Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 40 -

Gottes Volk wird getröstet

(Matthäus 3,1-12; Markus 1,1-8; Lukas 3,1-20; Johannes 1,19-28)
1
Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott;
2
redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, daß ihre Dienstbarkeit ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben; denn sie hat Zwiefältiges empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre Sünden.
3
Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem HERRN den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott!
4
Alle Täler sollen erhöht werden und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden;
5
denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat es geredet.
(1. Petrus 1,22-25)
6
Es spricht eine Stimme: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde.
7
Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Geist bläst darein. Ja, das Volk ist das Gras.
8
Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; aber das Wort unsres Gottes bleibt ewiglich.
(Römer 11,33-36)
9
Zion, du Predigerin, steig auf deinen hohen Berg; Jerusalem, du Predigerin, hebe deine Stimme auf mit Macht, hebe auf und fürchte dich nicht; sage den Städten Juda's: Siehe, da ist euer Gott!
10
Denn siehe, der Herr HERR kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine Vergeltung ist vor ihm.
11
Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in seinem Busen tragen und die Schafmütter führen.
12
Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand und faßt den Himmel mit der Spanne und begreift den Staub der Erde mit einem Dreiling und wägt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage?
13
Wer unterrichtet den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn?
14
Wen fragt er um Rat, der ihm Verstand gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn die Erkenntnis und unterweise ihn den Weg des Verstandes?
15
Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt, und wie ein Scherflein, so in der Waage bleibt. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein.
16
Der Libanon wäre zu gering zum Feuer und seine Tiere zu gering zum Brandopfer.
17
Alle Heiden sind vor ihm nichts und wie ein Nichtiges und Eitles geachtet.
18
Wem wollt ihr denn Gott nachbilden? Oder was für ein Gleichnis wollt ihr ihm zurichten?
19
Der Meister gießt wohl ein Bild, und der Goldschmied übergoldet's und macht silberne Ketten daran.
20
Desgleichen wer nur eine arme Gabe vermag, der wählt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, der ein Bild fertige, das beständig sei.
21
Wisset ihr nicht? Hört ihr nicht? Ist's euch nicht vormals verkündigt? Habt ihr's nicht verstanden von Anbeginn der Erde?
22
Er sitzt auf dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; der den Himmel ausdehnt wie ein dünnes Fell und breitet ihn aus wie eine Hütte, darin man wohnt;
23
Der die Fürsten zunichte macht und die Richter auf Erden eitel macht,
24
als wären sie nicht gepflanzt noch gesät und als hätte ihr Stamm keine Wurzel in der Erde, daß sie, wo ein Wind unter sie weht, verdorren und sie ein Windwirbel wie Stoppeln wegführt.
25
Wem wollt ihr denn mich nachbilden, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.
26
Hebet eure Augen in die Höhe und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen und führt ihr Heer bei der Zahl heraus? Er ruft sie alle mit Namen; sein Vermögen und seine Kraft ist so groß, daß es nicht an einem fehlen kann.
27
Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber?
28
Weißt du nicht? hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt; sein Verstand ist unausforschlich.
29
Er gibt den Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
30
Die Knaben werden müde und matt, und die Jünglinge fallen;
31
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.

