Die Verschwörung des Abimelech
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Abimelech nämlich, der Sohn Jerobaals, begab sich nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit der ganzen Verwandtschaft des Vaterhauses seiner Mutter und sprach:
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Saget zu allen Männern von Sichem: Was ist besser für euch, das siebzig Männer, alle Söhne Jerobaals, über euch herrschen, oder dass ein Mann herrsche? Dazu bedenket auch, dass ich euer Fleisch und Bein bin.
3
Als nun die Brüder seiner Mutter alle diese Worte in seinem Namen vor allen Männern von Sichem wiederholten, gewannen sie ihr Herz für Abimelech, indem sie sprachen: Er ist unser Bruder!
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Und sie gaben ihm siebzig Pfund Silber aus dem Tempel Baalberiths. Da dingte er sich damit besitzlose und unstäte Leute, die sich ihm anschlossen,
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und kam nach Ephra in das Haus seines Vaters und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer, auf einem Steine; nur Joatham, der jüngste Sohn Jerobaals, blieb übrig, da er sich versteckt hatte.
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Darauf versammelten sich alle Männer von Sichem und alle Familien der Stadt Mello und gingen hin und machten Abimelech zum Könige bei der Eiche, welche bei Sichem stand.
Das Gleichnis von den Bäumen
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Als Joatham hiervon Kunde erhielt, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und erhob seine Stimme und rief und sprach: Höret mich, ihr Männer von Sichem, wie auch Gott euch hören möge!
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Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben, und sprachen zu dem Ölbaume: Herrsche über uns!
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Er antwortete: Könnte ich etwa meine Fettigkeit aufgeben, die Gott und den Menschen dient, und sollte kommen, um mich über die Bäume erhaben zu lassen?
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Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaume: komm und nimm die Herrschaft über uns an!
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Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meine Süßigkeit und meine so köstlichen Früchte aufgeben und hingehen, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
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Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm und herrsche über uns!
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Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meinen Wein im Stich lassen, welcher Gott und Menschen erfreut, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
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Da sprachen alle Bäume zu dem Dornbusche: Komm und herrsche über uns!
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Dieser antwortete ihnen: Wollt ihr mich in Wahrheit zu euerm Könige machen, so kommet und ruhet in meinem Schatten; wollt ihr dies aber nicht, so gehe Feuer vom Dornbusche aus und verschlinge die Zedern des Libanon!
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Nun also, wenn ihr Abimelech mit Recht und ohne Sünde zu eurem Könige gemacht habt und an Jerobaal und seinem ganzen Hause recht gehandelt und ihm seine Wohltaten vergolten habt, der für euch gekämpft
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und sein Leben der Gefahr ausgesetzt hat, um euch aus der Hand Madians zu retten,
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indem ihr euch jetzt gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine siebzig Söhne auf einem Steine ermordet, und Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum Könige über die Bewohner von Sichem gesetzt habt, weil er euer Bruder ist:
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wenn ihr also recht und ohne Sünde an Jerobaal und seinem Hause gehandelt habt, so freuet euch heute Abimelechs und er freue sich euer!
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Habt ihr aber Unrecht getan, so gehe Feuer von ihm aus und verzehre die Einwohner von Sichem und die Stadt Mello; und es gehe Feuer aus von den Männern Sichems und von der Stadt Mello und verzehre Abimelech!
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Als er so gesprochen, floh er und begab sich nach Bera und wohnte dort aus Furcht vor seinem Bruder Abimelech.
Der Untergang Abimelechs
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Abimelech also herrschte drei Jahre über Israel.
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Und der Herr sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Einwohner von Sichem, so dass sie anfingen, ihn zu verwünschen
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und die Mordtat an den siebzig Söhnen Jerobaals und die an ihnen begangene Bluttat auf Abimelech, deren Bruder, und auf die übrigen Fürsten Sichems, die ihm geholfen, zu wälzen.
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Deshalb stellten sie sich gegen ihn auf den Höhen der Berge auf; und während sie seiner Ankunft harrten, übten sie Räubereien aus und beraubten die Vorüberziehenden; dies ward Abimelech berichtet.
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Es kam aber Gaal, der Sohn Obeds, mit seinen Brüdern und zog nach Sichem; bei seiner Ankunft wuchs den Einwohnern Sichems der Mut,
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und sie zogen auf die Äcker hinaus und hielten in den Weinbergen Lese und kelterten die Trauben und hielten Tanz und Sang, zogen in den Tempel ihres Götzen und aßen und tranken und fluchten dabei dem Abimelech.
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Und Gaal, der Sohn Obeds, rief: Wer ist Abimelech, und was ist Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerobaals Sohn und hat Zebul, seinen Diener, über die Männer Emors, des Stammvaters von Sichem, zum Fürsten gesetzt? Warum sollen wir ihm also dienen?
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Gäbe doch jemand dieses Volk unter meine Hand, um Abimelech aus dem Wege zu schaffen. Da wurde Abimelech gesagt: Ziehe ein starkes Heer zusammen und komm!
