Mannes schont nicht am Tage der Rache,
35
noch lässt er sich von jemand erbitten und nimmt keine Gaben als Lösegeld, wenn sie auch noch so reichlich sind.