Das Wort Bin Ich

Das Evangelium nach Johannes

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 10 -

Jesus, der wahre Hirte

(Psalm 23,1-6; Hesekiel 34,11-24)
1
»Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Hürde der Schafe hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber;
2
wer aber durch die Tür hineingeht, der ist der Hirt der Schafe.
3
Diesem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die ihm gehörenden Schafe mit Namen und führt sie hinaus.
4
Wenn er dann alle Schafe, die ihm gehören, hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
5
Einem Fremden aber würden sie nicht folgen, sondern vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.«
6
Dies sagte Jesus ihnen in bildlicher Rede; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagen wollte.

Jesus, der gute Hirte

7
Da sagte Jesus von neuem zu ihnen: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe!
8
Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
9
Ich bin die Tür: Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und Unheil anzurichten; ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluß(a) haben.«
11
»Ich bin der gute Hirt! Der gute Hirt gibt sein Leben für die Schafe hin.
12
Der Mietling (aber), der kein Hirt ist und dem die Schafe nicht zu eigen gehören, sieht den Wolf kommen, verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf fällt sie an und zerstreut sie:
13
er ist ja nur ein Mietling, und ihm ist an den Schafen nichts gelegen.
14
Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15
ebenso wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben für die Schafe hin. –
16
Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht zu dieser Hürde gehören; auch diese muß ich führen, und sie werden auf meinen Ruf hören, und es wird eine Herde, ein Hirt sein.
17
Um deswillen hat der Vater mich lieb, weil ich mein Leben hingebe, damit ich es wieder an mich nehme;
18
niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig hin. Ich habe Vollmacht, es hinzugeben, und ich habe Vollmacht, es wieder an mich zu nehmen; die Ermächtigung dazu habe ich von meinem Vater erhalten.«
19
Da entstand wegen dieser Worte wieder eine Meinungsverschiedenheit unter den Juden.
20
Viele von ihnen sagten nämlich: »Er ist von einem bösen Geist besessen und ist von Sinnen: was hört ihr ihn noch an?«
21
Andere aber sagten: »Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann etwa ein böser Geist Blinden die Augen auftun?«

Der Hirte kennt seine Schafe

22
Damals(b) fand das Fest der Tempelweihe in Jerusalem statt; es war Winter,
23
und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab.
24
Da umringten ihn die Juden und sagten zu ihm: »Wie lange läßt du uns noch in Ungewißheit schweben? Bist du Christus(c), so sage es uns frei heraus!«
25
Jesus antwortete ihnen: »Ich habe es euch gesagt, doch ihr glaubt (es) nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, die legen Zeugnis von mir(d) ab;
26
aber ihr glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.
27
Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach;
28
und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in alle Ewigkeit nicht umkommen(e), und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
29
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand vermag sie der Hand meines Vaters zu entreißen.
30
Ich und der Vater sind eins!«

Erneute Versuche, Jesus zu steinigen

31
Da holten die Juden wieder Steine herbei, um ihn zu steinigen;
32
Jesus aber sagte zu ihnen: »Viele gute Werke habe ich euch vom Vater her(f) sehen lassen: welches von diesen Werken ist es, wegen dessen ihr mich steinigen wollt?«
33
Die Juden antworteten ihm: »Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen Gotteslästerung, und zwar weil du, der du doch (nur) ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.«
34
Jesus antwortete ihnen: »Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben(g): ›Ich habe gesagt: Ihr seid Götter‹?
35
Wenn die Schrift schon jene (Männer), an die das Wort Gottes erging, Götter genannt hat – und die Schrift kann doch ihre Gültigkeit nicht verlieren –:
36
wie könnt ihr da dem, welchem der Vater die Weihe erteilt und den er in die Welt gesandt hat, Gotteslästerung vorwerfen, weil ich gesagt habe: ›Ich bin Gottes Sohn‹?
37
Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht;
38
wenn ich sie aber tue, so glaubt, wenn auch nicht mir selbst, so doch meinen Werken, damit ihr immer gewisser zu der Erkenntnis gelangt, daß der Vater in mir ist und ich im Vater bin.«
39
Da suchten sie ihn wiederum festzunehmen, doch er entkam aus ihren Händen.

