Das Wort Bin Ich

Die Apostelgeschichte des Lukas

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 15 -

Streit um die Beschneidung

1
Aus Judäa kamen indessen einige herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden laßt, könnt ihr nicht zum Heil gelangen.
2
Mit diesen kamen Paulus und Barnabas in heftigen Streit und Wortwechsel. Man beschloß daher, Paulus und Barnabas und einige andere aus ihrer Mitte sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln nach Jerusalem hinaufgehen.
3
Von der Gemeinde zur Reise ausgerüstet, zogen sie durch Phönizien und Samaria und erzählten von der Bekehrung der Heiden. Damit bereiteten sie allen Brüdern eine große Freude.
4
In Jerusalem angekommen, wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten empfangen. Sie berichteten alles, was Gott durch sie gewirkt hatte.
(Amos 9,11-15; Galater 2,1-10)
5
Aber einige, die von der Partei der Pharisäer her zum Glauben gekommen waren, traten mit der Forderung auf: Man muß sie beschneiden und anhalten, daß sie das Gesetz des Mose beobachten.

Das Konzil von Jerusalem

6
Da versammelten sich die Apostel und die Ältesten, um hierüber zu beraten.
7
Nach langem Hin- und Herreden erhob sich Petrus und sagte zu ihnen: Brüder, wie ihr wißt, hat Gott vor langer Zeit bei euch entschieden, daß die Heiden aus meinem Mund das Wort des Evangeliums vernehmen und zum Glauben kommen.
8
Gott, der die Herzen kennt, hat für sie Zeugnis abgelegt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist verliehen hat.
9
Er hat zwischen uns und ihnen keinen Unterschied gemacht, da er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt hat.
10
Was wollt ihr also Gott versuchen und den Jüngern ein Joch auf den Nacken legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten?
11
Wir glauben doch, ebenso wie jene, durch die Gnade des Herrn Jesus Christus das Heil zu erlangen.
12
Die ganze Versammlung schwieg. Sie hörten dann Barnabas und Paulus an, die erzählten, welch große Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden gewirkt hatte.
13
Als sie damit zu Ende waren, ergriff Jakobus das Wort und sagte: Brüder, hört mich an!
14
Simon hat dargelegt, wie Gott den ersten Schritt getan hat, um aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
15
Damit stimmen die Worte der Propheten überein. Es steht ja geschrieben:
16
Danach will ich wieder aufbauen Davids zerfallene Hütte, ihre Trümmer wiederherstellen, sie wieder aufrichten.
17
Dann sollen die übrigen Menschen den Herrn suchen, alle Völker, über die mein Name ausgerufen wird. So spricht der Herr, der dieses wirkt.
18
Bekannt ist es von alters her.
19
Deshalb soll man nach meinem Dafürhalten den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Last mehr aufbürden,
20
wohl aber ihnen schriftlich mitteilen, daß sie sich enthalten von Verunreinigung durch die Götzen, von Unzucht, von Ersticktem und von Blut.
21
Denn Mose hat von alters her in jeder Stadt seine Prediger. Wird er doch jeden Sabbat in den Synagogen vorgelesen.

Das Jerusalemer Dekret

22
Hierauf beschlossen die Apostel und die Ältesten samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas, und Silas, Männer, die unter den Brüdern eine führende Stellung einnahmen.
23
Man gab ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten entbieten den Brüdern aus den Völkern in Antiochia, Syrien und Zilizien brüderlichen Gruß.
24
Wir haben erfahren, daß einige aus unserer Mitte ausgezogen sind, durch Reden euch verwirrt und eure Herzen beunruhigt haben; diese haben wir nicht beauftragt.
25
Darum sind wir übereingekommen und haben beschlossen, Männer auszuwählen und sie zusammen mit unseren geliebten Barnabas und Paulus zu euch zu senden,
26
Männer, die für den Namen unseres Herrn Jesus Christus ihr Leben eingesetzt haben.
27
Wir haben nun Judas und Silas abgesandt, die euch auch mündlich das gleiche verkünden sollen.
28
Denn der Heilige Geist und wir haben entschieden, euch keine weitere Last aufzulegen außer folgenden notwendigen Stücken:
29
Ihr sollt euch enthalten von Götzenopferfleisch, von Blut, von Ersticktem und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so tut ihr wohl daran. Lebt wohl!

