Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 40 -

Ich wartete geduldig auf den HERRN

(Psalm 70,1-5; Hebräer 10,1-18)
1
[Dem Chormeister; ein Psalm von David.] Ich harrte voll Sehnsucht des Herrn. Er neigte sich gnädig mir zu und hörte mein lautes Gebet.
2
Aus der Grube des Verderbens zog er mich, heraus aus dem schlammigen Pfuhl. Er stellte auf Felsen meine Füße, machte fest meinen Tritt,
3
legte mir in den Mund ein neues Lied, ein Loblied auf unseren Gott. Viele sollen es sehen, voll Ehrfurcht sich neigen und Vertrauen fassen zum Herrn.
4
Selig der Mann, der nur auf den Herrn setzt sein Vertrauen, der es nicht mit den Stolzen hält und treulosen Lügnern!
5
Herr, mein Gott, viele Wunder hast du vollbracht, deinen Plänen für uns ist nichts zu vergleichen. Künden möchte ich sie und nennen, doch zum Erzählen sind es zu viele.
6
Schlacht- und Speiseopfer wolltest du nicht, doch gabst du mir offene Ohren. - Brand- und Sündopfer verlangtest du nicht.
7
So sage ich denn: "Siehe, hier bin ich!" Wie in der Schriftrolle es mir gesagt.
8
Deinen Willen zu tun, o Gott, ist meine Lust. Dein Gesetz trage ich in meinem Herzen.
9
Frohe Kunde von deinem gerechten Walten gab ich vor großer Gemeinde. Meine Lippen verschloß ich nicht. Herr, du weißt es!
10
Ich vergrub nicht im Herzen dein richterlich Walten. Deine Treue und Hilfe habe ich gepriesen. Ich schwieg nicht vor großer Gemeinde über deine Güte und Huld.
11
So versage auch du, o Herr, mir nicht dein Erbarmen! Stets schütze mich deine Güte und Treue!
12
Zahllose Leiden umfangen mich. Eingeholt haben mich meine Sünden. Ich kann sie nicht überschauen. Mehr sind es als Haare auf meinem Haupt. Aller Mut mir entschwindet.
13
In deiner Gnade, o Herr, rette mich! O Herr, komm mir eilends zu Hilfe!
14
Über und über beschämt seien alle, die nach dem Leben mir trachten. Voll Schande sollen von dannen ziehen, die mein Unglück ersehnen!
15
Erschaudern sollen vor Schande, die mit "Ha! Ha!" mich höhnen:
16
Doch jubelnd sollen deiner sich freuen alle, die nach dir verlangen! Stets sollen sprechen: "Groß ist der Herr!," die ersehnen dein Heil!
17
Wohl bin ich elend und arm: Doch der Allmächtige wird für mich sorgen! Mein Helfer und Retter bist du: Mein Gott, wolle nicht säumen!

Ich wartete geduldig auf den HERRN

(Psalm 70,1-5; Hebräer 10,1-18)
1
Zum Ende, ein Psalm Davids.
2
Sehnsüchtig harrte ich auf den Herrn und er merkte auf mich.
3
Und er erhörte mein Gebet und zog mich heraus aus der Grube des Elends, aus schlammigem Kote und stellte meine Füße auf Felsengrund und machte meine Schritte sicher.
4
Und er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, einen Lobgesang auf unsern Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den Herrn ihr Vertrauen setzen.
5
Glückselig der Mann, der seine Hoffnung auf den Namen des Herrn setzt und seinen Blick nicht auf Eitles wendet und auf trügerischen Aberwitz.
6
Viele Wunder hast du getan, o Herr, mein Gott! und niemand ist, der dir gleich wäre in deinen Gedanken. Wollte ich sie verkünden und von ihnen reden, so sind ihrer zuviel, als dass ich sie aufzählen könnte.
7
Nicht Schlachtopfer und Speiseopfer hast du verlangt, doch Ohren hast du mir bereitet; Brandopfer und Sündopfer begehrst du nicht.
8
Da sprach ich: Siehe, ich komme! In der Buchrolle ist von mir geschrieben,
9
ich komme, deinen Willen zu tun. Mein Gott! ich will es und dein Gesetz ist in meines Herzens Mitte.
10
Ich verkünde deine Gerechtigkeit in großer Versammlung, siehe, ich wehre meinen Lippen nicht. Herr! du weißt es.
11
Deine Gerechtigkeit habe ich nicht in meinem Herzen verborgen, deine Wahrhaftigkeit und dein Heil habe ich gepriesen. Ich habe deine Barmherzigkeit und deine Wahrhaftigkeit nicht verborgen vor zahlreicher Versammlung.
12
Du aber, Herr! lass deine Erbarmungen nicht fern sein von mir, dein Erbarmen und deine Treue werden mich immerdar schützen.
13
Denn Übel ohne Zahl halten mich umgeben, meine Sünden haben mich ergriffen und ich vermag nicht mehr zu sehen. Sie sind zahlreicher als die Haare meines Hauptes und mein Mut hat mich verlassen.
14
Lass es dir gefallen, o Herr! mich zu erretten, o Herr! habe acht, mir zu helfen.
15
Es sollen schamrot und zuschanden werden allzumal, die mir nach dem Leben trachten, um es wegzuraffen. Es mögen zurückweichen und beschämt werden, die mir Übles wollen.
16
Es mögen alsbald ihre Schande tragen, die zu mir sagen: Ha, ha!
17
Frohlocken mögen und sich freuen über dich alle, die dich suchen, und die deine Hilfe lieben, mögen immerdar rufen: Hochgelobt sei der Herr!
18
Ich aber, bin ich auch ein Bettler und armselig, so ist doch der Herr für mich besorgt. Du bist mein Helfer und mein Beschirmer, mein Gott, säume nicht!