Das Wort Bin Ich

Das zweite Buch Samuel

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 22 -

Lobpreisung der Befreiung durch Gott

(Psalm 18,1-50)
1
David verfaßte in der Zeit, als der Herr ihn aus der Hand all seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte, zu Ehren des Herrn folgendes Lied.
2
Er sang: "Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter!
3
Gott, du mein Hort; Zuflucht suche ich bei ihm. Mein Schild, meines Heiles Hort! Meine Feste du, meine Freistatt! Mein Retter: Du halfst mir in harter Bedrängnis.
4
Den Hochgelobten, den Herrn rief ich an: Schon war meiner Feinde ich ledig.
5
Es hatten mich Wogen des Todes umtobt, Belials Ströme hielten mich in Angst.
6
Bande der Unterwelt umgarnten mich, über mich fielen Schlingen des Todes. -
7
In meiner Drangsal schrie ich zum Herrn, ich schrie auf zu meinem Gott: und er vernahm aus seinem Zelt meine Stimme, an sein Ohr drang der Ruf meines Flehens.
8
Da wankte plötzlich die Erde und bebte, ein Zittern erfaßte die Himmelsfesten: Schwankend hielten sie sich - er war voller Grimm!
9
Aus seiner Nase quoll Rauch, verzehrendes Feuer flammte aus seinem Mund, Feuerbrände sprühten von ihm.
10
Schon bog die Himmel er nieder und fuhr herab: Seine Füße ruhten auf dunklen Wolken,
11
auf Kerubim saß er und fuhr einher, er brauste daher auf den Flügeln der Stürme.
12
Finsternis zog er rings um sich hin, zum Zelt wurde ihm wasserschweres, dunkles Gewölk.
13
Im Lichtglanz, der vor ihm strahlte, flammten feurige Brände auf.
14
Donner ließ rollen am Himmel der Herr, dröhnen ließ seine Stimme der Höchste.
15
Pfeile schnellte er ab und streute sie, Blitze schleuderte er und jagte sie dahin.
16
Da klafften auf die Tiefen des Meeres, aufgedeckt wurden die Gründe der Welt vor Gottes scheltendem Groll, vor seines Zornhauchs Schnauben.
17
Aus der Höhe langte er her und ergriff mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern,
18
entriß mich meinen mächtigen Feinden, meinen Hassern, die stärker als ich. -
19
Hergefallen waren sie über mich am Tag, da ich in Not war. Doch der Herr wurde mein Halt.
20
Ins Weite führte er mich hinaus. Er hat mich befreit, denn in Huld neigte er sich zu mir her.
21
So vergalt mir der Herr mein rechtliches Tun, so lohnte er mir meiner Hände Reinheit.
22
Denn des Herrn Wege wahrte ich wohl. Nie tat ich Unrecht vor meinem Gott.
23
Vor Augen hielt ich all seine Weisungen, nicht schob ich beiseite seine Satzung.
24
