Das Wort Bin Ich

Die Apostelgeschichte des Lukas

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 5 -

Den Heiligen Geist anlügen

1
Ein Mann dagegen namens Ananias verkaufte im Einvernehmen mit seiner Frau Sapphira ein Grundstück,
2
behielt aber einen Teil des Erlöses unter Mitwissen seiner Frau für sich zurück: er brachte nur einen Teil davon und stellte ihn den Aposteln zur Verfügung.
3
Da sagte Petrus: »Ananias, warum hat der Satan dir das Herz erfüllt(a), daß du den heiligen Geist belogen und einen Teil vom Erlös des Ackers für dich zurückbehalten hast?
4
Blieb er nicht dein Eigentum, wenn du ihn unverkauft gelassen hättest, und stand dir nicht auch nach dem Verkauf die Verfügung über ihn(b) frei? Warum hast du dir eine solche Handlungsweise in den Sinn kommen lassen? Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott!«
5
Als Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder und gab seinen Geist auf. Da kam große Furcht über alle, die es hörten(c).
6
Die jüngeren Männer aber standen auf, hüllten die Leiche in Tücher und trugen sie zum Begräbnis hinaus.
7
Nach Verlauf von etwa drei Stunden trat auch seine Frau ein, ohne von dem Vorgefallenen etwas zu wissen.
8
Petrus redete sie mit den Worten an: »Sage mir: habt ihr das Grundstück für diesen Preis verkauft?« Sie antwortete: »Ja, für diesen Preis.«
9
Da sagte Petrus zu ihr: »Warum habt ihr beide euch verabredet, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann zu Grabe getragen haben, stehen vor der Tür, und sie werden auch dich hinaustragen!«
10
Da fiel sie augenblicklich zu seinen Füßen nieder und gab ihren Geist auf; und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie als Leiche vor; sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Manne.
11
Da kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die davon hörten.

Anhaltende Macht in der Versammlung

12
Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke, und alle (Gläubigen) pflegten sich einmütig in der Halle Salomos zu versammeln;
13
von den übrigen aber wagte sich niemand dort störend an sie heranzudrängen, sondern das Volk hielt sie hoch in Ehren.
14
Und immer mehr kamen solche hinzu, die an den Herrn glaubten, ganze Scharen von Männern und Frauen;
15
ja man brachte die Kranken sogar auf die Straßen hinaus und legte sie dort auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf den einen oder andern von ihnen fiele.
16
Aber auch aus den rings um Jerusalem liegenden Ortschaften strömte die Bevölkerung zusammen und brachte Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dorthin, die dann alle geheilt wurden.

Gefangene Apostel freigelassen

17
Da erhob sich aber der Hohepriester samt seinem ganzen Anhang, nämlich die Partei(d) der Sadduzäer; sie waren voll von Eifersucht,
18
ließen die Apostel festnehmen und sie in das öffentliche Gefängnis setzen.
19
Aber ein Engel des Herrn öffnete während der Nacht die Gefängnistüren, führte sie hinaus und gebot ihnen:
20
»Geht hin, tretet offen auf und verkündigt im Tempel dem Volk alle diese Lebensworte(e)
21
Als sie das gehört hatten, begaben sie sich mit Tagesanbruch in den Tempel und lehrten dort. Der Hohepriester und sein Anhang hatten sich inzwischen eingestellt und den Hohen Rat und die gesamte Ältestenschaft der Israeliten zur Versammlung berufen lassen und sandten nun ins Gefängnis, um sie vorführen zu lassen.

Apostel erneut vor Gericht

22
Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie im Gefängnis nicht vor und meldeten nach ihrer Rückkehr:
23
»Wir haben das Gefängnis ganz fest verschlossen gefunden, auch die Wächter standen auf ihrem Posten an den Türen; als wir aber aufschlossen, haben wir niemand drinnen vorgefunden.«
24
Als der Tempelhauptmann und die Hohenpriester diese Meldung vernahmen, waren sie ihretwegen ratlos, welche Bewandtnis es damit wohl haben möchte.
25
Da kam einer und meldete ihnen: »Denkt nur! Die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt habt, die stehen jetzt im Tempel und lehren das Volk!«
26
Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und holte sie herbei, doch ohne Anwendung von Gewalt; denn sie hatten zu befürchten, vom Volk gesteinigt zu werden.
27
Sie brachten sie also herbei und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester verhörte sie folgendermaßen:
28
»Wir haben euch doch ausdrücklich geboten, auf Grund(f) dieses Namens nicht zu lehren, und trotzdem habt ihr mit eurer Lehre ganz Jerusalem erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!«
29
Da antwortete Petrus, und die Apostel erklärten: »Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!
30
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt(g) und hingerichtet habt.
31
Diesen hat Gott durch seine rechte Hand zum Anführer(h) und Retter(i) erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu verleihen.
32
Für diese Tatsachen sind wir Zeugen und auch der heilige Geist, den Gott denen verliehen hat, die ihm gehorsam sind.«

