Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 104 -

Wie zahlreich sind deine Werke

1
Du, meine Seele, preise den Herrn! Überaus groß bist du, Herr, mein Gott, gewandet in Pracht und Hoheit!
2
Du hast dich mit Licht wie mit einem Mantel umhüllt, hältst wie ein Zelt ausgespannt den Himmel.
3
Die Balken deiner Wohnung hast du ins Wasser gebaut. Zu deinem Wagen machst du die Wolken und braust einher auf den Flügeln des Sturmes.
4
Zu deinen Boten machst du die Stürme, die Feuerflammen zu deinen Dienern.
5
Du stelltest die Erde auf ihre Pfeiler - für immer und ewig wird sie nicht wanken.
6
Die Urflut bedeckte sie wie ein Gewand. Auf den Bergen standen die Wasser;
7
die flohen aber vor deinem Drohen und wichen vor deinem Donnerwort.
8
Es stiegen auf die Berge, und es sanken die Täler zur Stätte, die du für sie bestimmt.
9
So hast du (den Wassern) Grenzen gesetzt, die sie nicht überschreiten. Sie dürfen nicht nochmals bedecken das Land.
10
Du läßt in den Tälern hervorsprudeln Quellen. Ihr Wasser fließt zwischen den Bergen dahin.
11
Alle Tiere des Feldes können davon trinken. Wildesel löschen mit ihm ihren Durst.
12
Am Wasser wohnen die Vögel des Himmels. Aus den Zweigen ertönt ihr Gesang.
13
Aus deinen Kammern da droben tränkst du die Berge. Von der Frucht deiner Werke wird die Erde satt.
14
Gras läßt du für die Tiere sprießen und Pflanzen zum Nutzen des Menschen, daß er Nahrung gewinne aus der Erde:
15
Wein, der freudig stimmt des Menschen Herz, Öl, das glänzend macht sein Angesicht, und Brot, das des Menschen Kräfte belebt.
16
Satt trinken sich am Wasser die größten Bäume, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt;
17
in ihnen nisten die Vögel und in ihren Wipfeln baut der Storch sein Nest.
18
Die hohen Berge gehören dem Steinbock, die Felsen dem Klippdachs als Unterschlupf.
19
Als Zeitenmesser schuf er den Mond, die Zeit ihres Untergangs kennt die Sonne.
20
Führst du Finsternis her, wird es Nacht. Da regen sich alle Tiere des Waldes.
21
Die jungen Löwen brüllen nach Beute und fordern von Gott ihre Nahrung.
22
Sie ziehen sich wieder zurück, wenn aufgeht die Sonne, und lagern in ihren Verstecken.
23
Nun geht an seine Arbeit der Mensch und verrichtet sein Werk bis zum Abend.
24
Wie groß ist die Zahl deiner Werke, o Herr! In Weisheit hast du alles geschaffen! Voll deines Reichtums ist die Erde!
25
Da ist das Meer. Groß und weit ausgebreitet liegt es da! Kleine und große Tiere tummeln sich in ihm - unüberschaubar ist ihr Gewimmel.
26
Schiffe ziehen über das Meer. Dort ist der Leviátan, den du gebildet, um mit ihm zu spielen.
27
Deiner harren sie alle, daß du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
28
Spendest du ihnen, so sammeln sie ein. Tust du die Hand auf, so werden sie köstlich gesättigt.
29
Doch kehrst du dein Antlitz ab, erfaßt sie Schrecken. Ziehst du zurück ihren Odem, schwinden sie dahin und kehren zurück zum Staub.
30
Sendest du deinen Geist aus, werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.
31
Der Ruhm des Herrn währe ewig! Der Herr freue sich seiner Werke!
32
Der die Erde anschaut, und sie erbebt, der die Berge anrührt, und sie rauchen.
33
Dem Herrn will ich singen mein Leben lang. Meinen Gott will ich preisen, solange ich bin.
34
Möge ihm mein Lied gefallen! Ich aber freue mich im Herrn!
35
Ach, daß von der Erde die Sünder verschwänden. Nicht am Leben blieben die Frevler! - Doch du, meine Seele, preise den Herrn! Halleluja!

