Das Wort Bin Ich

Das Evangelium nach Lukas

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 10 -

Die Aussendung der Siebzig

(Matthäus 9,35-38)
1
Danach bestimmte der Herr noch zweiundsiebzig andere und sandte sie zu zweien vor sich her in alle Städte und Ortschaften, wohin er selbst zu kommen gedachte.
2
Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet darum den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.
3
Geht hin! Seht, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
4
Nehmt weder Beutel noch Tasche noch Sandalen mit und grüßt niemand unterwegs.
5
Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt zuerst: Friede sei diesem Haus!
6
Wenn dort ein Kind des Friedens wohnt, so wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.
7
Bleibt in jenem Haus, eßt und trinkt, was sie anbieten; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wechselt nicht von einem Haus zum anderen.
8
Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzt,
9
heilt die Kranken, die dort sind, und verkündet: Das Reich Gottes hat sich euch genaht.
10
Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und man euch nicht aufnimmt, so geht auf ihre Straßen hinaus und sagt:
11
'Selbst den Staub eurer Stadt, der sich an unsere Füße geheftet hat, schütteln wir auf euch ab; aber wissen sollt ihr: Das Reich Gottes ist nahe.´
12
Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als jener Stadt.

Wehe den unbußfertigen Städten

(Matthäus 11,20-24)
13
Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären in Tyrus und Sidon die Machttaten geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten schon längst in Sack und Asche Buße getan.
14
Doch Tyrus und Sidon wird es im Gericht erträglicher ergehen als euch.
15
Und du, Kafarnaum, wirst du wohl bis zum Himmel erhoben werden? Bis in die Unterwelt sollst du hinabgestoßen werden!
16
Wer euch hört, der hört mich; wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.

Die Siebzig kehren mit Freude zurück

17
Voll Freude kehrten die zweiundsiebzig zurück und berichteten: Herr, selbst die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.
18
Er entgegnete ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
19
Seht, ich habe euch Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, ja, Macht über alle feindliche Gewalt; nichts soll euch schaden können.
20
Doch sollt ihr euch nicht darüber freuen, daß die Geister euch untertan sind; freut euch vielmehr darüber, daß eure Namen aufgezeichnet sind im Himmel.

Jesus jubelt im Geiste

(Matthäus 11,25-30)
21
In jener Stunde frohlockte er im Heiligen Geist und sagte: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbart hast. Ja, Vater, so ist es dir wohlgefällig.
22
Alles ist mir von meinem Vater übergeben. Niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, als nur der Sohn, und der, dem der Sohn es offenbaren will.
23
Dann wandte er sich an die Jünger und sagte: Selig die Augen, die sehen, was ihr seht!
24
Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

25
Da erhob sich ein Gesetzeslehrer, um ihn auf die Probe zu stellen. Er fragte: Meister, was muß ich tun, um ewiges Leben zu erlangen?
26
Er sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du?
27
Jener antwortete: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit allen deinen Kräften und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.
28
Er sagte zu ihm: Richtig hast du geantwortet. Tu das, so wirst du leben.
29
Jener aber wollte sich rechtfertigen und fragte Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
30
Da nahm Jesus das Wort und sagte: Ein Mann ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter Räuber. Die plünderten ihn aus, schlugen ihn, ließen ihn halbtot liegen und zogen ab.
31
Zufällig ging ein Priester denselben Weg hinab. Er sah ihn und ging vorüber.
32
Ebenso kam ein Levit dorthin, sah ihn und ging vorüber.
33
Ein Samariter aber, der auf seiner Reise vorbeikam, sah ihn, ward von Mitleid gerührt,
34
trat hinzu, goß Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie; dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn in eine Herberge und sorgte für ihn.
35
Am anderen Tag zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt mit den Worten: Sorge für ihn. Was du noch darüber aufwendest, werde ich dir auf meinem Rückweg bezahlen.
36
Wer von diesen dreien ist nach deiner Meinung der Nächste dessen geworden, der unter die Räuber gefallen war?
37
Jener antwortete: Der an ihm Barmherzigkeit geübt hat. Und Jesus sagte zu ihm: Geh hin und handle gleichermaßen!

Maria und Martha beten an und dienen

38
Auf ihrer Wanderung kehrte er in einem Dorf ein. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.
39
Sie hatte eine Schwester, mit Namen Maria. Die setzte sich zu Füßen des Herrn und lauschte seinen Worten.
40
Marta aber war mit der Bedienung völlig in Anspruch genommen. Sie trat hinzu und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mir allein die Bedienung überläßt? Sag ihr doch, sie solle mir helfen.
41
Der Herr entgegnete ihr: Marta, Marta, du sorgst und kümmerst dich um gar viele Dinge.
42
Nur eines aber ist notwendig. Maria hat sich fürwahr den besten Teil erwählt. Er wird ihr nicht genommen werden.