Gamaliels Rat

33
Als jene das hörten, ging es ihnen wie ein Stich durchs Herz, und sie waren entschlossen, sie hinrichten zu lassen.
34
Doch da stand in der Versammlung ein Pharisäer namens Gamaliel auf, ein beim ganzen Volk hochangesehener Gesetzeslehrer; er ließ die Männer auf kurze Zeit hinausführen
35
und richtete dann folgende Ansprache an die Versammlung: »Ihr Männer von Israel, überlegt euch wohl, wie ihr mit diesen Leuten verfahren wollt!
36
Denn vor einiger Zeit trat Theudas auf und gab sich für etwas Besonderes aus, und eine Anzahl von etwa vierhundert Männern fiel ihm zu; aber er fand den Tod, und alle seine Anhänger wurden zersprengt und vernichtet.
37
Nach diesem trat Judas aus Galiläa zur Zeit der Schätzung(j) auf und brachte einen Volkshaufen zum Aufstand unter seiner Führung; aber auch er kam ums Leben, und sein ganzer Anhang wurde zerstreut.
38
Und nunmehr gebe ich euch den Rat: Steht von diesen Leuten ab und laßt sie gewähren! Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ausgeht, so wird es zunichte werden;
39
hat es aber seinen Ursprung in Gott, so werdet ihr diese Leute nicht zu vernichten vermögen. Laßt ihr euch nur nicht gar als Widersacher Gottes erfinden!«
40
(39) Daraufhin folgten sie seinem Rat:(40) sie ließen die Apostel wieder hereinrufen und geißeln und befahlen ihnen, auf Grund des Namens Jesu nicht mehr zu predigen; dann gab man sie frei.
41
So gingen sie denn aus dem Hohen Rat weg, hocherfreut, daß sie gewürdigt worden waren, um des Namens (Jesu) willen Schmach zu erleiden;
42
und sie hörten nicht auf, täglich im Tempel und in den Häusern zu lehren und die Heilsbotschaft von Christus Jesus zu verkündigen.

Fußnoten

(a)5:3 = bestrickt
(b)5:4 d.h. den Erlös
(c)5:5 oder: die zugehört hatten
(d)5:17 oder: Sonderrichtung
(e)5:20 oder: diese ganze Botschaft des Lebens
(f)5:28 oder: unter Nennung
(g)5:30 = ans Kreuz geschlagen
(h)5:31 oder: Fürsten
(i)5:31 oder: Heiland
(j)5:37 = Reichszählung

Den Heiligen Geist anlügen

1
Ein Mann aber mit Namen Ananias verkaufte samt Saphira, seinem Weibe, einen Acker,
2
und unterschlug etwas von dem Erlöse des Ackers mit Wissen seines Weibes, und brachte einen Teil, und legte ihn zu den Füßen der Apostel.
3
Da sprach Petrus: Ananias! warum ließest du vom Satan dein Herz verleiten, dass du dem heiligen Geiste logest und von dem Erlöse des Ackers unterschlugest?
4
Blieb er nicht unverkauft dein eigen? und als er verkauft war, hattest du nicht Macht, mit dem Gelde zu tun, was du wolltest? Warum beschlossest du solche Tat in deinem Herzen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott!
5
Als Ananias diese Worte hörte, fiel er nieder, und gab den Geist auf. Und große Furcht kam über alle, die es hörten.
6
Da standen die Jünglinge auf, räumten ihn hinweg, trugen ihn hinaus, und begruben ihn.
7
Es vergingen aber etwa drei Stunden, da kam auch sein Weib herein, ohne zu wissen, was geschehen war.
8
Und Petrus sprach zu ihr: Sage mir, Weib! habt ihr den Acker um diesen Preis verkauft? Sie sagte: Ja, um diesen.
9
Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr miteinander übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Türe, und werden auch dich hinaustragen.
10
Alsbald fiel sie zu seinen Füßen nieder, und gab den Geist auf. Als aber die Jünglinge hereinkamen, fanden sie dieselbe tot, trugen sie hinaus, und begruben sie neben ihrem Manne.
11
Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde, und über alle, die dies hörten.