Wie zahlreich sind deine Werke

1
Von David. Preise, meine Seele, den Herrn! Herr, mein Gott! du bist überaus groß, mit Lobpreis und Pracht bist du angetan,
2
bist mit Licht umhüllt wie mit einem Gewande. Du spannst den Himmel aus wie eine Decke;
3
der du seine höchste Höhe mit Wassern bedeckst, der du die Wolken zu deinem Wagen machst, der du einherfährst auf den Flügeln der Winde;
4
der du Winde zu deinen Boten machst und Feuerflammen zu deinen Dienern!
5
der du die Erde auf ihre Grundfeste gegründet hast, dass sie in Ewigkeit nicht wanke.
6
Wasserflut bedeckte sie wie ein Gewand, auf den Bergen standen Gewässer.
7
Vor deinem Schelten fliehen sie, vor deines Donners Stimme erschrecken sie.
8
Die Berge steigen empor und die Täler senken sich an dem Ort, den du für die gegründet.
9
Du setztest eine Grenze, die sie nicht überschreiten dürfen, und sie werden nicht wiederum die Erde bedecken.
10
Der du Quellen in den Tälern hervorsprudeln lässest, dass zwischen den Bergen die Wasser dahinfließen.
11
Es trinken daraus alle Tiere des Feldes, es verlangen in ihrem Durste die Waldesel darnach.
12
Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels, aus Felsengeklüft lassen sie ihre Stimmen hören.
13
Du lässest Regen auf die Berge fallen aus höchsten Höhen, von der Frucht deiner Werke sättigt sich die Erde.
14
Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen zum Dienste der Menschen, dass du aus der Erde Brot hervorbringest
15
und dass der Wein des Menschen Herz erfreue, das Öl sein Antlitz erfrische und das Brot des Menschen Herz stärke.
16
Die Bäume des Feldes werden satt und die Zedern des Libanon, die er gepflanzt,
17
dort nisten Sperlinge, welchen das Haus der Reiher vorangeht.
18
Die hohen Berge sind der Hirsche, die Felsen der Igel Zuflucht.
19
Er hat den Mond gemacht zur Unterscheidung der Zeiten, die Sonne kennt ihren Niedergang.
20
Du setzest Finsternis und es wird Nacht, in ihr regen sich alle Tiere des Waldes.
21
Die jungen Löwen brüllen nach Raub und heischen ihre Speise von Gott.
22
Wenn die Sonne aufgeht, sammeln sie sich und legen sich auf ihre Lager nieder.
23
Der Mensch geht aus an sein Werk und an seine Arbeit bis zum Abend.
24
Wie groß sind deine Werke, o Herr! du hast sie alle mit Weisheit geschaffen; was die Erde erfüllt, ist dein.
25
Da ist das Meer, groß und weithin greifend, darin ist Tiergewimmel ohne Zahl, Tiere, kleine wie große.
26
Dort ziehen die Schiffe dahin, das Meerungeheuer, welches du gemacht, dass es darin spiele.
27
Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu rechter Zeit.
28
Du gibst ihnen und sie lesen auf, du tust deine Hand auf und alles sättigt sich mit Gutem.
29
Wendest du aber dein Angesicht weg, so befällt sie Schrecken; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.
30
Entsendest du deinen Geist, so werden sie geschaffen, und du erneuerst das Angesicht der Erde.
31
Ehre sei dem Herrn in Ewigkeit! Der Herr freut sich seiner Werke;
32
der die Erde ansieht und macht, dass sie erzittert; der die Berge berührt, dass sie rauchen.
33
Ich will den Herrn preisen mein Leben lang, will meinem Gott lobsingen, so lange ich bin.
34
Möge ihm meine Rede wohlgefallen, ich will mich freuen in dem Herrn.
35
Mögen die Sünder von der Erde verschwinden und die Gottlosen, so dass sie nicht mehr sind; preise, meine Seele, den Herrn!