Salomo weiht den Tempel ein
(Psalm 136,1-26)
1
Als Salomo mit dem Gebete zu Ende war, fuhr Feuer vom Himmel herab und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.
2
Die Priester konnten den Tempel des Herrn nicht mehr betreten, weil die Herrlichkeit des Herrn den Tempel des Herrn erfüllte.
3
Als alle Israeliten sahen, wie das Feuer und die Herrlichkeit des Herrn auf den Tempel sich niedersenkte, beugten sie sich mit dem Angesicht auf das Steinpflaster zur Erde nieder, beteten den Herrn an und priesen ihn: "Gütig ist er, und ewig währt seine Huld."
(1. Könige 8,62-66)
4
Dann brachten der König und das ganze Volk Israel vor dem Herrn Schlachtopfer dar,
5
und zwar opferte König Salomo als Schlachtopfer 22.000 Rinder und 120.000 Schafe. So weihten der König und das ganze Volk den Tempel Gottes ein.
6
Die Priester standen an ihren Plätzen, ebenso die Leviten mit den Musikinstrumenten des Herrn, die König David hatte anfertigen lassen, um dem Herrn das Loblied zu spielen: "Ewig währt seine Güte," wenn David ihm durch ihren Dienst lobsingen ließ, und die Priester ließen die Trompeten vor ihnen erschallen, während ganz Israel dastand.
7
Auch den mittleren Teil des Vorhofes vor dem Tempel des Herrn weihte Salomo ein, denn er brachte dort die Brandopfer und die Fettstücke der Friedopfer dar. Der eherne Altar, den Salomo hatte herstellen lassen, konnte nämlich die Brandopfer, Speiseopfer und die Fettstücke nicht fassen.
8
So beging Salomo damals das Fest mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Bach von Ägypten zu einer gewaltigen Versammlung vor dem Herrn, unserem Gott, erschienen war, sieben Tage lang.
9
Am achten Tag hielten sie eine Festversammlung ab; denn die Einweihung des Altars hatten sie sieben Tage lang begangen. Das Fest hatte sieben Tage gedauert.
10
Am 23ten Tag des siebten Monats entließ er das Volk in seine Heimat, fröhlich und guten Mutes wegen all des Guten, das der Herr David, Salomo und seinem Volk Israel erwiesen hatte.
(1. Könige 9,1-9)
11
Als Salomo den Tempel des Herrn und den königlichen Palast vollendet und alles, was er im Tempel des Herrn und in seinem Palast hatte ausführen wollen, zu Ende geführt hatte,
Die zweite Erscheinung Gottes vor Salomo
12
erschien der Herr des Nachts dem Salomo und sprach zu ihm: "Ich habe dein Gebet erhört und diesen Ort mir zur Opferstätte erwählt.
13
Wenn ich den Himmel verschließe, so daß kein Regen fällt, oder Heuschrecken schicke, das Land abzufressen, oder die Pest unter mein Volk sende,
14
und dann mein Volk, das nach meinem Namen genannt ist, sich demütigt und betet und mein Angesicht sucht und von seinen bösen Wegen sich bekehrt, will ich sie im Himmel erhören, ihnen ihre Sünden vergeben und ihrem Land Rettung schaffen.
15
Meine Augen sollen jetzt offenstehen und meine Ohren aufmerken auf das Gebet an dieser Stätte.
16
Nun habe ich diesen Tempel erwählt und geheiligt. Darum soll mein Name allezeit dort wohnen und meine Augen und mein Herz sollen immerdar dort weilen.
17
Wenn du nun vor mir ebenso wandelst, wie dein Vater David gewandelt ist, so daß du alles tust, was ich dir befohlen habe, und meine Satzungen und Vorschriften befolgst,
18
dann will ich den Thron deines Königtums befestigen, wie ich es deinem Vater David verheißen habe mit den Worten: Nie soll es dir an einem Mann fehlen, der über Israel herrscht.
19
Wenn ihr euch aber von mir abwendet, meine Gebote und Satzungen, zu denen ich euch verpflichtet habe, nicht haltet, sondern anderen Göttern dient und sie anbetet,
20
werde ich Israel aus dem Land, das ich ihm gegeben habe, ausrotten und den Tempel, den ich meinem Namen geweiht habe, von meinem Angesicht verwerfen, und ihn zum Hohn und Spott machen bei allen Völkern.
21
Und so erhaben dieser Tempel war, so sollen doch alle, die vorübergehen, sich entsetzen. Und wenn man fragt: Warum hat der Herr diesem Land und diesem Tempel solches angetan?,
22
wird man antworten: Sie haben den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus Ägypten geführt hat, verlassen und sich fremden Göttern zugewandt, sie angebetet und ihnen gedient. Darum hat er all dieses Unglück über sie verhängt."