Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 57 -

Israels vergebliche Götzenanbetung

1
Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es sich zu Herzen. Die Frommen werden dahingerafft, und keiner achtet darauf. Ja, durch Bosheit wird der Gerechte dahingerafft.
2
Er geht ein zum Frieden. Auf seinem Lager ruht jeder aus, der in Geradheit gewandelt.
3
Ihr aber tretet herzu, Söhne der Zauberin, Brut der Ehebrecherin und der Hure!
4
Über wen macht ihr euch lustig? Gegen wen reißt ihr das Maul auf und streckt ihr die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, eine Lügenbrut?
5
Die ihr in Brunst bei den Götzen liegt, unter jedem grünenden Baum, die ihr Kinder schlachtet in den Tälern und unter Felsenklüften.
6
Bei den glatten Steinen im Bachtal ist dein Anteil; sie sind dein liebster Ort. Auch ihnen hast du Trankopfer ausgegossen, Speiseopfer dargebracht. Soll ich mich damit zufrieden geben? -
7
Auf jedem hohen und ragenden Berg hast du dein Lager aufgeschlagen. Auch dort bist du hinaufgestiegen, Schlachtopfer darzubringen.
8
Hinter Tür und Pfosten hast du dein Denkzeichen angebracht. Mir untreu, hast du dein Lager aufgedeckt und bestiegen, hast es breit gemacht, hast etwas von ihnen dir ausbedungen, hast den Umgang mit ihnen geliebt, hast Böses beschaut.
9
Zum Moloch zogst du mit Öl und nahmst Salben mit in Menge. Du hast deine Boten in die Ferne entsandt und dich verbeugt bis zur Unterwelt.
10
Durch dein vieles Wandern wurdest du müde, sprachst aber nicht:>Es war umsonst.< Du fühltest neue Kraft in deiner Gliedern, darum wardst du nicht matt.
11
Wen hast du gescheut und gefürchtet, daß du treulos geworden, meiner nicht gedachtest, dich um mich nicht gekümmert? Nicht wahr, weil ich schwieg, und zwar seit unvordenklicher Zeit, darum hast du mich nicht mehr gefürchtet?
12
Aber kundmachen will ich deine>Gerechtigkeit<! Deine Machwerke werden dir nichts nützen!
13
Wenn du dann schreist, mögen die Haufen deiner Götzen dich retten! Doch der Wind hebt sie allesamt auf, und ein Hauch bläst sie fort. Doch wer auf mich vertraut, wird erben das Land, in Besitz nehmen meinen heiligen Berg.

Heilung für die Abtrünnigen

14
Dann wird man sagen:>Macht Bahn! Macht Bahn! Ebnet den Weg! Räumt jeden Anstoß hinweg vom Weg meines Volkes!<"
15
Denn so spricht der Hohe, Erhabene, der da ewiglich thront und>der Heilige< heißt: "In der Höhe, im Heiligtum wohne ich, doch auch bei dem Demütigen und dem Gebeugten, um zu beleben den Mut der Gebeugten und das Herz der Gebrochenen zu erquicken.
16
Denn auf ewig will ich nicht hadern und nicht immerdar zürnen. Sonst verschmachten vor mir der Geist und die Seelen, die ich geschaffen.
17
Wegen seiner sündhaften Habgier zürnte ich dem Volk und suchte es heim: ich verbarg mich und grollte. Doch abtrünnig ging es dahin auf dem Weg, den es liebte.
18
Ich sah seine Wege, doch will ich es heilen und leiten und Trost seinen Leidenden spenden.
19
Ich bin es, der die Verheißung gibt: Friede! - Friede den Fernen und Nahen," spricht der Herr, "ich werde sie heilen."
20
Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das ja nicht Ruhe halten kann und dessen Wasser Schlamm und Kot aufwühlen.
21
"Es gibt keinen Frieden für die Frevler," so spricht mein Gott.

Israels vergebliche Götzenanbetung

1
Der Gerechte kommt um und niemand ist, der es im Herzen bedächte, und Männer der Barmherzigkeit werden dahingerafft, weil niemand Einsicht hat; denn angesichts des Verderbens wird der Gerechte dahingerafft.
2
Es komme Friede, es ruhe auf seinem Lager, wer in Rechtschaffenheit gewandelt!
3
Ihr aber tretet hierher, ihr Söhne der Zauberin, Same des Ehebrechers und der Buhlerin!
4
Über wen spottet ihr? Gegen wen sperrt ihr den Mund auf und streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Frevelskinder, eine Lügenbrut?
5
Die ihr euch ergötzt an den Götzen unter jedem laubigen Baume und Kinder schlachtet in den Talgründen unter hochragenden Felsen!
6
An des Tales Anteilen ist dein Teil, das ist dein Erbe; ihnen gießest du Trankopfer aus, bringst du Opfer dar! Soll ich mich darüber nicht ereifern?
7
Auf hohen und weithin ragenden Bergen schlugst du dein Lager auf, dorthin stiegst du hinauf, um Schlachtopfer darzubringen.
8
Und hinter der Tür und hinter der Schwelle stelltest du dein Denkzeichen auf; denn neben mir entblößest du dich und nahmst den Ehebrecher auf, breit machtest du dein Lager und gingst einen Bund mit ihnen ein, du liebtest ihr Beilager mit offener Hand.
9
Und du schmücktest dich mit Salbe, dem Könige zu Gefallen und mehrtest deine Schminkereien, weithin sandtest du deine Boten und erniedrigtest dich bis zur Unterwelt.
10
Du hast dich abgemüdet auf deinen vielen Wegen und doch nicht gesprochen: Ich will aufhören. Belebung für deine Kraft fandest du, deshalb wendetest du dich nicht an mich.
11
Von wem bist du in banger Furcht gewesen, weil du lügnerisch wurdest und meiner nicht gedachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Weil ich schwieg und tat, als sähe ich es nicht, hast du meiner vergessen.
12
Ich werde deine Gerechtigkeit kundmachen und deine Werke werden dir nichts!
13
Wenn du schreist, mögen dich deine Scharen retten! Alle diese wird der Wind dahinraffen, ein Hauch hinwegnehmen. Wer aber auf mich vertraut, wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen.

Heilung für die Abtrünnigen

14
Dann werde ich sagen: Bereitet den Weg, bahnet die Straße, fort aus dem Wege, räumet die Hindernisse hinweg aus dem Wege meines Volkes!
15
Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der die Ewigkeit bewohnt, dessen Name heilig ist, der in der Höhe wohnt und im Heiligtume und bei den Zerknirschten und im Geiste Niedergebeugten, um den Geist der Niedergebeugten zu beleben, um das Herz der Zerknirschten zu beleben.
16
Denn nicht auf ewig hadere ich und nicht auf immerdar zürne ich, weil der Lebensgeist von meinem Angesicht ausgeht und ich den Lebensatem schaffe.
17
Wegen des Frevels seiner Habgier zürnte ich und schlug es, verbarg mein Antlitz vor dir und zürnte und es ging in der Irre auf dem Wege seines eigenen Herzens.
18
Ich habe seine Wege gesehen und heile es und führe es zurück und spende ihm und den trauernden Seinigen Tröstungen.
19
Ich schaffe der Lippen Frucht, Frieden dem Fernen und dem Nahen, spricht der Herr, und heile ihn.
20
Aber die Gottlosen sind gleich dem tobenden Meere, das nicht ruhen kann, dessen Fluten als Zerstörung und Schlamm sich ergießen.
21
Es gibt keinen Frieden für die Gottlosen, spricht der Herr, Gott.