Das Gesetz der Nasiräer
(Richter 13,1-25)
1
Und der Herr redete zu Moses und sprach:
2
Rede zu den Söhnen Israels und sage ihnen: Ein Mann oder ein Weib, welche das Gelübde ablegen, sich zu weihen, und sich dem Herrn aufopfern wollen,
3
sollen sich des Weines und alles dessen, was berauschen kann, enthalten. Essig von Wein oder irgend einem andern Getränke, oder irgend etwas, was aus Trauben gepresst wird, sollen sie nicht trinken; und frische oder getrocknete Trauben nicht essen,
4
so lange die Zeit währt, für welche sie durch ihr Gelübde dem Herrn geweiht sind; nichts, was vom Weinberge herkommen kann, von der trockenen Beere bis zum Kerne, sollen sie essen.
5
Die ganze Zeit seiner Absonderung hindurch soll kein Schermesser über das Haupt eines solchen kommen, bis die Zeit erfüllt ist, für die er sich dem Herrn geweiht hat. Er soll geheiligt sein und das Haupthaar wachsen lassen.
6
Die ganze Zeit hindurch, wo er geweiht ist, soll er keinem Toten nahen,
7
nicht einmal durch die Leiche seines Vaters oder seiner Mutter, und seines Bruders, und seiner Schwester darf er sich verunreinigen; denn die Weihe für seinen Gott ist auf seinem Haupte,
8
Alle Tage seiner Absonderung soll er dem Herrn geweiht sein.
9
Wenn aber jemand unversehens in seiner Gegenwart stirbt, so wird sein geweihtes Haupt befleckt; und er soll es allsogleich am Tage, an dem er rein wird, und wiederum am siebenten scheeren.
10
Am achten Tage aber soll er zwei Turteltauben, oder zwei junge Tauben, zu dem Priester an den Eingang des Zeltes des Bundes bringen,
11
und der Priester soll die eine als Sündopfer, die andere als Brandopfer darbringen, und soll für ihn beten, weil er sich an einem Toten versündigt hat, und soll sein Haupt an diesem Tage heiligen
12
und dem Herrn die Tage jener Absonderung weihen, indem er ein einjähriges Lamm als Sündopfer darbringt; so zwar, dass die vorhergehenden Tage nicht gerechnet werden, weil seine Heiligung verunreinigt ward.
13
Das sind die Bestimmungen über die Weihe. Wenn die Tage, welche er im Gelübde bestimmt hatte, erfüllt sind, soll ihn der Priester an den Eingang des Zeltes des Bundes führen
14
und dem Herrn als seine Opfergabe ein einjähriges, fehlerloses Lamm als Brandopfer, und ein einjähriges, fehlerloses Schaf als Sündopfer, und einen fehlerlosen Widder als Friedopfer darbringen,
15
sowie einen Korb mit ungesäuerten Broten, die mit Öl angemacht sind, und ungesäuerte mit Öl bestrichene Fladen, und die zu jedem gehörigen Trankopfer.
16
Diese soll der Priester vor dem Herrn opfern und das Sündopfer und Brandopfer zurichten.
17
Den Widder aber soll er dem Herrn zum Friedopfer schlachten und auch den Korb mit dem Ungesäuerten samt den Trankopfern darbringen, welche nach der Gewohnheit dazu gehören.
18
Alsdann soll dem Nazaräer vor der Türe des Zeltes des Bundes das Haar seiner Weihe abgeschoren werden, und der Priester nehme sein Haupthaar und werfe es in das Feuer, das unter dem Friedopfer angezündet ist.
19
Dann nehme er die gekochte Schulter von dem Widder, und ein ungesäuertes Brot aus dem Korbe, und einen ungesäuerten Fladen, und lege dies alles in die Hände des Nazaräers, nachdem diesem das Haupt geschoren ist.
20
Alsdann soll er wieder alles von ihm zurücknehmen und es vor den Augen des Herrn erheben; und das Geweihte soll dem Priester gehören, wie das Bruststück, welches abgesondert werden soll, und die Hüfte. Hierauf kann der Nazaräer wieder Wein trinken.
21
Das sind die Bestimmungen für einen Nazaräer, der dem Herrn sein Opfer gelobt hat zur Zeit seiner Weihe, außer dem, was er sonst zu leisten vermag. Wie er in seinem Herzen gelobt hatte, so soll er auch tun, um seine Heiligung zu vollenden.
Der priesterliche Segen
22
Und der Herr redete zu Moses und sprach:
23
Rede zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Söhne Israels segnen und zu ihnen sagen:
24
Der Herr segne dich und behüte dich;
25
der Herr zeige dir sein Angesicht und sei dir gnädig!
26
Der Herr wende dir sein Angesicht zu und gebe dir Frieden!
27
Und sie sollen meinen Namen über die Söhne Israels anrufen, und ich will sie segnen.