Ohne Tadel wandelte ich vor ihm, war auf der Hut vor meiner Verkehrtheit.
25
Der Herr lohnte mir meine Treue, meine Reinheit, die ihm bekannt.
26
Gut bist du zu den Guten, ohne Makel zu den Makellosen.
27
Rein zeigst du dich dem Reinen, bist böse nur gegen den Bösen.
28
Du hilfst dem geknechteten Volk, zwingst nieder den Blick der Stolzen.
29
Denn meine Leuchte, o Herr, bist du! Mein Gott, der die Nacht mir erhellt.
30
Denn Feindesscharen überrenne ich in deiner Kraft, über Mauern springe ich mit meinem Gott!
31
Gott! Vollkommen ist sein Weg! Bewährt ist das Wort des Herrn. Allen, die fliehen in seinen Schutz, ist er ein Schild.
32
Denn wer ist Gott noch außer dem Herrn? Wer sonst ein Hort, wenn nicht unser Gott?
33
Gott, der mich führt mit Kraft, der aus dem Weg mir räumt die Gefahr.
34
Wie von Hirschen macht flink er meine Füße; auf hohem Grat läßt er mich gehen.
35
Meine Hand unterwies er im Kampf, meine Arme spannten den Bogen aus Erz.
36
Deine Hilfe gabst du mir als Schild, groß macht mich deine Güte.
37
Meinen Schritten gabst du weiten Raum, nimmer wankten mir die Knie.
38
So konnte ich folgen dem Feind und ihn erreichen; nicht eher kehrte ich um, bis er vernichtet dalag.
39
Ich raffte ihn weg, schlug ihn, daß nimmer er aufstand; unter die Füße sank er mir hin.
40
Mit Kraft zum Krieg hast du mich gewappnet: In die Knie zwangst du vor mir, die sich gegen mich gestellt.
41
Meine Feinde triebst du vor mir in die Flucht; so habe ich vertilgt meine Hasser.
42
Um Hilfe schrien sie wohl - doch es war kein Helfer. Sie schrien zum Herrn, doch er hörte sie nicht.
43
Wie Staub der Erde zerrieb ich sie, zerstieß sie, zertrat sie wie Unrat auf der Straße.
44
Du führtest mich unversehrt aus dem Kampf für mein Volk. Eingesetzt hast du mich zum Haupt der Helden: Hörig wurde mir ein Volk, das nie ich gesehen,
45
Söhne aus fremdem Land bringen Huldigungen mir, sind aufs Wort mir gehorsam.
46
Nieder sinken Söhne aus fremdem Land, aus ihren Burgen kommen zitternd sie hervor.
47
Es lebt der Herr! Laut sei gepriesen mein Hort! Hoch sei gelobt Gott, der Fels meines Heiles!
48
Gott, der zur Rache mir half, Völker mir unter die Füße zwang,
49
Mein Retter vor meinen Feinden! Über meine Gegner hast du mich erhöht, vom Mann der Gewalt mich befreit.
50
Darum will ich dich, meinen Herrn, preisen vor aller Welt, deinem Namen lobsingen.
51
der Glück und Heil seinem König verleiht, Gnade spendet seinem Gesalbten: David und seinem Stamm auf ewige Zeiten!"

