Das Wort Bin Ich

Das Buch Josua

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 7 -

Die Niederlage bei Ai

1
Die Israeliten indes vergriffen sich an dem Banngut; denn Achan, der Sohn Karmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serachs vom Stamm Juda, nahm etwas von dem Banngut an sich. Darob entbrannte der Zorn des Herrn gegen die Israeliten.
2
Es schickte nämlich Josua einige Männer von Jericho nach Ai bei Bet-Awen östlich von Bet-El mit dem Befehl: "Geht hinauf und kundschaftet die Gegend aus!" Die Männer zogen hinauf und kundschafteten Ai aus.
3
Dann kehrten sie zu Josua zurück und berichteten ihm: "Es braucht nicht das ganze Volk hinaufzuziehen, nur zweitausend bis dreitausend Mann sollen zur Eroberung von Ai ausziehen. Bemühe nicht das ganze Volk dahin, da jene nur wenige sind!"
4
So zogen denn von dem Volk etwa dreitausend Mann dorthin. Sie wurden aber von den Leuten aus Ai in die Flucht geschlagen.
5
Dabei erschlugen die Leute von Ai etwas 36 Mann von ihnen, verfolgten sie von dem Stadttor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie am Bergabhang. Da schwand dem Volk der Mut, und es verzagte.
6
Josua aber zerriß seine Kleider, warf sich vor der Lade des Herrn auf sein Antlitz nieder bis zum Abend, er samt den Ältesten der Israeliten, und sie streuten Staub auf ihr Haupt.
7
Dann betete Josua: "Ach, Herr, mein Gott, warum hast du dieses Volk über den Jordan ziehen lassen, wenn du uns in die Hand der Amoriter fallen läßt, damit sie uns vernichten? Wären wir doch lieber jenseits des Jordan geblieben.
8
Ach, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gewandt hat?
9
Die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes werden es erfahren; sie werden über uns herfallen und unseren Namen von der Erde vertilgen. Was willst du dann für deinen großen Namen tun?"

Die Sünde Achans

10
Da gab der Herr dem Josua die Antwort: "Steh auf! Warum liegst du auf deinem Angesicht?
11
Israel hat sich versündigt; sie haben mein Verbot übertreten, das ich ihnen gab, haben sich Banngut angeeignet, einen Diebstahl begangen, Hehlerei verübt und es zu ihren Sachen getan.
12
Daher können die Israeliten vor ihren Feinden nicht mehr standhalten. Sie müssen vor ihren Feinden die Flucht ergreifen; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht das Banngut aus eurer Mitte wegschafft.
13
Steh auf, laß das Volk sich heiligen und verkünde: Heiligt euch für morgen! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Banngut ist in deiner Mitte, Israel! Du wirst deinen Feinden nicht standhalten können, bis ihr das Banngut aus eurer Mitte weggeschafft habt.
14
Darum sollt ihr morgen früh Stamm für Stamm herantreten, und der Stamm, den der Herr bezeichnet, soll Geschlecht für Geschlecht herantreten, und das Geschlecht, das der Herr bezeichnet, soll Familie für Familie herantreten, und die Familie, die der Herr bezeichnet, soll Mann für Mann herantreten.
15
Wer dann mit dem Banngut angetroffen wird, der soll mit allem, was er besitzt, verbrannt werden, weil er das Verbot des Herrn übertreten und eine Schandtat in Israel begangen hat."
16
Als Josua früh am anderen Morgen die Israeliten Stamm für Stamm herantreten ließ, wurde der Stamm Juda bezeichnet.
17
Darauf ließ er die Geschlechter von Juda herantreten, und es wurde das Geschlecht der Serachiter bezeichnet. Hierauf ließ er das Geschlecht der Serachiter Mann für Mann herantreten, und es wurde Sabdi bezeichnet.
18
Darauf ließ er dessen Familie Mann für Mann herantreten, und es wurde Achan, der Sohn Karmis, der Enkel Sabdis, des Sohnes Serachs, vom Stamm Juda bezeichnet.
19
Da sagte Josua zu Achan: "Mein Sohn, gib dem Herrn, dem Gott Israels, Ehre und Preis! Gestehe mir, was du getan hast, verhehle mir nichts!"
20
Achan antwortete dem Josua: "Ja, ich habe mich am Herrn, dem Gott Israels versündigt.
21
Ich habe folgendes getan: Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Schinar, zweihundert Schekel Silber und einen Goldbarren, fünfzig Schekel schwer. Mir verlangte danach, und ich nahm sie an mich. Sie sind im Zelt in der Erde vergraben und das Silber darunter."
22
Josua sandte Boten hin. Sie eilten zum Zelt, und wirklich waren die Sachen im Zelt vergraben und das Silber darunter.
23
Sie nahmen sie aus dem Zelt, brachten sie zu Josua und zu allen Israeliten und legten sie vor den Herrn hin.
24
Nun nahm Josua Achan, den Sohn Serachs, und das Silber, den Mantel und den Goldbarren, seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, sein Zelt und alles, was er besaß, und man führte sie im Beisein von ganz Israel ins Achor-Tal.
25
Dort sagte Josua: "Weil du uns ins Unglück gestürzt hast, wird der Herr heute dich ins Unglück stürzen." - Da steinigten ihn alle Israeliten. [Sie verbrannten sie mit Feuer und bewarfen sie mit Steinen.]
26
Sie errichteten über ihm einen großen Steinhaufen, der noch heute zu sehen ist. Der Herr aber ließ von seinem heftigen Zorn ab. Daher heißt jener Ort bis auf den heutigen Tag "Achor-Tal" (Unglückstal).

