Das Wort Bin Ich

Der Prophet Nahum

Theophilus Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 2 -

Die Zerstörung von Ninive

1
Der Zerschmetterer zieht gegen dich herauf. Bewahre die Festung; überwache den Weg, stärke deine Lenden, befestige sehr deine Kraft!
2
Denn der HERR stellt die Herrlichkeit Jakobs wie die Herrlichkeit Israels wieder her; denn Plünderer haben sie geplündert und haben ihre Reben zerstört.
3
Die Schilde seiner Helden sind gerötet, die tapferen Männer sind in Karmesin gekleidet, die Wagen glänzen von Stahl am Tag seines Rüstens, und die Lanzen werden geschwungen.
4
Die Wagen rasen auf den Straßen, sie rennen auf den Plätzen, ihr Aussehen ist wie Fackeln, wie Blitze fahren sie daher.
5
Er gedenkt seiner Edlen: Sie stolpern auf ihren Wegen, sie eilen zu ihrer Mauer, und das Schutzdach wird aufgerichtet.
6
Die Tore an den Strömen sind geöffnet, und der Palast verzagt.
7
Denn es ist beschlossen: Sie wird entblößt, weggeführt; und ihre Mägde stöhnen wie die Stimme der Tauben, sie schlagen an ihre Brust.
8
Ninive war ja von jeher wie ein Wasserteich; und doch fliehen sie! Steht, steht! Aber keiner sieht sich um.
9
Raubt Silber, raubt Gold! Denn unendlich ist der Vorrat, der Reichtum an allerlei kostbaren Geräten.
10
Leere und Entleerung und Verödung! Und das Herz zerfließt, und die Knie wanken, und in allen Lenden ist Schmerz, und ihrer aller Angesichter erblassen.
11
Wo ist nun die Wohnung der Löwen und der Weideort der jungen Löwen, wo der Löwe wandelte, die Löwin und das Junge des Löwen, und niemand sie aufschreckte?
12
Der Löwe raubte für den Bedarf seiner Jungen und erwürgte für seine Löwinnen, und er füllte seine Höhlen mit Raub und seine Wohnungen mit Geraubtem.
13
Siehe, ich will an dich, spricht der HERR der Heerscharen, und ich werde ihre Wagen in Rauch aufgehen lassen, und deine jungen Löwen wird das Schwert verzehren; und ich werde deinen Raub von der Erde ausrotten, und die Stimme deiner Boten wird nicht mehr gehört werden.

Die Zerstörung von Ninive

1
Es zieht herauf vor dir der Zerstörer, der Wache halt und dich einschließt; spähe aus auf den Weg, gürte die Lenden, strenge deine ganze Kraft an.
2
Denn der Herr stellt Jakobs Hoheit her, gleich der Hoheit Israels, weil die Verwüster sie verweht und ihre Zweige vernichtet haben.
3
Die Schilde seiner Tapferen sind flammend, in Scharlach prunken die Krieger; feurig blitzen des Wagens Zügel am Tage, da er sie aufstellt, die Wagenlenker taumeln.
4
Auf den Straßen verwirren sich die Wagen, sie stoßen aneinander auf den Plätzen, ihr Aussehen ist Feuerflammen gleich, zuckenden Blitzen.
5
Da gedenkt er seiner Tapferen, sie stürzen hin auf ihren Wegen, schnell eilen sie auf seine Mauern, da wird ein Schirmdach aufgerichtet.
6
Die Pforten der Ströme werden gesprengt und der Tempelpalast zerstört bis auf den Grund.
7
Das Heer wird gefangen fortgeführt, ihre Mägde weggeschleppt, seufzend wie die Tauben, wehklagend in ihren Herzen.
8
Ninive, seine Wasser waren wie die eines Wasserteiches, aber sie sind geflohen; stehet, stehet! doch niemand wendet sich um.
9
Erbeutet Silber, erbeutet Gold; der Schätze aller Art kostbaren Gefäßen ist kein Ende.
10
Sie ist zerrissen, zerfetzt, zerfleischt, das Herz verzagt, es schlottern die Kniee, alle Lenden werden kraftlos und aller Antlitz ist entstellt wie ein geschwärzter Topf.
11
Wo ist nun die Wohnung der Löwen, die Weide der jungen Löwen, wohin der Löwe, der junge Löwe ging, sie zu durchschreiten, ohne dass jemand ihn wegscheuchte?
12
Der Löwe raubte, bis seine Jungen genug hatten, und zerriss für seine Löwinnen, er füllte seine Höhlen mit Beute und sein Lager mit Geraubtem.
13
Siehe, ich will an dich, spricht der Herr der Heerscharen, ich will deine Streitwagen in Rauch aufgehen lassen, deine jungen Löwen soll das Schwert fressen und deinen Raub will ich von der Erde vertilgen und der Ruf deiner Boten soll fortan nicht mehr vernommen werden.