Die Aussendung der Siebzig

(Matthäus 9,35-38)
1
Darnach aber bestimmte der Herr noch andere zweiundsiebzig, und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Ortschaften, wohin er selbst kommen wollte.
2
Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
3
Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter Wölfe.
4
Traget weder Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßet niemanden auf dem Wege.
5
Wo ihr immer in ein Haus kommet, da sprechet zuerst: Friede sei mit diesem Hause!
6
Und wenn da selbst ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er auf euch zurückkehren.
7
Bleibet aber in demselben Hause, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Wandert nicht von einem Hause in das andere.
8
Und wo immer ihr in eine Stadt kommet, und man euch aufnimmt, da esset, was euch vorgesetzt wird.
9
Und machet die Kranken gesund, die daselbst sind, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich euch genaht.
10
Wo ihr aber immer in eine Stadt kommet, und sie euch nicht aufnehmen, da gehet heraus auf ihre Gassen, und sprechet:
11
Auch den Staub, der sich uns von eurer Stadt angehängt hat, schütteln wir wider euch ab; wisset jedoch: Das Reich Gottes hat sich genaht!
12
Ich sage euch: Es wird Sodoma an jenem Tage erträglicher ergehen, als jener Stadt.

Wehe den unbußfertigen Städten

(Matthäus 11,20-24)
13
Wehe dir, Korozain! Wehe dir, Bethsaida! denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst schon in härenem Kleide und in der Asche sitzend Buße getan.
14
Jedoch Thyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gerichte, als euch.
15
Und du Kapharnaum! die du bis zum Himmel erhöht bist, wirst bis in die Hölle versenket werden.
16
Wer euch höret, höret mich, und wer euch verachtet, verachtet mich; wer aber mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat.

Die Siebzig kehren mit Freude zurück

17
Es kehrten aber die Zweiundsiebzig mit Freuden zurück, und sprachen: Herr! auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen.
18
Er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
19
Sehet, ich habe euch die Gewalt gegeben, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden;
20
jedoch freuet euch nicht darüber, dass euch die Geister unterworfen sind, sondern freuet euch, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben stehen.

Jesus jubelt im Geiste

(Matthäus 11,25-30)
21
In derselben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste, und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde! dass du dieses vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbaret hast. Ja, Vater! denn also ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
22
Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als der Vater; und niemand weiss, wer der Vater ist, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will.
23
Und er wandte sich zu seinen Jüngern, und sprach: Selig die Augen, welche sehen, was ihr sehet!
24
Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige verlangten zu sehen, was ihr sehet, und sahen es nicht; und zu hören, was ihr höret, und hörten es nicht.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

25
Und siehe, ein Gesetzeslehrer trat auf, ihn zu versuchen, und sprach: Meister! was muss ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
26
Er aber sprach zu ihm: Was steht geschrieben im Gesetze? Wie liesest du?
27
Jener antwortete, und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus allen deinen Kräften, und von deinem ganzen Gemüte; und deinen Nächsten wie dich selbst.
28
Da sprach er zu ihm: Du hast recht geantwortet; dies tue, so wirst du leben!
29
Jener aber wollte sich rechtfertigen, und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
30
Da nahm Jesus das Brot, und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho, und fiel unter Räuber. Diese zogen ihn aus, schlugen ihn wund, und gingen hinweg, indem sie ihn halbtot liegen ließen.
31
Da fügte es sich, dass ein Priester denselben Weg hinabzog; und er sah ihn, und ging vorüber.
32
Desgleichen auch ein Levit; er kam an den Ort, sah ihn, und ging vorüber.
33
Ein reisender Samariter aber kam zu ihm, sah ihn, und ward von Mitleid gerührt.
34
Und er trat zu ihm hin, goß Öl und Wein in seine Wunden, und verband sie; dann hob er ihn auf sein Lasttier, führte ihn in die Herberge, und trug Sorge für ihn.
35
Des andern Tags zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirte, und sprach: Trage Sorge für ihn, und was du noch darüber aufwendest, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme!
36
Welcher von diesen Dreien scheint dir der Nächste für den gewesen zu sein, der unter die Räuber gefallen war?
37
Jener aber sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat. Und Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, und tue du desgleichen!

Maria und Martha beten an und dienen

38
Es geschah aber, als sie dahinzogen, dass er in einen Flecken kam. Da nahm ihn ein Weib, mit Namen Martha, in ihr Herz auf.
39
Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Diese setzte sich zu den Füßen des Herrn, und hörte seinem Worte zu.
40
Martha aber machte sich viel zu schaffen, um ihn mannigfach zu bedienen, und sie trat hinzu, und sprach: Herr! kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zur Bedienung? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!
41
Und der Herr antwortete, und sprach zu ihr: Martha, Martha! du machst dir Sorge und Unruhe um sehr viele Dinge.
42
Eines nur ist notwendig. Maria hat den besten Teil erwählt, der ihr nicht wird genommen werden.