Die Niederlage bei Ai

1
Die Söhne Israels aber übertraten das Gebot und vergriffen sich an dem gebannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Zabdis, des Sohnes Zares, vom Stamme Juda, nahm etwas von dem Gebannten. Da zürnte der Herr über die Söhne Israels.
2
Josue nämlich sandte von Jericho aus Männer nach Hai, welches unweit Bethaven, östlich von dem Orte Bethel liegt, und sprach zu ihnen: Ziehet hinauf und erforschet das Land! Sie erfüllten den Auftrag und forschten Hai aus.
3
Und als sie zurückkamen, sprachen sie zu ihm: Nicht das ganze Volk ziehe hinauf, sondern zwei- oder dreitausend Männer mögen hinziehen, und die Stadt zerstören; warum soll das ganze Volk sich umsonst gegen so wenige Feinde bemühen?
4
Da zogen dreitausend streitbare Männer hinauf. Doch sie ergriffen alsbald die Flucht
5
und wurden von den Männern der Stadt Hai geschlagen, und es fielen von ihnen sechsunddreißig Mann; und die Feinde verfolgten sie vom Stadttore an bis nach Sabarim, und sie fielen, indem sie abwärts flohen; da ward das Herz des Volkes verzagt und zerfloss wie Wasser.
6
Josue aber zerriss seine Kleider und fiel vor der Lade des Herrn auf sein Angesicht zur Erde, bis zum Abend, er und alle Ältesten Israels; und sie streuten Staub auf ihr Haupt,
7
und Josue sprach: Ach! Herr, Gott! warum hast du dieses Volk über den Fluss Jordan ziehen lassen, um uns in die Hände der Amorrhiter zu geben und zu verderben? O dass wir, wie wir begonnen, jenseits des Jordans geblieben wären!
8
Mein Herr und Gott! was soll ich sagen, da ich Israel vor seinen Feinden fliehen sehe?
9
Die Chananiter und alle Einwohner des Landes werden es hören, und werden sich zusammenrotten, und uns umringen, und unsern Namen von dem Erdboden vertilgen; und was willst du für deinen großen Namen tun?

Die Sünde Achans

10
Da sprach der Herr zu Josue: Stehe auf, warum liegst du auf deinem Angesichte am Boden?
11
Israel hat sich versündigt und meinen Bund übertreten; sie haben von dem Gebannten genommen und einen Diebstahl begangen und Unterschlagung, und haben es unter ihren Gerätschaften verborgen.
12
Israel wird vor seinen Feinden nicht Stand halten können und wird vor ihnen fliehen, denn es ist mit dem Gebannten verunreinigt; ich werde nicht eher wieder mit euch sein, bis ihr den, welcher dieser Missetat schuldig ist, vertilgt.
13
Stehe auf, heilige das Volk, uns sage ihnen: Heiliget euch auf morgen! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Dem Banne Geweihtes ist unter dir, Israel; du wirst vor deinen Feinden nicht Stand halten können, bis der aus dir weggetilgt ist, welcher sich mit dieser Missetat befleckt hat.
14
Kommet morgen alle herbei, Stamm für Stamm; und der Stamm, den das Los treffen wird, möge Geschlecht für Geschlecht herzutreten; jedes Geschlecht nach Familien, und aus jeder Familie die einzelnen Männer.
15
Wer dann immer der ist, der auf dieser bösen Tat betroffen wird, der werde samt aller seiner Habe mit Feuer verbrannt; weil er den Bund des Herrn übertreten und einen Frevel in Israel begangen hat.
16
Des Morgens also stand Josue auf und ließ Israel Stamm für Stamm hinzutreten, da ward der Stamm Juda getroffen.
17
Als dieser nach seinen Geschlechtern vorgeführt war, ward das Geschlecht Zares getroffen; und als er auch dieses nach Familien vorführte, ward die Familie Zabdi getroffen.
18
Als er nun dessen Familie nach den einzelnen Männern teilte, fand er Achan, den Sohn Charmis, des Sohnes Zabdis, des Sohnes Zares, vom Stamme Juda.
19
Da sprach Josue zu Achan: Mein Sohn! gib dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre, und bekenne, und zeige mir an, was du getan hast, und verheimliche es nicht.
20
Da antwortete Achan Josue und sprach zu ihm: Wahrlich, ich habe gegen den Herrn, den Gott Israels, gesündigt und so und so habe ich es getan.
21
Ich sah nämlich unter der Beute einen sehr schönen roten Mantel, und zweihundert Sekel Silber, und eine Goldstange, fünfzig Sekel schwer; da gelüstete es mich darnach, und ich nahm es weg, und verbarg es unter der Erde in der Mitte meines Zeltes, und bedeckte das Silber mit der ausgegrabenen Erde.
22
Darauf sandte Josue Boten hin; diese liefen zu seinem Zelte und fanden alles an demselben Orte verborgen, und auch das Silber dabei.
23
Und sie nahmen es aus dem Zelte fort, und brachten es zu Josue und zu allen Söhnen Israels, und legten es vor den Herrn nieder.
24
Da nahm Josue Achan, den Sohn Zares, und das Silber, den Mantel, und die Goldstangen, sowie seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel und Schafe, und selbst das Zelt, und alle seine Habe; und (er und ganz Israel mit ihm) führten sie in das Tal Achor.
25
Dort sprach Josue: Weil du uns in das Unglück gestürzt hast, möge auch dich der Herr an diesem Tage in´s Unglück stürzen. Da steinigte ihn ganz Israel. und alles, was sein war, ward mit Feuer verbrannt.
26
Sodann errichteten sie über ihm einen großen Steinhaufen, welcher noch bis auf den heutigen Tag vorhanden ist. Da wandte sich der Zorn des Herrn von ihnen. Jene Stätte aber ward bis auf den heutigen Tag das Tal Achor genannt.