Gottes Volk wird getröstet

(Matthäus 3,1-12; Markus 1,1-8; Lukas 3,1-20; Johannes 1,19-28)
1
Tröstet euch, tröstet euch, mein Volk! spricht euer Gott.
2
Sprechet Jerusalem zum Herzen und rufet ihm zu, dass seine Mühsal vollendet, seine Verschuldung vergeben ist, dass es Doppeltes aus der Hand des Herrn empfangen hat für alle seine Sünden.
3
Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet eben in der Öde die Pfade unseres Gottes!
4
Jedes Tal werde erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt; was holperig ist, werde gerade, was rauh ist, zu ebenen Pfaden.
5
Und die Herrlichkeit des Herrn wird geoffenbart werden und alles Fleisch wird sie zumal schauen, weil der Mund des Herrn geredet hat.
(1. Petrus 1,22-25)
6
Stimme eines Sprechenden: Rufe! Da sprach ich: Was soll ich rufen? Alles Fleisch ist Gras und alle seine Herrlichkeit wie eine Blume des Feldes.
7
Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, denn der Hauch des Herrn hat daran geweht. Wahrlich, Gras ist das Volk!
8
Verdorrt ist das Gras, hingesunken die Blume, aber das Wort unsers Herrn bleibt in Ewigkeit.
(Römer 11,33-36)
9
Auf hohen Berg steige hinauf du, der du die Freudenbotschaft für Sion bringst; erhebe mit Kraft deine Stimme, der du die Freudenbotschaft für Jerusalem bringst; erhebe sie, fürchte nichts! Sage den Städten Judas: Sehet, euer Gott!
10
Sehet, der Herr, Gott, kommt mit Macht, sein Arm übt Herrschaft; sehet, sein Lohn ist mit ihm und sein Werk geht vor ihm her.
11
Wie ein Hirt wird er seine Herde weiden, in seinen Arm die Lämmer sammeln und sie auf seinen Schoß heben und die säugenden Mütter selber tragen.
12
Wer maß in hohler Hand die Wasser und schätzte die Himmel ab mit seiner Spanne? Wer fasste mit drei Fingern der Erde Last und wog nach dem Gewichte die Berge und die Hügel auf der Waage?
13
Wer hat dem Geiste des Herrn geholfen oder wer war sein Ratgeber und unterwies ihn?
14
Mit wem beriet er sich, dass dieser ihn unterwies, ihn den Weg des Rechtes lehrte, ihm Einsicht mitteilte und ihm den Weg der Klugheit zeigte?
15
Siehe, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Stäubchen an der Waage geachtet, siehe, Inseln sind wie winziger Staub!
16
Der Libanon reicht nicht zum Feuer hin, seine Tiere reichen nicht hin zum Brandopfer.
17
Alle Völker sind vor ihm, wie wenn sie nicht wären, wie ein Nichts und eine Leere gelten sie bei ihm.
18
Wem also vergleicht ihr Gott? oder was stellt ihr als sein Bildnis auf?
19
Gießt nicht der Künstler das Gebilde oder überzieht es nicht mit Gold der Goldschmied und mit Silberplatten der Silberschmied?
20
Ein kräftiges Stück Holz, das nicht fault, wählt er aus; der weise Meister ist darauf bedacht, wie er das Bildnis aufstelle, dass es nicht wanke.
21
Wisset ihr es denn nicht? Habt ihr es nicht gehört? Ward es euch nicht kundgetan von Anbeginn an? Habt ihr nicht die Grundlagen der Erde erkannt?
22
Er ist es, der über dem Erdkreis thront und die Bewohner desselben sind wie Heuschrecken, der die Himmel ausspannt wie ein Nichts und sie wie ein Zelt zum Wohnen ausbreitet.
23
Der die Erspäher der Geheimnisse hinstellt, als wären sie nichts, der die Richter der Erde wie zunichte macht.
24
Und zwar ist weder gepflanzt noch gesät noch in der Erde festgewurzelt ihr Stamm. Plötzlich haucht er sie an und sie sind verdorrt und ein Sturmwind rafft sie wie Spreu hinweg.
25
Wem nun habt ihr mich verglichen und gleichgeachtet? spricht der heilige.
26
Hebet zur Höhe eure Augen empor und schauet, wer hat dies geschaffen? Er, der ihr Heer nach der Zahl herausführt und sie alle mit Namen ruft; ob seiner Macht und Stärke und Kraft bleibt auch nicht eines zurück.
27
Warum sprichst du, Jakob, und redest du, Israel: Verborgen ist mein Weg vor dem Herrn und vor meinem Gott ging mein recht vorüber?
28
Weißt du es denn nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr, der die Enden der Erde erschaffen; er ermattet nicht und ermüdet nicht und seine Weisheit ist unerforschlich.
29
Er ist es, der dem Müden Kraft verleiht und denen, die nicht sind, Stärke und Macht in Fülle.
30
Es ermatten Jünglinge und ermüden und junge Männer sinken vor Schwäche nieder;
31
die aber auf den Herrn hoffen, erneuern ihre Kraft, heben ihre Schwingen gleich Adlern, laufen und werden nicht müde, schreiten voran und werden nicht matt.