Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 47 -

Die Erniedrigung Babylons

1
Steige herab und setze dich in den Staub, jungfräuliche Tochter Babel! Setze dich ohne Thron auf die Erde, du Tochter Chaldäa! Denn in Zukunft wird man dich nicht mehr nennen>die Zarte<,>die Feine<.
2
Nimm die Mühle und mahle Mehl! Decke auf deinen Schleier! Nimm ab die Schleppe! Entblöße die Füße! Durchwate die Ströme!
3
Aufgedeckt sei deine Schande! Man soll sehen deine Schmach! Rache werde ich nehmen. Niemand soll Babel beschirmen.
4
Unser Erlöser heißt>Herr der Heerscharen<,>Heiliger Israels<.
5
Schweigend setze dich nieder! Verstecke dich im Dunkel, du Tochter Chaldäa! Denn niemand nennt dich in Zukunft mehr>Herrin der Reiche<.
6
Ich zürnte wider mein Volk, entweihte mein Erbe, gab es in deine Gewalt. Du aber schenktest ihm kein Erbarmen. Schwer ließest du lasten dein Joch auf dem Greis.
7
Dachtest du doch: "Ewig werde ich sein, Herrin für immer." Du nahmst dir dies nicht zu Herzen, dachtest nicht an das Ende.
8
Nun höre dies, du ans Prassen Gewohnte, die sorglos thronte, die bei sich wähnte: "Meinesgleichen gibt es nicht mehr. Ich werde nicht sitzen als Witwe, nicht kinderlos werden."
9
Plötzlich, an einem Tag, soll dies beides doch über dich kommen: Kinderberaubtheit und Witwenschaft! In seinem ganzen Vollmaß soll dies über dich kommen, trotz deiner zahlreichen Zauberkünste, trotz deiner Bannsprüche großer Zahl.
10
Du fühltest dich sicher in deiner Bosheit. Du dachtest: "Niemand sieht mich ja." Deine Weisheit, dein Wissen hat dich verführt. Du wähntest bei dir: "Es gibt nicht mehr meinesgleichen."
11
Und doch wird Unheil dich treffen, das du nicht bannen kannst. Verderben wird über dich kommen, das du nicht zu beschwören vermagst. Jäh, ehe du dich dessen versiehst, wird die Vernichtung dich überfallen.
12
Komm doch her mit deinen Bannsprüchen, mit deinen zahlreichen Zauberkünsten, mit denen du dich gemüht hast von Jugend auf! Vielleicht vermagst du dir Hilfe zu schaffen. Vielleicht jagst du Schrecken mir ein.
13
Du bist müde geworden bei deinen vielen Beratungen. So mögen doch aufstehen und dich erretten, die den Himmel vermessen, die nach den Sternen schauen, die bei jedem Neumond zu reden wissen von dem, was dich treffen wird.
14
Siehe, sie werden den Stoppeln gleichen, die das Feuer verbrannt hat. Sie werden sich selber nicht retten können aus der Flamme Gewalt. Nicht Kohlenglut ist es, sich daran zu wärmen, kein Feuerherd, sich davor zu setzen.
15
So wird es denen ergehen, um die du dich mühtest, deinen Geschäftsfreunden von Jugend auf. Jeder taumelt seines Weges davon. Keiner kommt dir zu Hilfe.

Die Erniedrigung Babylons

1
Steige herunter, setze dich in den Staub, Jungfrau, Tochter Babylon! setze dich hin auf die Erde; kein Thron ist mehr für die Tochter der Chaldäer, denn fernerhin wird man dich nicht mehr Weichliche und Zarte heißen.
2
Nimm die Mühle und mahle Mehl; entblöße deine Schande, decke auf deine Schultern, mache bloß die Füße, durchwate die Ströme!
3
Aufgedeckt werden deine Schmach und gesehen deine Schande, ich will Rache nehmen und niemand soll mir Widerstand leisten.
4
Unser Erlöser, Herr der Heerscharen ist sein Name, Heiliger Israels.
5
Sitze schweigend und verkrieche dich in Finsternis, Tochter der Chaldäer! denn nicht wirst du fernerhin Herrin der Reiche genannt werden.
6
Ich war erzürnt über mein Volk, hatte mein Erbe entweiht und sie in deine Hand gegeben, aber du ließest ihnen kein Erbarmen widerfahren, auf den Greis legtest du ein überschweres Joch.
7
Und du sprachest: In Ewigkeit werde ich Herrin sein! Du nahmst solches nicht zu Herzen und gedachtest nicht deines Endes.
8
Nun aber höre dieses, du Weichliche, die du in Zuversicht wohnst, die du in deinem Herzen sprichst: Ich bin und niemand ist außer mir! Ich werde nicht als Witwe dasitzen und Kinderlosigkeit nicht kennen lernen!
9
Plötzlich an einem Tage sollen diese zwei über dich kommen, Kinderlosigkeit und Witwenschaft. Dies insgesamt bricht über dich herein und wegen der hartnäckigen Verstockung deiner Wahrsager.
10
Du hattest Vertrauen bei deiner Bosheit und sprachest: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und dein Wissen haben dich betrogen, die du in deinem Herzen sprachest: Ich bin und niemand ist außer mir!
11
Es wird über dich Unglück kommen und du weißt nichts von seinem Herannahen, hereinbrechen wird Unheil über dich, das du nicht sühnen kannst, es wird plötzlich Verderben über dich kommen, das du nicht ahnst.
12
Stelle dich denn auf mit deinen Beschwörern und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abmühtest von Jugend an, ob es dir etwa Nutzen bringt oder ob du stärker werden kannst.
13
Du bist müde geworden trotz der Menge deiner Beratungen. Es mögen doch auftreten und dir helfen die Himmelsdeuter, welche nach den Sternen schauen und die Monde berechnen, um dir aus ihnen die Zukunft zu verkünden.
14
Siehe, sie sind wie Stoppeln geworden, Feuer verzehrt sie; sie retten ihr Leben nicht aus der Gewalt der Flammen; das sind nicht Kohlen, an denen man sich wärmt, noch ein Herdfeuer, an dem man sitzt.
15
So geht es dir mit allem, womit du dich abgemüht hast; deine Handelsgenossen von deiner Jugend an zerstreuen sich, ein jeder nach seiner Richtung hin, und es gibt keinen, der dich rettete.