Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 38 -

2
HERR, nicht in deinem Zorne strafe mich, und nicht in deinem Ingrimm züchtige mich! vgl. 6,2
3
Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand liegt schwer auf mir:
4
nichts ist gesund an meinem Leib ob deinem Zürnen, nichts heil an meinen Gliedern ob meiner Sünde.
5
Denn meine Missetaten schlagen mir über dem Haupt zusammen; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden(a).
6
Es faulen, es eitern meine Wunden infolge meiner Torheit(b).
7
Ich bin gekrümmt, tief niedergebeugt; den ganzen Tag geh’ ich trauernd(c) einher;
8
denn meine Lenden sind voll von Entzündung, und nichts ist unversehrt an meinem Leibe.
9
Erschöpft bin ich und ganz zerschlagen, ich schreie auf infolge des Stöhnens meines Herzens.
10
O Allherr, all mein Verlangen ist dir bekannt, und meine Seufzer sind dir nicht verborgen.
11
Mein Herz pocht stürmisch, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen, auch das ist dahin!
12
Meine Freunde und Genossen stehn abseits von meinem Elend, und meine nächsten Verwandten halten sich fern.
13
Die nach dem Leben mir trachten, legen mir Schlingen, und die mein Unglück suchen, verabreden Unheil und sinnen auf Trug den ganzen Tag.
14
Doch ich bin wie ein Tauber, höre es nicht, und bin wie ein Stummer, der den Mund nicht auftut;
15
ja, ich bin wie einer, der nicht hören kann und in dessen Mund keine Widerrede ist;
16
denn auf dich, HERR, warte ich: du wirst antworten(d), o Allherr, mein Gott;
17
denn ich sage: »Daß sie nur nicht über mich frohlocken, nur nicht beim Wanken meines Fußes gegen mich großtun!«
18
Denn nahe bin ich am Zusammenbrechen, und mein Schmerz ist mir allezeit gegenwärtig.
19
Ach! Ich bekenne meine Schuld, bin bekümmert ob meiner Sünde!
20
Dagegen die ohne Grund mich befeinden, sind stark, und zahlreich sind, die ohn’ Ursach’ mich hassen,
21
und solche, die mir Gutes mit Bösem vergelten, sind meine Widersacher, weil fest am Guten ich halte.
22
Verlaß mich nicht, o HERR, mein Gott, sei nicht ferne von mir!
23
Eile zu meinem Schutz herbei, o Allherr, meine Rettung!

Fußnoten

(a)38:5 = erdrücken sie mich
(b)38:6 = Versündigung
(c)38:7 = im Trauergewand
(d)38:16 oder: mich erhören

Schelte mich nicht in deinem Zorn

(Psalm 6,1-10)
1
Ein Psalm Davids, zur Erinnerung, für den Sabbat.
2
O Herr! straf mich nicht in deinem Grimme und züchtige mich nicht in deinem Zorne,
3
denn deine Pfeile stecken tief in mir und schwer hast du deine Hand auf mich gelegt.
4
Nichts blieb unversehrt an meinem Leibe vor deinem Zorne, kein Frieden ist in meinen Gebeinen ob meiner Sünden.
5
Denn meine Verschuldungen übersteigen mein Haupt und lasten gleich einer schweren Bürde auf mir.
6
Meine Wunden infolge meiner Torheit sind faul und eitern.
7
Ich bin elend geworden und überaus gebeugt, den ganzen Tag gehe ich trauernd einher.
8
Denn voll von Täuschung sind meine Lenden und nichts Gesundes ist an meinem Fleische.
9
Ich bin überaus bedrängt und niedergebeugt, ich schreie laut auf ob des Kummers meines Herzens.
10
O Herr! Dir ist all mein Sehnen offenbar und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
11
Mein Herz ist verwirrt, meine Kraft hat mich verlassen und selbst das Licht meiner Augen ist nicht mehr bei mir.
12
Meine Freunde und meine Nächsten nahten sich wider mich und blieben stehen, und die mir nahe waren, hielten sich fern;
13
und die mir nach dem Leben trachteten, wendeten Gewalt an; die mir Böses wünschten, redeten Eitles und sprachen Trug immerfort.
14
Ich aber hörte nicht, einem Tauben gleich, und war wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.
15
Ich ward wie ein Mensch, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat.
16
Denn auf dich, o Herr! vertraue ich; du wirst mich erhören, o Herr, mein Gott!
17
Denn ich sprach: Mögen meine Feinde nicht frohlocken über mich! denn wenn meine Füße wanken, werden sie groß sprechen über mich.
18
Denn ich bin der Geißelstreiche gewärtig und mein Schmerz ist allezeit vor mir.
19
Ich will meine Missetaten kundgeben und meiner Sünde wegen Sorge hegen.
20
Meine Feinde aber leben und sind mächtiger geworden als ich und zahlreich sind, die mich ungerecht hassen.
21
Indem sie Gutes mit Bösem vergelten, reden sie mir übel nach, weil ich dem Guten nachstrebe.
22
Verlass mich nicht, Herr, mein Gott! entferne dich nicht von mir.
23
Habe acht auf meine Hilfe, o Herr, du Gott meines Heiles!