Die Gläubigen jenseits des Jordans

40
Er zog nun wieder in das Ostjordanland an den Ort(h), wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb dort.
41
Da kamen viele zu ihm und sagten: »Johannes hat zwar keinerlei Wunder getan, alles aber, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr gewesen.«
42
Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Fußnoten

(a)10:10 oder: reiche Fülle
(b)10:22 oder: danach
(c)10:24 oder: der Messias
(d)10:25 oder: für mich
(e)10:28 oder: verlorengehen
(f)10:32 d.h. aus oder: in der Macht meines Vaters
(g)10:34Psalmen 82:6
(h)10:40 oder: in die Gegend

Jesus, der wahre Hirte

(Psalm 23,1-6; Hesekiel 34,11-24)
1
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer nicht durch die Tür in den Schafstall eingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber!
2
Wer aber durch die Tür eingeht, der ist ein Hirt der Schafe.
3
Diesem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft die eigenen Schafe mit Namen, und führt sie heraus.
4
Und wenn er die eigenen Schafe herausgeführt hat, so geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme.
5
Einem Fremden aber folgen sie nicht, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.
6
Dieses Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was er zu ihnen redete.

Jesus, der gute Hirte

7
Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ich bin die Türe zu den Schafen!
8
Alle, soviel ihrer kamen, sind Diebe und Räuber, und die Schafe haben auf sie nicht gehört.
9
Ich bin die Türe. Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden; er wird eingehen und ausgehen, und Weide finden.
10
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu morden und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben, und überreichlich haben.
11
Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt setzt sein Leben ein für seine Schafe.
12
Der Mietling aber, der nicht Hirt ist, und dem die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen, und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt und zerstreuet die Schafe.
13
Der Mietling aber flieht, weil er Mietling ist, und ihm an den Schafen nichts liegt.
14
Ich bin der gute Hirt, und kenne die meinen, und die meinen kennen mich,
15
wie mich der Vater kennt, und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben für meine Schafe.
16
Ich habe noch andere Schafe, welche nicht aus diesem Schafstalle sind; auch diese muss ich herbeiführen, und sie werden meine Stimme hören; und es wird eine Herde werden und ein Hirt.
17
Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen.
18
Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst hin; und ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
19
Da entstand wiederum eine Spaltung unter den Juden um dieser Rede willen.
20
Viele von ihnen sagten: Er hat einen bösen Geist, und ist von Sinnen; was höret ihr ihn an?
21
Andere aber sprachen: Das sind nicht die Reden eines Besessenen. Kann denn ein böser Geist Blinden die Augen öffnen?

Der Hirte kennt seine Schafe

22
Es war aber das Fest der Tempelweihe zu Jerusalem, und Winter.
23
Und Jesus wandelte im Tempel in der Halle Salomons.
24
Da umringten ihn die Juden, und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele in Ungewissheit? Wenn du Christus bist, so sag es uns frei heraus!
25
Jesus antwortete ihnen: Ich sage es euch, und ihr glaubet nicht. Die Werke, welche ich tue im Namen meines Vaters, diese geben Zeugnis von mir.
26
Aber ihr glaubet nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.
27
Meine Schafe hören meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.
28
Und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
29
Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand vermag sie der Hand meines Vaters zu entreißen.
30
Ich und der Vater sind eines.

Erneute Versuche, Jesus zu steinigen

31
Da hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen.
32
Jesus entgegnete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater her gezeigt, wegen welches dieser Werke steinigt ihr mich?
33
Die Juden antworteten ihm: Nicht eines guten Werkes wegen steinigen wir dich, sondern wegen Gotteslästerung, weil du, ein Mensch, dich selbst zu Gott machst.
34
Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetze geschrieben: Ich habe gesagt, ihr seid Götter?
35
Wenn es diejenigen Götter genannt hat, an welche die Rede Gottes gerichtet war, und die Schrift nicht aufgehoben werden kann,
36
wie saget ihr zu dem, welchen der Vater geheiliget und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott! weil ich gesagt habe: Ich bin der Sohn Gottes?
37
Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubet mir nicht.
38
Wenn ich sie aber tue, so glaubet, wenn ihr mir nicht glauben wollet, den Werken, damit ihr erkennet und glaubet, dass der Vater in mir ist, und ich in dem Vater.
39
Da suchten sie ihn zu ergreifen, er aber entging ihren Händen.

Die Gläubigen jenseits des Jordans

40
Und er begab sich wieder jenseits des Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb daselbst.
41
Und viele kamen zu ihm, und sprachen: Johannes hat zwar keine Wunder gewirkt,
42
alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, ist wahr gewesen. Und viele glaubten an ihn.