Das profane Feuer von Nadab und Abihu
(4. Mose 3,1-4)
1
Und Nadab und Abiu, die Söhne Aarons, nahmen ihre Rauchfässer, und taten Feuer hinein, und legten Rauchwerk darauf, und brachten ein fremdes Feuer vor den Herrn, was ihnen nicht geboten war.
2
Da ging Feuer von dem Herrn aus und verzehrte sie, und sie starben vor dem Herrn.
3
Und Moses sprach zu Aaron: Das ist es, was der Herr gesprochen: Ich werde mich als heilig erweisen an denen, die mir nahen, und mich verherrlichen vor den Augen alles Volkes. Aaron hörte dies schweigend an.
4
Moses aber rief Misael und Elisaphan, die Söhne Oziels, des Vaterbruders Aarons, und sprach zu ihnen: Gehet, und nehmet eure Brüder aus dem Heiligtume hinweg, und schaffet sie vor das Lager hinaus.
5
Da traten sie sofort hinzu, und nahmen sie auf, wie sie da lagen, bekleidet mit den linnenen Gewändern, und schafften sie hinaus, wie ihnen geboten war.
6
Und Moses sprach zu Aaron und zu Eleazar und Ithamar, dessen Söhnen: Entblößet eure Häupter nicht und zerreißet eure Kleider nicht, dass ihr nicht etwa des Todes seiet und sein Zorn über die ganze Gemeinde komme. Eure Brüder und das ganze Haus Israel mögen den Brand beweinen, den der Herr entzündet hat,
7
ihr aber sollt den Eingang des Zeltes nicht verlassen, sonst werdet ihr umkommen; denn das Öl der heiligen Salbung ruht auf euch. Sie also taten alles nach Moses Befehl.
Vorgeschriebenes Verhalten für Priester
8
Hierauf sprach der Herr zu Aaron:
9
Wein und alles, was berauschen kann, sollst du und deine Söhne nicht trinken, wenn ihr in das Zelt des Zeugnisses tretet, damit ihr nicht sterbet; denn dies ist eine ewig gültige Vorschrift für euch von Geschlecht zu Geschlecht.
10
Auch sollt ihr das Heilige von dem Unheiligen, das Reine von dem Unreinen zu unterscheiden wissen
11
und die Söhne Israels alle meine Satzungen lehren, welche der Herr ihnen durch Moses verkündet hat.
12
Und Moses gebot Aaron, und Eleazar und Ithamar, seinen Söhnen, die übrig geblieben waren: Nehmet den Opferanteil, der von dem dem Herrn dargebrachten Speiseopfer übrig geblieben ist, und esset ihn, ungesäuert, bei dem Altare, denn er ist hochheilig.
13
Am heiligen Orte sollt ihr das essen, was dir und deinen Söhnen von den Opfern des Herrn gegeben ward, wie es mir befohlen ward.
14
Das Bruststück sodann, welches dargebracht wurde, und das Schulterstück, welches abgesondert ward, sollst du und deine Söhne und deine Töchter mit dir an einer ganz reinen Stätte essen; denn für dich und deine Kinder sind sie von den Heilsopfern der Söhne Israels zurückgelegt;
15
dafür, dass sie das Schulterstück, die Brust, und das Fett, welches auf dem Altare verbrannt wird, vor dem Herrn erhoben haben, und sie sollen dir und deinen Kindern zufallen kraft eines ewig geltenden Gesetzes, wie der Herr geboten hat.
16
Als sich nun Moses nach dem Ziegenbocke umsah, der als Sündopfer dargebracht war, fand er ihn verbrannt. Da ward er zornig auf Eleazar und Ithamar, die Söhne Aarons, welche noch übriggeblieben waren, und sprach:
17
Warum habt ihr das Sündopfer nicht an heiliger Stätte verzehrt, da es doch hochheilig und euch gegeben ist, dass ihr die Verschuldungen des Volkes tragt und für dasselbe vor dem Angesichte des Herrn betet,
18
besonders, da nichts von seinem Blute in das Innere des Heiligtums gebracht worden ist und ihr es also an heiliger Stätte hättet essen sollen, wie mir geboten ward?
19
Da antwortete Aaron: heute ward das Sündopfer und das Brandopfer vor dem Herrn dargebracht; mich aber hat betroffen, was du siehst. Wie hätte ich es also essen, oder dem Herrn mit traurigem Herzen in seinem Dienste gefallen können?
20
Da Moses das hörte, gab er sich zufrieden.