Das Wort Bin Ich

Die Sprüche Salomos (Sprichwörter)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 18 -

Die Worte der Weisen und der Toren

1
Wer sich trennen will, spürt einen Vorwand auf; mit allen Mitteln führt er den Streit herbei.
2
An Klugheit hat der Tor kein Gefallen, sondern nur am Kundtun seiner Gedanken.
3
Wo die Gottlosigkeit einzieht, da stellt auch die Schande sich ein, und mit der Schandtat kommt die Verachtung.
4
Wie abgründige Wasser sind die Worte aus dem Mund manchen Mannes, ein sprudelnder Bach, ein Born der Weisheit.
5
Es ist nicht recht, für den Schuldigen Partei zu ergreifen und den, der recht hat, vom Gericht zu vertreiben.
6
Die Lippen des Toren entfesseln den Streit, und sein Mund schreit nach Prügel.
7
Dem Toren wird sein Mund zum Verderben, und seine Lippen sind für sein Leben ein Fallstrick.
8
Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen; sie gehen ins Innerste des Leibes hinab.
9
Schon wer bei der Arbeit lässig ist, ist ein Bruder dessen, der niederreißt.
10
Der Name des Herrn ist ein fester Turm; der Gerechte flüchtet hinein und ist geborgen.
11
Eine starke Feste und eine hohe Mauer ist dem Reichen sein Besitz - nach seiner Meinung.
12
Dem Fall des Menschen geht Überhebung, der Ehre aber geht Demut voraus.
13
Gibt jemand Antwort, ehe er noch recht gehört hat, rechnet man ihm dies als Torheit an und Schande.
14
Ein männlicher Mut erträgt sein Leid; doch ein gebrochenes Gemüt - wer kann es ertragen?
15
Ein kluges Herz erwirbt sich Weisheit, das Ohr des Weisen strebt nach Erkenntnis.
16
Geschenke öffnen dem Menschen Tür und Tor und verschaffen ihm Zutritt zu den Großen.
17
Bei seinem Streit hat der erste Recht - dann kommt sein Gegner und widerlegt ihn.
18
Streitigkeiten schlichtet das Los, selbst unter Mächtigen führt es den Entscheid herbei.
19
Ein Bruder, den man beleidigt, ist verschlossener als eine feste Stadt; Streitigkeiten sind wie der Riegel eines Palastes.
20
Jeder sättigt sich an der Frucht seines Mundes, am Ertrag seiner Lippen ißt er sich satt.
21
Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt, wer sie fleißig gebraucht, wird ihre Frucht genießen.
22
Wer eine gute Ehefrau gefunden, hat einen trefflichen Fund gemacht und vom Herrn ein Gnadengeschenk erhalten. [Wer eine gute Frau verstößt, verstößt das Glück; wer eine Ehebrecherin aufnimmt, ist töricht und frevelhaft.]
23
Flehentlich bittet der Arme, doch der Reiche gibt harte Antwort.
24
Es gibt Freunde, die zum Verderben gereichen - aber mancher Freund ist anhänglicher als ein Bruder.

Die Worte der Weisen und der Toren

1
Wer sich von einem Freunde trennen will, sucht Anlässe; er ist allezeit tadelnswert.
2
Der Tor nimmt die Worte der Klugheit nicht an, wenn du nicht das sagst, was nach seinem Herzen ist.
3
Wenn der Gottlose tief in Sünden versunken ist, achtet er es gering; aber es folgt ihm Schmach und Schande.
4
Tiefes Wasser sind die Worte aus eines Mannes Munde und ein überströmender Fluss ist der Quell der Weisheit.
5
Es ist nicht gut, für den Bösen Partei zu nehmen, um von der Wahrheit im Gerichte abzuweichen.
6
Die Lippen des Toren mischen sich in Zank und sein Mund weckt Hader.
7
Der Mund des Toren ist sein Verderbnis und seine Lippen sind der Untergang für sein Leben.
8
Die Worte eines Zweizüngigen scheinen arglos, aber sie dringen bis in das Innerste des Leibes. Die Furcht schlägt den Trägen nieder und verweichlichte Seelen leiden Hunger.
9
Wer verweichlicht und lässig ist in seiner Arbeit, ist ein Bruder dessen, der, was er erarbeitet, verschwendet.
10
Der Name des Herrn ist ein fester Turm, zu ihm eilt der Gerechte und wird erhöht.
11
Des reichen Wohlstand ist für ihn eine feste Stadt und wie eine starke Mauer, die ihn umgibt.
12
Das Herz des Menschen erhebt sich, bevor es ins Verderben stürzt; und bevor er geehrt wird, demütigt er sich.
13
Wer Antwort gibt, ehe er noch hört, zeigt, dass er ein Tor ist und Beschämung verdient.
14
Der Geist des Mannes erträgt seine Schwäche; wer aber kann den Geist, der zum Zorne geneigt ist, ertragen?
15
Ein kluges Herz erwirbt Erkenntnis und das Ohr der Weisen ist nach Belehrung begierig.
16
Geschenke schaffen dem Menschen Raum und eröffnen ihn den Zutritt zu den Fürsten.
17
Der Gerechte beschuldigt sich selbst am ersten; kommt sein Freund, so wird er ihn ausforschen.
18
Streitigkeiten schlichtet das Los und selbst zwischen Mächtigen entscheidet es.
19
Ein Bruder, dem der andere zu Hilfe kommt, ist wie eine feste Stadt und Gerichte sind wie die Riegel an den Städten.
20
Von der Frucht seines Mundes wird des Mannes Leib erfüllt und das Erträgnis seiner Lippen sättigt ihn.
21
Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge; wer sie liebt, wird ihre Frucht genießen.
22
Wer ein gutes Weib findet, findet Glück und wird Freude erlangen von dem Herrn. Wer ein gutes Weib verstößt, treibt das Glück von sich; wer aber eine Ehebrecherin behält, ist ein Tor und ein Gottloser.
23
Mit flehenden Worten redet der Arme, aber der Reiche antwortet mit Härte.
24
Ein angenehmer Gesellschafter ist mehr geliebt als ein Bruder.