Fortgesetzter Dienst in Syrien

30
Sie wurden nun verabschiedet und zogen hinab nach Antiochia. Dort versammelten sie die Gemeinde und überreichten das Schreiben.
31
Diese las es und freute sich über den Zuspruch.
32
Judas undSilas, gleichfalls prophetisch begabte Männer, ermunterten und stärkten die Brüder in eingehender Rede.
33
Erst nach einiger Zeit wurden sie von den Brüdern mit dem Friedensgruß zu denen entlassen, die sie entsandt hatten.
34
[Silas aber entschloß sich zu bleiben, und Judas kehrte allein nach Jerusalem zurück.]
35
Paulus und Barnabas blieben in Antiochia und lehrten und verkündeten noch mit vielen anderen das Wort des Herrn.

Spaltung über Johannes Markus

(Apostelgeschichte 13,1-3; Apostelgeschichte 18,23-28)
36
Nach einigen Tagen sagte Paulus zu Barnabas: Laß uns wieder hingehen und nachsehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben.
37
Barnabas wollte auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnehmen.
38
Paulus jedoch bestand darauf, diesen nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien verlassen und an ihrem Wirken nicht teilgenommen hatte.
39
Darüber kam es zu einer Verstimmung, so daß sie sich voneinander trennten. Barnabas nahm Markus zu sich und segelte nach Zypern ab,
40
Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, von den Brüdern der Gnade des Herrn anbefohlen.
41
Er durchzog Syrien undZilizien und bestärkte die Gemeinden.

Streit um die Beschneidung

1
Es waren nun einige aus Judäa herab gekommen, welche die Brüder lehrten: Wenn ihr euch nicht gemäß dem Brauche des Moses beschneiden lasset, so könnet ihr nicht selig werden.
2
Da nun Paulus und Barnabas nicht wenig wider sie zu streiten hatten, so ward beschlossen, dass Paulus und Barnabas und einige andere von den übrigen zu den Aposteln und Vorstehern wegen dieser Streitfrage nach Jerusalem hinaufziehen sollten.
3
Diese also machten sich, geleitet von der Gemeinde, auf den Weg und durchzogen Phönicien und Samaria, die Bekehrung der Heiden berichtend, und verursachten große Freude bei allen Brüdern.
4
Als sie aber nach Jerusalem gekommen waren, wurden sie von der Gemeinde und von den Aposteln und Vorstehern empfangen; und sie verkündeten, wie Großes Gott mit ihnen getan habe.
(Amos 9,11-15; Galater 2,1-10)
5
Da traten einige aus der Sekte der Pharisäer, welche gläubig geworden waren, auf und sprachen: Man muss sie beschneiden, und ihnen auch gebieten, das Gesetz Moses zu halten.

