Das Wort Bin Ich

Das Evangelium nach Lukas

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 6 -

Jesus ist Herr über den Sabbat

(1. Samuel 21,1-7; Matthäus 12,1-8; Markus 2,23-28)
1
Und es begab sich an einem Sabbat, daß er durchs Getreide ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und aßen und rieben sie mit den Händen.
2
Etliche aber der Pharisäer sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was sich nicht ziemt zu tun an den Sabbaten?
3
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, da ihn hungerte und die mit ihm waren?
4
wie er zum Hause Gottes einging und nahm die Schaubrote und und gab auch denen, die mit ihm waren; die doch niemand durfte essen als die Priester allein?
5
Und er sprach zu ihnen: Des Menschen Sohn ist ein HERR auch des Sabbats.

Heilung am Sabbat

(Matthäus 12,9-14; Markus 3,1-6)
6
Es geschah aber an einem andern Sabbat, daß er ging in die Schule und lehrte. Und da war ein Mensch, des rechte Hand war verdorrt.
7
Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer lauerten darauf, ob er auch heilen würde am Sabbat, auf daß sie eine Sache wider ihn fänden.
8
Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen mit der dürren Hand: Stehe auf und tritt hervor! Und er stand auf und trat dahin.
9
Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ziemt sich zu tun an den Sabbaten, Gutes oder Böses? das Leben erhalten oder verderben?
10
Und er sah sie alle umher an und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! und er tat's; da ward ihm seine Hand wieder zurechtgebracht, gesund wie die andere.
11
Sie aber wurden ganz unsinnig und beredeten sich miteinander, was sie ihm tun wollten.

Die Zwölf Apostel

(Matthäus 10,1-4; Markus 3,13-19)
12
Es begab sich aber zu der Zeit, daß er ging auf einen Berg zu beten; und er blieb über Nacht in dem Gebet zu Gott.
13
Und da es Tag ward, rief er seine Jünger und erwählte ihrer zwölf, welche er auch Apostel nannte:
14
Simon, welchen er Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
15
Matthäus und Thomas, Jakobus, des Alphäus Sohn, Simon genannt Zelotes,
16
Judas, des Jakobus Sohn und Judas Ischariot, den Verräter.

Jesus heilt eine große Menschenmenge

(Matthäus 4,23-25; Markus 3,7-12)
17
Und er ging hernieder mit ihnen und trat auf einen Platz im Felde und der Haufe seiner Jünger und eine große Menge des Volks von allem jüdischen Lande und Jerusalem und Tyrus und Sidon, am Meer gelegen,
18
die da gekommen waren, ihn zu hören und daß sie geheilt würden von ihren Seuchen; und die von unsauberen Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund.
19
Und alles Volk begehrte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm und er heilte sie alle.

Die Seligpreisungen

(Psalm 1,1-6; Matthäus 5,3-12)
20
Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer.
21
Selig seid ihr, die ihr hier hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr hier weint; denn ihr werdet lachen.
22
Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und schelten euch und verwerfen euren Namen als einen bösen um des Menschensohns willen.
23
Freut euch alsdann und hupfet; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Desgleichen taten ihre Väter den Propheten auch.

Jesus verkündet die Weisen

(Amos 6,1-7)
24
Aber dagegen weh euch Reichen! denn ihr habt euren Trost dahin.
25
Weh euch, die ihr voll seid! denn euch wird hungern. Weh euch, die ihr hier lachet! denn ihr werdet weinen und heulen.
26
Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet! Desgleichen taten eure Väter den falschen Propheten auch.

Liebt eure Feinde

(Matthäus 5,38-48)
27
Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebet eure Feinde; tut denen wohl, die euch hassen;
28
segnet die, so euch verfluchen und bittet für die, so euch beleidigen.
29
Und wer dich schlägt auf einen Backen, dem biete den anderen auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock.
30
Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das deine nimmt, da fordere es nicht wieder.
31
Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen gleich auch ihr.
32
Und so ihr liebet, die euch lieben, was für Dank habt ihr davon? Denn die Sünder lieben auch ihre Liebhaber.
33
Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, was für Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun das auch.
34
Und wenn ihr leihet, von denen ihr hoffet zu nehmen, was für Dank habt ihr davon? Denn die Sünder leihen den Sündern auch, auf daß sie Gleiches wiedernehmen.
35
Vielmehr liebet eure Feinde; tut wohl und leihet, daß ihr nichts dafür hoffet, so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig über die Undankbaren und Bösen.
36
Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Richtet nicht

(Matthäus 7,1-6; Römer 14,1-12)
37
Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.
38
Gebt, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.
39
Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?
40
Der Jünger ist nicht über seinen Meister; wenn der Jünger ist wie sein Meister, so ist er vollkommen.
41
Was siehst du aber einen Splitter in deines Bruders Auge, und des Balkens in deinem Auge wirst du nicht gewahr?
42
Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt stille, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und siehe dann zu, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!