Anhaltende Macht in der Versammlung

12
Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volke. Und sie waren alle einmütig beisammen in der Halle Salomons.
13
Von den andern jedoch wagte es keiner, sich zu ihnen zu gesellen; das Volk aber pries sie hoch.
14
Und die Menge der Männer und Weiber, die an den Herrn glaubten, nahm mehr und mehr zu,
15
so dass sie die Kranken auf die Straßen heraustrugen, und auf Betten und Tragbahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten jemanden von ihnen überschattete, und sie von ihren Krankheiten befreit würden.
16
Es strömten aber auch viele Menschen aus den umliegenden Städten nach Jerusalem zusammen, und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte dahin, welche alle geheilt wurden.

Gefangene Apostel freigelassen

17
Da erhob sich der Hohepriester und alle, die es mit ihm hielten (nämlich die Sekte der Sadducäer), und wurden voll Zorneifers;
18
und sie legten Hand an die Apostel, und setzten sie in das öffentliche Gefängnis.
19
Ein Engel des Herrn aber öffnete in der Nacht die Türen des Gefängnisses, führte sie hinaus und sprach:
20
Gehet hin, tretet im Tempel auf, und sprechet zu dem Volke alle Worte dieses Lebens!
21
Als sie dies gehört hatten, gingen sie bei Tagesanbruch in den Tempel, und lehrten. Da aber der Hohepriester kam, und die mit ihm waren, beriefen sie den hohen Rat und alle Ältesten der Kinder Israels, und sandten in das Gefängnis, dass sie vorgeführt würden.

Apostel erneut vor Gericht

22
Als aber die Diener hinkamen, und das Gefängnis öffneten, und sie nicht fanden, kehrten sie zurück, und berichteten es,
23
indem sie sagten: Das Gefängnis fanden wir zwar mit aller Sorgfalt, verschlossen, und die Wächter vor den Türen stehend; als wir es aber öffneten, fanden wir niemand darin.
24
Als nun der Tempelhauptmann und die Hohenpriester diese Reden hörten, wurden sie wegen derselben ratlos, was wohl daraus werden sollte.
25
Da kam jemand, und verkündete ihnen: Sehet, die Männer, die ihr in das Gefängnis gesetzt habet, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26
Da ging der Tempelhauptmann hin mit den Dienern, und führte sie herbei, jedoch ohne Gewalt; denn sie fürchteten das Volk, sie möchten gesteiniget werden.
27
Als sie dieselben nun herbeigeführt hatten, stellten sie sie vor den hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie,
28
und sprach: Haben wir euch nicht auf das strengste geboten, nicht in diesem Namen zu lehren? Und sehet, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt, und wollet das Blut dieses Menschen auf uns bringen.
29
Petrus aber und die Apostel antworteten, und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
30
Der Gott unserer Väter hat Jesus wieder auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt.
31
Diesen hat Gott zu seiner Rechten zum Fürsten und Heiland erhöht, um Israel Buße zu verleihen und Vergebung der Sünden.
32
Und wir sind Zeugen dieser Dinge, und der Heilige Geist, welchen Gott allen, die ihm gehorchen, gegeben hat.

Gamaliels Rat

33
Als sie dies hörten, ergrimmten sie, und gedachten sie zu töten.
34
Es erhob sich aber im hohen Rate ein Pharisäer, namens Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, angesehen bei dem ganzen Volke; dieser befahl, die Männer ein wenig abtreten zu lassen.
35
Und er sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel! sehet euch wohl vor, was ihr mit diesen Menschen tun wollet.
36
Denn vor diesen Tagen stand Theodas auf, und sagte, er sei etwas, und es schlug sich eine Zahl von etwa vierhundert Männern zu ihm. Er wurde getötet, und alle, welche ihm glaubten, zerstreuten sich, und wurden zunichte.
37
Nach diesem erhob sich Judas, der Galiläer, in den Tagen der Schätzung, und zog viel Volk zum Abfall nach sich; auch dieser kam um, und alle, so viele ihrer mit ihm hielten, wurden zerstreut.
38
Und nun sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen, und lasset sie; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ist, so wird es zunichte werden,
39
wenn es aber von Gott ist, so werdet ihr nicht vermögen, es zunichte zu machen, ihr möchtet sonst etwa als Widersacher Gottes erfunden werden. Da stimmten sie ihm bei.
40
Alsdann riefen sie die Apostel herein, ließen ihnen Streiche geben, befahlen ihnen, ja nicht mehr im Namen Jesu zu reden, und entließen sie.
41
Diese gingen nun freudig vom Angesichte des hohen Rates hinweg, weil sie würdig befunden worden, um des Namen Jesu willen, Schmach zu leiden.
42
Täglich aber ohne Unterlass lehrten sie im Tempel wie in den Häusern umher, und verkündeten die frohe Botschaft von Christus Jesus.