Das Konzil von Jerusalem

6
Und die Apostel und Vorsteher versammelten sich, um diese Sache zu untersuchen.
7
Als aber viel hin und her geredet ward, erhob sich Petrus, und sprach zu ihnen: Männer, Brüder! Ihr wisset, dass Gott vor langer Zeit mich unter uns erwählet hat, dass die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollen.
8
Und Gott, der die Herzen kennt, hat für sie Zeugnis gegeben, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, sowie auch uns;
9
und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte.
10
Nun denn, warum versuchet ihr Gott, dem Nacken der Jünger ein Joch aufzulegen, welches weder unsere Väter, noch wir zu tragen vermochten?
11
Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus Christus selig zu werden, gleichwie auch jene.
12
Da schwieg die ganze Menge, und lauschte dem Barnabas und Paulus, welche erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott unter den Heiden durch sie getan.
13
Als sie nun schwiegen, nahm Jakobus das Wort, und sprach: Brüder, höret mich!
14
Simon hat erzählt, wie Gott das erste Mal die Heiden heimgesucht hat, ein Volk aus ihnen für seinen Namen zu gewinnen.
15
Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:
16
Darnach will ich wiederkommen, und das zerfallene Zelt Davids wieder aufrichten, das daran Zerstörte wiederherstellen, und es wieder aufrichten,
17
damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, und alle Völker, über welche mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut.
18
Von Ewigkeit her ist ja dem Herrn sein Werk kund.
19
Darum urteile ich, dass man die Heiden, welche sich zu Gott bekehren, nicht belästigen soll,
20
sondern an sie schreibe, dass sie sich von den Befleckungen durch Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blute enthalten sollen.
21
Dem Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt seine Prediger in den Synagogen, wo er an jedem Sonnabende vorgelesen wird.

Das Jerusalemer Dekret

22
Da gefiel es den Aposteln und den Vorstehern samt der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuerwählen, und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, mit dem Zunamen Barsabas, und Silas, Männer, die zu den Angesehensten unter den Brüdern gehörten.
23
Und man gab ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Presbyter entbieten als Brüder den Brüdern aus den Heiden, die zu Antiochia, und in Syrien und Cilizien sind, ihren Gruß!
24
Da wir gehört haben, dass einige, die von uns ausgegangen sind, euch durch Reden beunruhigt und eure Gemüter verwirrt haben, ohne von uns einen Auftrag erhalten zu haben,
25
so haben wir hierüber in einer gemeinsamen Beratung für gut befunden, Männer auszuwählen und zu euch zu senden mit unseren vielgeliebten Barnabas und Paulus,
26
Männern, welche ihr Leben preisgegeben haben für den Namen unsers Herrn Jesus Christus.
27
Wir haben also den Judas und den Silas abgesandt, welche euch ebenfalls mündlich dasselbe melden werden.
28
Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gefallen, euch weiter keine Last aufzulegen, als folgende notwendige Stücke:
29
dass ihr euch von Götzenopfern, von Blut und Ersticktem, und der Unzucht enthaltet. Wenn ihr euch davor bewahret, werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!

Fortgesetzter Dienst in Syrien

30
Diese wurden also entlassen, und zogen nach Antiochia hinab, und nachdem die ganze Gemeinde versammelt war, übergaben sie den Brief.
31
Als sie diesen gelesen hatten, wurden sie getröstet und freuten sich.
32
Aber auch Judas und Silas sprachen, da sie Propheten waren, viel zum Troste der Brüder, und stärkten sie.
33
Da sie nun einige Zeit daselbst gewesen, wurden sie von den Brüdern mit Friedenswünschen zu denen entlassen, welche sie gesandt hatten.
34
Silas aber beschloss, daselbst zu bleiben, und Judas ging allein nach Jerusalem.
35
Paulus aber und Barnabas blieben in Antiochia, und lehrten daselbst und verkündeten mit vielen anderen das Wort des Herrn.

Spaltung über Johannes Markus

(Apostelgeschichte 13,1-3; Apostelgeschichte 18,23-28)
36
Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns zurückkehren und nach den Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn gepredigt haben, wie es mit ihnen steht.
37
Da wollte Barnabas auch den Johannes, der den Zunamen Markus hat, mit sich nehmen.
38
Paulus aber stellte ihm vor (weil er sie von Pamphylien aus verlassen, und nicht an ihrem Wirken teilgenommen hätte), so solle er nicht mitgenommen werden.
39
Da entstand ein Zwiespalt, so dass sie sich voneinander trennten, und Barnabas den Markus mit sich nahm, und nach Cypern segelte.
40
Paulus aber wählte den Silas, und reiste ab, der Gnade Gottes von den Brüdern empfohlen.
41
Er nahm aber seinen Weg durch Syrien und Cilicien, und stärkte die Kirchen, und gebot die Vorschriften der Apostel und Vorsteher zu halten.