Einen Baum erkennt man an seinen Früchten

(Matthäus 7,15-23; Matthäus 12,33-37)
43
Denn es ist kein guter Baum, der faule Frucht trage, und kein fauler Baum, der gute Frucht trage.
44
Ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man liest nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken.
45
Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatz seines Herzens. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

Baut auf den Felsen

(Matthäus 7,24-27)
46
Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?
47
Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie, den will ich euch zeigen, wem er gleich ist.
48
Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf den Fels. Da aber Gewässer kam, da riß der Strom zum Hause zu, und konnte es nicht bewegen; denn es war auf den Fels gegründet.
49
Wer aber hört und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde ohne Grund; und der Strom riß zu ihm zu, und es fiel alsbald, und das Haus gewann einen großen Riß.

Jesus ist Herr über den Sabbat

(1. Samuel 21,1-7; Matthäus 12,1-8; Markus 2,23-28)
1
Es geschah aber an einem zweit-ersten Sabbate, dass er durch Saatfelder ging; und seine Jünger pflückten die Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen, und aßen.
2
Da sprachen einige von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbate nicht erlaubt ist?
3
Jesus antwortete, und sprach zu ihnen: Habt ihr auch das nicht gelesen, was David getan hat, als ihn, und die bei ihm waren, hungerte?
4
Wie er in das Haus Gottes eintrat, die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche zu essen doch niemanden erlaubt ist, als nur den Priestern?
5
Und er sagte zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr auch über den Sabbat.

Heilung am Sabbat

(Matthäus 12,9-14; Markus 3,1-6)
6
Es begab sich aber auch an einem anderen Sabbate, dass er in die Synagoge ging, und lehrte. Und es war daselbst ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt.
7
Da gaben die Schriftgelehrten und Pharisäer acht, ob er am Sabbate heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen.
8
Er aber wusste ihre Gedanken, und sprach zu dem Menschen, welcher die verdorrte Hand hatte: Stehe auf, und stelle dich in die Mitte! Und er stand auf, und stellte sich dahin.
9
Jesus aber sprach zu ihnen: Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbate Gutes zu tun, oder Böses? Ein Leben zu retten, oder zu verderben?
10
Und er blickte sie alle ringsum an, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Da streckte er sie aus, und seine Hand ward wieder gesund.
11
Sie aber kamen ganz von Sinnen, und besprachen sich untereinander, was sie Jesus antun könnten.

Die Zwölf Apostel

(Matthäus 10,1-4; Markus 3,13-19)
12
Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinaus ging auf den Berg, um zu beten; und er brachte die Nacht im Gebet mit Gott zu.
13
Und als es Tag geworden war, berief er seine Jünger, und erwählte zwölf aus ihnen (welche er auch Apostel nannte);
14
Simon, den er Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,
15
Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, mit dem Beinamen der Eiferer,
16
Judas, den Bruder des Jakobus, und Judas Iskariot, welcher ein Verräter wurde.

Jesus heilt eine große Menschenmenge

(Matthäus 4,23-25; Markus 3,7-12)
17
Und er stieg herab mit ihnen, und trat auf einen ebenen Platz, wo die Schar seiner Jünger, und eine große Menge Volkes von ganz Judäa, von Jerusalem, von der Meeresküste, und von Tyrus und Sidon war,
18
welche gekommen waren, um ihn zu hören, und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Auch die von unreinen Geistern geplagt wurden, wurden geheilt.
19
Und alles Volk trachtete ihn anzurühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, und heilte alle.

