Hiskias Leben wird verlängert
(2. Könige 20,1-11; 2. Chronik 32,24-31)
1
In jenen Tagen erkrankte Ezechias bis zum Tode. Da kam Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht leben!
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Ezechias aber wandte sein Angesicht zur Wand und betete zu dem Herrn
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und sprach: Ich flehe dich an, Herr! gedenke doch, wie ich vor dir in Wahrheit und mit ganzem Herzen wandelte und tat, was in deinen Augen gut ist. Und Ezechias brach in lautes Weinen aus.
4
Da erging das Wort des Herrn an Isaias, also:
5
Gehe hin und sage zu Ezechias: Also spricht der Herr, der Gott Davids, deines Vaters: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen
6
und dich samt dieser Stadt aus der Hand des Königs von Assyrien erretten und sie beschirmen.
7
Das aber soll dir zum Zeichen sein von dem Herrn, dass der Herr das Wort tun wird, welches er geredet:
8
Siehe, ich werde den Schatten um zehn Linien, welche er an der Uhr des Achaz durch die Sonne hinabgegangen ist, zurückgehen lassen. Und die Sonne kehrte zehn Linien an den Graden zurück, die sie heruntergegangen war.
9
Schrift des Ezechias, des Königs von Juda, als er krank geworden und von seiner Krankheit wieder genesen war.
10
Ich sprach: In der Mitte meiner Tage soll ich zu des Todesreiches Pforten gehen. Ich misse den Rest meiner Jahre.
11
Ich sprach: Nicht schauen soll ich den Herrn, Gott, im Lande der Lebendigen, nicht ferner erblicken Menschen und Bewohner der Ruhe.
12
Meine Lebenszeit wird hinweggenommen und zusammengerollt vor mir wie ein Hirtenzelt, abgeschnitten wie vom Weber wird mein Leben; da ich noch am Weben bin, schneidet er mich ab, vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
13
Ich hoffte bis zum Morgen, aber wie ein Löwe, so zermalmt er alle meine Gebeine; vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
14
Wie eine junge Schwalbe seufze ich, girre wie eine Taube; meine Augen sind ermattet, aufblickend zur Höhe. Herr! ich leide Gewalt, tritt für mich ein!
15
Was soll ich sagen? oder was wird er mir entgegnen, hat er es doch selbst getan? Ich will vor dir alle meine Jahre überdenken in der Bitterkeit meiner Seele.
16
Herr! lebt man so und ist darin meines Geistes Leben? Du mögest mich züchtigen und mich neu beleben.
17
Siehe, im Frieden ward mir meine bitterste Bitterkeit; du aber hast meine Seele errettet, dass sie nicht umkomme, hast alle meine Sünden hinter dich geworfen.
18
Denn nicht die Unterwelt preist dich noch lobsingt dir der Tod; und die in die Grube hinabstiegen, harren nicht auf deine Treue.
19
Wer lebt, wer lebt, der preist dich, wie ich heute; der Vater tut den Kindern seine Treue kund.
20
Herr! schaffe mir Heil, so wollen wir unsere Danklieder singen alle tage unseres Lebens im Hause des Herrn.
21
Und Isaias befahl, einen Feigenkuchen zu bringen und auf die Wunde zu legen, damit er gesund würde.
22
Ezechias aber sprach: Was wird das Zeichen sein, dass ich hinaufgehen werde in das Haus des Herrn?