Jesaja sichert Befreiung zu
(Jesaja 37,1-7)
1
Als der König Ezechias diese Worte vernahm, zerriss er seine Kleider, legte ein härenes Gewand an und ging in das Haus des Herrn.
2
Eliakim aber, den Vorsteher des Hauses, und Sobna, den Schreiber, und die Ältesten der Priester sandte er, in härene Gewänder gehüllt, zu dem Propheten Isaias, dem Sohne Amos.
3
Diese sprachen: So spricht Ezechias: Ein Tag der Trübsal und der Züchtigung und der Lästerung ist dieser Tag; die Kinder sind bis zur Geburt gekommen und die Gebärende hat keine Kräfte.
4
Der Herr, dein Gott, hört alle Worte Rabsakes, welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, um den lebendigen Gott zu lästern und mit Worten zu schmähen, die der Herr, dein Gott, gehört hat; so verrichte denn ein Gebet für den Überrest, der sich vorfindet.
5
Die Diener des Königs Ezechias kamen also zu Isaias.
6
Isaias sprach zu ihnen: Saget euerm Herrn dies: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, welche du gehört hast, mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben.
7
Siehe, ich werde ihm einen Geist zusenden, dass er ein Gerücht hört und in sein Land zurückkehrt, und ich werde ihn in seinem Lande durch das Schwert fallen lassen.
Sennacheribs Drohung und Hiskias Gebet
(Jesaja 37,8-13)
8
Rabsakes also kehrte zurück und fand den König von Assyrien gegen Lobna kämpfend; denn er hatte gehört, dass er von Lachis abgezogen war.
9
Als er nun von Tharaka, dem Könige von Äthiopien, sagen hörte: Siehe, er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen, und da dieser gegen ihn zog, sandte er Boten zu Ezechias und sprach zu ihnen:
10
So saget zu Ezechias, dem Könige von Juda: Lass dich nicht von deinem Gott, auf den du Vertrauen setzest, betören und sage nicht: Jerusalem wird nicht in die Hände des Königs von Assyrien überliefert werden.
11
Denn du hast selbst gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern angetan haben, wie sie dieselben verheert haben; solltest du also etwa allein gerettet werden können?
12
Haben denn die Götter der Völker alle diejenigen errettet, welche meine Väter vernichteten, Gozan nämlich, Haran, Reseph und die Söhne Edens, welche in Thelassar waren?
13
Wo ist der König von Emath und der König von Arphad und der König der Stadt Sepharvaim, Ana und Ava?
(Jesaja 37,14-20)
14
Als Ezechias den Brief aus der Hand der Boten genommen und gelesen hatte, ging er in das Haus des Herrn hinauf, breitete ihn vor dem Herrn aus
15
und betete vor seinem Angesichte und sprach: Herr, du Gott Israels! der du über den Cherubim schwebst, du bist allein Gott über alle Könige auf Erden, du hast Himmel und Erde erschaffen.
16
Neige dein Ohr und höre; öffne, Herr, deine Augen und siehe. Höre alle Worte Sennacheribs, welcher hergesandt hat, um den lebendigen Gott vor uns zu lästern.
17
In der Tat, Herr! haben die Könige von Assyrien die Völker und alle ihre Länder verheert
18
und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn es waren keine Götter, sondern Gebilde von Menschenhänden aus Holz und Stein, darum haben sie dieselben vernichtet.
19
Nun also, Herr, unser Gott! rette uns aus seiner Hand, damit alle Reiche der Erde erkennen, dass du, der Herr, allein Gott bist.
Das Wort des HERRN über Sennacherib
(Jesaja 37,21-35)
20
Isaias aber, der Sohn des Amos, sandte zu Ezechias und ließ ihm sagen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Um was du mich wegen Sennacherib, des Königs von Assyrien, gebeten hast, habe ich gehört.
21
Dies ist der Ausspruch, welchen der Herr über ihn getan hat: Es verachtet dich und es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Sion; hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem!
22
Wem hast du Hohn gesprochen und wen hast du gelästert? Gegen wen hast du deine Stimme erhoben und deine Augen zur Höhe erhoben? Gegen den Heiligen Israels!
23
Durch deine Diener hast du den Herrn gelästert und gesagt: Mit der Menge meiner Wagen ersteige ich die Höhen der Berge, die höchste Höhe des Libanon, und ich fälle seine hohen Zedern und seine auserlesenen Tannen. Ich dringe bis an seine Grenzen und haue um den Wald seines Karmels.
24
Und ich trinke fremde Wasser, mit den Tritten meiner Füße trockne ich alle verschlossenen Wasser.
25
Hast du denn nicht gehört, was ich von Anbeginn an getan habe? Seit den Zeiten der Vorzeit habe ich es vorbereitet und nun habe ich es herbeigeführt, und die festen Städte der Kämpfenden werden zu Wüsten werden.
26
Ihre Bewohner bebten in ihrer Ohnmacht und wurden zu Schanden; sie wurden wie Heu des Feldes und wie auf den Dächern wachsendes Gras, das verdorrt, ehe es zur Reife kommt.
27
Dein Wohnen, deinen Ausgang und deinen Eingang und deinen Weg und dein Toben gegen mich habe ich vorher gewusst.
28
Du hast gegen mich gerast und dein Übermut ist zu meinen Ohren emporgedrungen, darum werde ich dir einen Ring durch die Nase ziehen und einen Zaum an die Lippen legen und dich zurückführen auf dem Wege, auf dem du gekommen bist.
29
Dir aber, Ezechias, soll dies zum Zeichen sein: In diesem Jahre iss, was du findest; im zweiten Jahre, was von selber wächst; im dritten Jahre aber säet und erntet, pflanzet Weinberge und genießet ihre Frucht.
30
Und was dann immer vom Hause Juda übrig sein wird, soll unten Wurzel schlagen und oben Früchte tragen;
31
denn von Jerusalem wird was noch übrig ist, ausgehen, und was gerettet wird, vom Berge Sion. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun.
32
Darum spricht der Herr also über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen noch einen Pfeil in dieselbe schießen, noch soll ein Schild vor ihr erhoben werden noch ein Wall sie umschließen.
33
Auf dem Wege, auf dem er gekommen, soll er zurückkehren und in diese Stadt soll er nicht eindringen, spricht der Herr.
34
Und ich werde diese Stadt beschützen und sie retten um meinetwillen und um meines Dieners Davids willen.
Sennacheribs Niederlage und Tod
(2. Chronik 32,20-23; Jesaja 37,36-38)
35
Da geschah es in jener Nacht, dass der Engel des Herrn kam und im Lager das Assyrer hundert und fünfundachtzigtausend Mann erschlug. Als nun jener sich des Morgens erhob, sah er alle Leichen der Gestorbenen; da brach er auf und zog davon.
36
So kehrte Sennacherib, der König von Assyrien, heim und blieb in Ninive.
37
Als er aber im Tempel des Nesroch seinen Gott anbetete, erschlugen ihn Adramelech und Sarasar, seine Söhne, mit dem Schwerte und flohen in das Land der Armenier und sein Sohn Asarhaddon ward König an seiner Statt.