Lobpreisung der Befreiung durch Gott

(Psalm 18,1-50)
1
David aber redete zu dem Herrn die Worte dieses Liedes an dem Tage, da ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls befreit hatte,
2
und sprach: Der Herr ist mein Fels, meine Stärke und mein Erretter.
3
Gott ist meine Stärke, auf ihn will ich hoffen, mein Schild und das Horn meines Heiles, mein Erhöher und meine Zuflucht, mein Retter, und du wirst mich von der Bosheit befreien.
4
Den Preiswürdigen will ich anrufen, den Herrn, und ich werde errettet werden von meinen Feinden.
5
Denn es umgaben mich die Schrecken des Todes, die Ströme Belials schreckten mich.
6
Die Stricke der Unterwelt umgaben mich, es überholten mich die Schlingen des Todes.
7
In meiner Trübsal will ich zu dem Herrn flehen und zu meinem Gott rufen und er wird meine Stimme von seinem Tempel aus erhören und mein Geschrei wird zu seinen Ohren dringen.
8
Es bebte und erzitterte die Erde, die Grundfesten der Berge wurden erschüttert und wankten, denn er zürnte über sie.
9
Rauch stieg aus seiner Nase auf und verzehrendes Feuer aus seinem Munde, Kohlen wurden von ihm entzündet.
10
Er neigte den Himmel und fuhr hernieder und Finsternis war unter seinen Füßen.
11
Er stieg auf die Cherubim und flog dahin und schwebte daher auf den Fittichen des Windes.
12
Er umgab sich mit Finsternis wie mit einer Hülle und ließ Wasser aus den Wolken des Himmels träufeln.
13
Von dem Glanze seines Angesichtes entglühten Feuerkohlen.
14
Der Herr wird vom Himmel her donnern und der Höchste seine Stimme ertönen lassen.
15
Er schleuderte seine Pfeile und zerstreute sie, seinen Blitz und vernichtete sie.
16
Da wurden die Tiefen des Meeres bloßgelegt und die Grundfesten der Erde wurden aufgedeckt vor dem Dräuen des Herrn, vor dem Schnauben des Hauches seines Zornes.
17
Er griff nieder aus der Höhe und erfasste mich und zog mich aus vielen Wassern.
18
Er befreite mich von meinem überstarken Feinde und von denen, die mich hassten, denn sie waren stärker als ich.
19
Er überraschte mich am Tage meiner Trübsal und der Herr ward meine Stütze.
20
Er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er an mir Wohlgefallen hatte.
21
Der Herr wird mir nach meiner Gerechtigkeit vergelten und mir nach der Reinheit meiner Hände lohnen.
22
Denn ich hielt die Wege des Herrn inne und handelte nicht frevelnd, von meinem Gotte abweichend.
23
Denn alle seine Rechte standen mir vor Augen und seine Gebote hielt ich nicht von mir ferne.
24
Ich werde mit ihm vollkommen sein und mich hüten vor meiner Bosheit.
25
Und der Herr wird mir nach meiner Gerechtigkeit vergelten und nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
26
Gegen den Heiligen wirst du heilig sein und gegen den Starkmütigen vollkommen.
27
Mit dem Auserwählten wirst du auserwählt sein und mit dem Verkehrten verkehrt.
28
Und das arme Volk wirst du retten, aber die Stolzen werden durch deine Blicke gedemütigt werden.
29
Denn du, Herr, bist meine Leuchte und du, Herr, wirst meine Finsternis erhellen!
30
Denn durch dich werde ich gerüstet einhereilen, mit meinem Gotte die Mauer überspringen.
31
Gottes Weg ist unbefleckt, des Herrn Wort im Feuer bewährt; ein Schild ist er allen, die auf ihn hoffen.
32
Wer ist Gott außer dem Herrn und wer ist stark außer unserm Gott?
33
Gott ist es, der mich umgürtet hat mit Stärke und vollkommen geebnet meinen Weg,
34
der meine Füße den Hirschen gleichgemacht und mich auf meine Höhe gestellt hat,
35
der meine Hände den Kampf gelehrt und meine Arme gestaltet hat wie einen ehernen Bogen.
36
Du hast mir den Schild deines Heiles gegeben und deine Milde hat mich groß gemacht.
37
Du wirst meinen Schritten Raum unter mir schaffen und meine Knöchel werden nicht straucheln.
38
Ich werde meine Feinde verfolgen und aufreiben und nicht umkehren, bis ich sie vertilge.
39
Ich werde sie vertilgen und zerschmettern, dass sie sich nicht erheben, sie werden unter meine Füße fallen.
40
Du hast mich mit Kraft zum Streite umgürtet, du hast meine Widersacher unter mich gebeugt.
41
Meine Feinde warfst du vor mir in die Flucht und die mich hassen, werde ich vernichten.
42
Sie werden rufen und es wird niemand sein, der rette, zu dem Herrn und er wird sie nicht erhören.
43
Ich werde sie zermalmen wie den Staub der Erde, wie Straßenkot sie zertreten und zerstampfen.
44
Du wirst mich erretten von dem Widerspruch meines Volkes, du wirst mich bewahren zum Haupte der Völker; ein Volk, das ich nicht kenne, wird mir dienen.
45
Die Söhne der Fremde werden mir widerstreben, sie werden hören und mir gehorchen.
46
Die Söhne der Fremde sind entmutigt und sind eingezwängt in ihre Engen.
47
Es lebt der Herr und gepriesen ist mein Gott und erhöht wird der starke Gott meines Heils!
48
Gott, der du mir Vergeltung schaffst und mir die Völker unterwirfst,
49
der du mich aus meinen Feinden herausführst und mich erhebst über meine Widersacher, du wirst mich befreien von dem ungerechten Manne!
50
Darum will ich dich, Herr! preisen unter den Völkern und deinem Namen lobsingen,
51
der herrliches Heil seinem Könige bereitet und Barmherzigkeit übt an seinem Gesalbten, David, und an seinen Nachkommen in Ewigkeit!