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Denn Zebul, als Oberhaupt der Stadt, geriet, als er die Rede Gaals, des Sohnes Obeds, hörte, in gewaltigen Zorn
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und sandte heimlich Boten an Abimelech und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Obeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und reizt die Stadt wider sich auf.
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Mache dich also bei der Nacht mit dem Volke, das bei dir ist, auf und halte dich im Felde verborgen;
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am frühen Morgen aber bei Sonnenaufgang überfalle die Stadt. Wenn er dann mit seinem Heere gegen dich ausfällt, so tue ihm, was du kannst.
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Da machte sich Abimelech des Nachts mit seinem ganzen Heere auf und stellte sich bei Sichem an vier Orten auf.
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Als nun Gaal, der Sohn Obeds, herauszog und am Tore der Stadt stehen blieb, brach Abimelech und sein ganzes Heer mit ihm aus seiner verdeckten Stellung hervor.
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Da sah Gaal das Heer und sprach zu Zebul: Siehe, da kommt eine Menschenmenge von den Bergen herab! Dieser antwortete ihm: Die Schatten der Berge stehst du für Menschen an; und so irrst du dich und wirst getäuscht.
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Gaal sprach wiederum: Siehe, da kommt eine Schar vom höchsten Punkte des Landes herab, und ein anderer Heerhaufe kommt auf dem Wege, der zur Eiche führt.
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Da sprach Zebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, mit dem du sprachest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist dies nicht das Volk, das du verachtetest? Ziehe nun aus und kämpfe mit ihm!
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Da zog Gaal hinaus, während das Volk von Sichem zuschaute, und kämpfte gegen Abimelech;
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doch er musste fliehen, und Abimelech setzte ihm nach und drängte ihn in die Stadt zurück, und es fielen auf seiner Seite sehr viele bis vor das Stadttor.
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Und Abimelech blieb in Ruma; Zebul aber vertrieb Gaal und dessen Genossen aus der Stadt und ließ sie nicht darin wohnen bleiben.
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So ging das Volk am andern Tage auf das Feld hinaus. Als dies Abimelech gemeldet wurde,
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sammelte er sein Heer und teilte es in drei Haufen und stellte sie auf dem Felde auf. Als er sah, dass das Volk aus der Stadt herauskam, erhob er sich, fiel über sie her
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mit seinem Haufen, griff die Stadt an und schloss sie ein, während die beiden andern Haufen das Feld durchstreiften und die Feinde verfolgten.
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Und Abimelech bestürmte die Stadt jenen ganzen Tag lang, alsdann nahm er sie ein, tötete ihre Einwohner und zerstörte die Stadt, so dass er Salz darauf streute.
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Als dies die Leute, welche in der Burg von Sichem wohnten, hörten, begaben sie sich in den Tempel ihres Gottes Berith, wo sie ihren Bund mit ihm geschlossen hatten, und von welchem der Ort, der sehr fest war, seinen Namen erhalten hatte.
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Da Abimelech vernahm, dass die Männer von Sichem sich in der Burg zusammengeschart hatten,
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zog er mit seinem gesamten Volke auf den Berg Selmon; ergriff ein Beil, hieb einen Baumast ab, hob ihn auf, legte ihn auf seine Schulter und sprach zu seinen Genossen: Was ihr mich tun sehet, das tuet eilig auch!
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Da hieben sie wetteifernd Äste von den Bäumen und folgten ihrem Führer. Und sie lagerten sich um die Feste und zündeten sie an; und so geschah es, dass durch das Feuer und den Rauch tausend Menschen von den Bewohnern der Burg zu Sichem getötet wurden, Männer wie Frauen.
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Von da zog Abimelech weiter und kam zu der Stadt Thebes, welche er einschloss und mit seinem Heere belagerte.
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Nun aber mitten in der Stadt ein hoher Turm; dorthin waren Männer und Frauen und alle Angesehenen der Stadt geflüchtet und hatten das Tor fest verschlossen und standen auf dem Dache des Turmes hinter der Brustwehr.
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Da rückte Abimelech bis an den Turm heran und kämpfte tapfer; als er aber an das Tor herantrat und Feuer daran zu legen suchte,
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siehe, da warf eine Frau ein Stück von einem Mühlstein herunter und traf damit Abimelechs Haupt und zerschmetterte ihm die Hirnschale.
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Da rief er eilends seinem Waffenträger und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert und töte mich, damit man nicht etwa sage, ich sei von einem Weibe getötet worden! Dieser tat, wie ihm befohlen war, und tötete ihn.
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Als er nun tot war, kehrten alle Israeliten, die bei ihm waren, in ihre Heimat zurück.
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So vergalt Gott das Böse, das Abimelech an seinem Vater begangen, indem er seine siebzig Brüder tötete.
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Und auch den Sichemiten wurde vergolten, was sie getan, und der Fluch Joathams, des Sohnes Jerobaals, kam über sie.