Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 9 -

Die Regierung des verheißenen Sohnes

(Matthäus 4,12-17; Markus 1,14-15; Lukas 4,14-15)
1
(8:23) Doch zerstreut wird die Finsternis. Das Land, wo jetzt Drangsal herrscht, wird nicht umnachtet bleiben. In der ersten Zeit hat er Schmach angetan dem Land Sebulon und dem Land Naftali. Doch in der letzten Zeit bringt er zu Ehren die Straße am See, das Land jenseits des Jordan, den Bezirk der Heiden.
2
(9:1) Das Volk, das in Finsternis wandelt, schaut ein großes Licht; über denen, die im finsteren Land wohnen, erstrahlt ein Licht.
3
(9:2) Du schenkst reichen Jubel und läßt sich mehren die Freude. Man freut sich vor dir, wie man sich freut in der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
4
(9:3) Denn du zerbrichst seines Joches Last, seines Nackens Stäbe, seines Treibers Stock wie einst am Tag von Midian.
5
(9:4) Jeder dröhnend auftretende Stiefel und der Mantel, vom Blut getränkt, wird verbrannt und zum Raub der Flammen.
6
(9:5) Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft ruht auf seinen Schultern.>Wunder von Ratgeber<, lautet sein Name,>Starker Gott<,>Vater auf ewig<,>Friedensfürst<.
7
(9:6) Sein ist die Fülle der Herrschaft. Der Friede nimmt nimmer ein Ende. Herrschen wird er auf Davids Thron und über sein Reich. Festigen wird er es und stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an in Ewigkeit. Des Herrn der Heerscharen Eifer wird solches vollbringen.

Die Bestrafung von Samaria

8
(9:7) Ein Wort hat der Allmächtige gegen Jakob entsandt. In Israel wird es niederfallen.
9
(9:8) Kund wird es werden dem ganzen Volk, Efraim und Samarias Bewohnern, die in Hochmut und Hoffart sagen:
10
(9:9) "Ziegelsteine sind eingestürzt, doch nun bauen wir mit Quadern. Maulbeerbäume wurden gefällt, doch Zedern setzen wir an ihre Stelle."
11
(9:10) Doch der Herr gab Rezins Gegnern die Übermacht über sie und stachelte ihre Feinde an:
12
(9:11) Aram im Osten, die Philister im Westen. Mit vollem Mund fraßen sie Israel. Bei alledem ließ sein Zorn nicht nach, und ausgestreckt blieb noch immer sein Arm.
13
(9:12) Doch das Volk bekehrte sich nicht zu dem, der es schlug. Nach dem Herrn der Heerscharen fragte es nicht.
14
(9:13) Darum hieb der Herr beides von Israel ab, Haupt und Schweif, Palmzweig und Binse an einem Tag. -
15
(9:14) Die Ältesten und Hochangesehenen, die sind das Haupt; und die Propheten, die Lügen lehren, die sind der Schweif. -
16
(9:15) Die Führer dieses Volkes sind Irreführer, und die sich führen ließen von ihnen, sind dem Verderben geweiht.
17
(9:16) Darum schonte der Allmächtige ihre Jünglinge nicht und erbarmte sich nicht ihrer Witwen und Waisen. Denn sie alle sind gottlos und böse, und jeder Mund redet Torheit. Bei alledem ließ sein Zorn nicht nach, und ausgestreckt blieb noch immer sein Arm.
18
(9:17) Denn die Gottlosigkeit brannte wie Feuer, das Dornen und Disteln verzehrt und das Dickicht des Waldes entzündet, so daß es in Rauchsäulen aufgeht.
19
(9:18) Durch des Herrn der Heerscharen Grimm wurde das Land verbrannt, und das Volk zum Raub der Flammen. Keiner schonte den anderen.
20
(9:19) Man verschlang zur Rechten und blieb doch hungrig; man fraß zur Linken und ward doch nicht satt. Jeder verzehrte das Fleisch seines Nächsten:
21
(9:20) Manasse den Efraim, Efraim den Manasse. Und beide fielen vereint her über Juda. - Bei alledem ließ sein Zorn nicht nach, und ausgestreckt blieb noch immer sein Arm.

Die Regierung des verheißenen Sohnes

(Matthäus 4,12-17; Markus 1,14-15; Lukas 4,14-15)
1
In der früheren Zeit war das Land Zabulon und das Land Nephthali verachtet, in der letzten Zeit aber ist der Weg am Meere jenseits des Jordans in Galiläa der Heiden hochgeehrt.
2
Das Volk, das in Finsternis wandelte, sah ein großes Licht; über den Bewohnern der Landschaft des Todesschattens strahlte ein Licht auf.
3
Du hast das Volk vermehrt und nicht die Freude erhöht, aber jetzt werden sie sich vor dir freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie Sieger frohlocken über die gewonnene Beute, wenn sie die Beute austeilen.
4
Denn das Joch seiner Würde und die Rute seines Rückens und den Herrscherstab seines Bedrängers zerbrichst du wie am Tage Madians.
5
Denn jede gewaltsame und im Getümmel eroberte Beute und jedes blutgetränkte Gewand wird dann verbrannt und dem Feuer als Speise überliefert.
6
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ist auf seine Schulter gelegt; sein Name wird genannt werden: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Vater der Zukunft, Friedensfürst.
7
Seine Herrschaft wird sich mehren und Friede wird ohne Ende sein; auf dem Throne Davids und über dessen Reich wird er herrschen, dass er es festige und stütze durch Recht und Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit! Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.

Die Bestrafung von Samaria

8
Der Herr hat ein Wort wider Jakob ausgesandt und es fällt nieder auf Israel.
9
Das ganze Volk Ephraim wird es erfahren und die Bewohner von Samaria, welche in Stolz und Hochmut des Herzens sprachen:
10
Ziegelbauten sind eingestürzt, aber mit Quadersteinen werden wir wieder aufbauen; wilde Feigenbäume haben sie umgehauen, aber Zedern werden wir an ihre Stelle setzen.
11
Der Herr wird über dasselbe die Feinde Rasins erheben und ihre Feinde wird er aufreizen:
12
die Syrer im Osten und die Philister im Westen, und sie werden Israel mit vollem Rachen verschlingen. Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
13
Und das Volk bekehrte sich nicht zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem Herrn der Heerscharen.
14
Darum wird der Herr von Israel Haupt und Schweif abhauen, den sich Beugenden und Gebietenden an einem Tag.
15
Die Betagten und Angesehenen sind das Haupt und die Propheten, welche Lügen lehren, sind der Schweif.
16
Und die, welche dieses Volk glücklich preisen, sind Verführer; und die glücklich gepriesen werden, fallen dem Verderben anheim.
17
Darum wird der Herr an des Volkes Jünglingen keine Freude haben und seiner Waisen und Witwen sich nicht erbarmen; denn alle sind Heuchler und Nichtswürdige und jeder Mund redet Torheit. Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18
Denn wie Feuer lodert die Bosheit auf und verzehrt Dornen und Disteln, es lodert auf im Dickicht des Waldes und es wirbelt hoch empor die Säule des Rauches.
19
Durch den Zorn des Herrn der Heerscharen ist das Land verstört und das Volk ist die Speise des Feuers geworden, keiner schont seines Bruders.
20
Man wendet sich zur Rechten und hungert, man isst zur Linken und wird doch nicht satt, ein jeder verschlingt das Fleisch seines Armes, Manasses den Ephraim, Ephraim den Manasses, beide zugleich wider Juda.
21
Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.