Die Seligpreisungen

(Psalm 1,1-6; Matthäus 5,3-12)
20
Da erhob er seine Augen auf seine Jünger, und sprach: Selig ihr, die Armen; denn euer ist das Reich Gottes!
21
Selig ihr, die ihr jetzt Hunger leidet; denn ihr werdet gesättigt werden! Selig ihr, die ihr jetzt weinet; denn ihr werdet lachen!
22
Selig werdet ihr sein, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschliessen, schmähen, und euren Namen als bös verwerfen um des Menschensohnes willen.
23
Freuet euch an jenem Tage, und frohlocket! denn sehet, euer Lohn ist groß im Himmel; denn auf gleiche Weise haben ihre Väter an den Propheten gehandelt.

Jesus verkündet die Weisen

(Amos 6,1-7)
24
Doch wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euern Trost!
25
Wehe euch, die ihr gesättiget seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet; denn ihr werdet trauern und weinen!
26
Wehe, wenn euch die Menschen lobpreisen! Denn ihre Väter haben ebenso an den falschen Propheten getan.

Liebt eure Feinde

(Matthäus 5,38-48)
27
Aber euch, die ihr mich höret, sage ich: Liebet eure Feinde; tuet Gutes denen, die euch hassen!
28
Segnet die, welche euch fluchen, und betet für die, welche euch verleumden!
29
Und wer dich auf die Wange schlägt, dem reiche auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht!
30
Gib jedem, der dich bittet; und wer das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück!
31
Und wie ihr wollet, dass euch die Leute tun, so tuet auch ihr ihnen desgleichen.
32
Wenn ihr die liebet, welche euch lieben, was für eine Vergeltung gebührt euch? Denn auch die Sünder lieben die, von welchen sie geliebt werden.
33
Und wenn ihr denen Gutes tuet, die euch Gutes tun, welche Vergeltung gebührt euch? Denn auch die Sünder tun dasselbe.
34
Und wenn ihr nur denen leihet, von welchen ihr wieder zu bekommen hoffet, welcher Lohn gebühret euch? Denn auch die Sünder leihen Sündern, dass sie Gleiches wieder erhalten.
35
Vielmehr, liebet eure Feinde; tuet Gutes, und leihet ohne dafür zu hoffen, so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36
Seid also barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Richtet nicht

(Matthäus 7,1-6; Römer 14,1-12)
37
Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet werden; verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammet werden; vergebet, so wird euch vergeben werden!
38
Gebet, so wird euch gegeben werden, ein gutes, ein eingedrücktes, gerütteltes und aufgehäuftes Maß wird man euch in den Schoß geben; denn mit demselben Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden!
39
Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann wohl ein Blinder einen Blinden führen? Fallen sie nicht beide in die Grube?
40
Ein Jünger ist nicht über seinen Lehrer; jeder aber wird vollkommen sein, wenn er wie sein Lehrer ist.
41
Warum schaust du nach dem Splitter in deines Bruders Auge, des Balkens aber in deinem eigenen Auge wirst du nicht gewahr?
42
Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder! lass mich den Splitter aus deinem Auge ziehen, während du selbst in deinem Auge den Balken nicht siehst? Du Heuchler! Ziehe zuvor den Balken aus deinem eigenen Auge; dann magst du sehen, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge herausziehest.

Einen Baum erkennt man an seinen Früchten

(Matthäus 7,15-23; Matthäus 12,33-37)
43
Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte trägt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte trägt.
44
Denn ein jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt. Denn von den Dornen sammelt man keine Feigen, und von der Dornenhecke liest man keine Trauben.
45
Der gute Mensch bringt aus dem gute Schatze seines Herzens das Gute hervor; und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatze das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.

Baut auf den Felsen

(Matthäus 7,24-27)
46
Was aber ruft ihr mich: Herr, Herr! und tuet nicht, was ich sage?
47
Jeder, der zu mir kommt und meine Rede hört, und sie tut, wem dieser gleich ist, das will ich euch zeigen.
48
Er ist gleich einem Manne, der ein Haus baute, der tief grub, und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung kam, stieß der Strom an jenes Haus, und konnte es nicht erschüttern; denn es war auf den Felsen gegründet.
49
Wer aber hört, und nicht tut, der ist gleich einem Menschen, der sein Haus ohne Untergrund auf die Erde hinbaute; an dieses Haus stieß der Strom, und sogleich fiel es zusammen, und der Zusammensturz dieses Hauses ward groß.