Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 38 -

Hiskias Leben wird verlängert

(2. Könige 20,1-11; 2. Chronik 32,24-31)
1
In jenen Tagen wurde Hiskia krank zum Sterben. Und Jesaja, der Sohn Amoz', der Prophet, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht Jehova: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen(a).
2
Da wandte Hiskia sein Angesicht gegen die Wand und betete zu Jehova und sprach:
3
Ach, Jehova! gedenke doch, daß ich vor deinem Angesicht gewandelt habe in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen, und daß ich getan, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr.
4
Da geschah das Wort Jehovas zu Jesaja also:
5
Geh hin und sage zu Hiskia: So spricht Jehova, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen.
6
Und von der Hand des Königs von Assyrien will ich dich und diese Stadt erretten; und ich will diese Stadt beschirmen.
7
Und dies wird dir das Zeichen sein von seiten Jehovas, daß Jehova dieses Wort tun wird, welches er geredet hat:
8
Siehe, ich lasse den Schatten der Grade, welche er an dem Sonnenzeiger(b) Ahas' durch die Sonne niederwärts gegangen ist(c), um zehn Grade rückwärts gehen. Und die Sonne kehrte an dem Sonnenzeiger(d) zehn Grade zurück, welche sie niederwärts gegangen war.
9
Aufzeichnung Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit genesen war.
10
Ich sprach: In der Ruhe meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheol, bin beraubt des Restes(e) meiner Jahre.
11
Ich sprach: Ich werde Jehova(f) nicht sehen, Jehova(g) im Lande der Lebendigen; ich werde Menschen nicht mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches(h).
12
Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, dem Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht(i) wirst du ein Ende mit mir machen!
13
Ich beschwichtigte meine Seele bis zum Morgen ... dem Löwen gleich, also zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!
14
Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! tritt als Bürge für mich ein!
15
Was soll ich sagen? Daß er es mir zugesagt und es auch ausgeführt hat. Ich will sachte wallen alle meine Jahre wegen der Betrübnis meiner Seele.
16
O Herr! durch dieses lebt man, und in jeder Hinsicht(j) ist darin das Leben meines Geistes. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben.
17
Siehe, zum Heile ward mir bitteres Leid: Du, du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.
18
Denn nicht der Scheol preist dich, der Tod lobsingt dir nicht; die in die Grube hinabgefahren sind, harren nicht auf deine Treue.
19
Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie ich heute: der Vater gibt den Kindern Kunde von deiner Treue.
20
Jehova war bereit, mich zu retten; und wir wollen mein Saitenspiel rühren alle Tage unseres Lebens im Hause Jehovas.
21
Und Jesaja sagte, daß man einen Feigenkuchen als Pflaster nehmen und ihn auf das Geschwür legen solle, damit er genese.
22
Und Hiskia sprach: Welches ist das Zeichen, daß ich in das Haus Jehovas hinaufgehen werde?(k)

Fußnoten

(a)38:1 W. leben
(b)38:8 Eig. an den Graden
(c)38:8 Viell. ist zu l.: welche die Sonne niederwärts gegangen ist
(d)38:8 Eig. an den Graden
(e)38:10 Eig. bin heimgesucht um den Rest, d.h. bestraft mit Verlust des Restes
(f)38:11 Hebr. Jah
(g)38:11 Hebr. Jah
(h)38:11 Eig. des Aufhörens, des Hingeschiedenseins
(i)38:12 d.h. in kürzester Frist
(j)38:16 W. in Bezug auf alles
(k)38:22 Die beiden letzten Verse scheinen durch ein Versehen an das Ende des Kapitels gestellt worden zu sein. Vergl. V. 6 und 7 mit den entsprechenden Versen in 2. Kön. 20

Hiskias Leben wird verlängert

(2. Könige 20,1-11; 2. Chronik 32,24-31)
1
In jenen Tagen erkrankte Ezechias bis zum Tode. Da kam Isaias, der Sohn des Amos, der Prophet, zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht leben!
2
Ezechias aber wandte sein Angesicht zur Wand und betete zu dem Herrn
3
und sprach: Ich flehe dich an, Herr! gedenke doch, wie ich vor dir in Wahrheit und mit ganzem Herzen wandelte und tat, was in deinen Augen gut ist. Und Ezechias brach in lautes Weinen aus.
4
Da erging das Wort des Herrn an Isaias, also:
5
Gehe hin und sage zu Ezechias: Also spricht der Herr, der Gott Davids, deines Vaters: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen noch fünfzehn Jahre hinzufügen
6
und dich samt dieser Stadt aus der Hand des Königs von Assyrien erretten und sie beschirmen.
7
Das aber soll dir zum Zeichen sein von dem Herrn, dass der Herr das Wort tun wird, welches er geredet:
8
Siehe, ich werde den Schatten um zehn Linien, welche er an der Uhr des Achaz durch die Sonne hinabgegangen ist, zurückgehen lassen. Und die Sonne kehrte zehn Linien an den Graden zurück, die sie heruntergegangen war.
9
Schrift des Ezechias, des Königs von Juda, als er krank geworden und von seiner Krankheit wieder genesen war.
10
Ich sprach: In der Mitte meiner Tage soll ich zu des Todesreiches Pforten gehen. Ich misse den Rest meiner Jahre.
11
Ich sprach: Nicht schauen soll ich den Herrn, Gott, im Lande der Lebendigen, nicht ferner erblicken Menschen und Bewohner der Ruhe.
12
Meine Lebenszeit wird hinweggenommen und zusammengerollt vor mir wie ein Hirtenzelt, abgeschnitten wie vom Weber wird mein Leben; da ich noch am Weben bin, schneidet er mich ab, vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
13
Ich hoffte bis zum Morgen, aber wie ein Löwe, so zermalmt er alle meine Gebeine; vom Morgen bis zum Abend bringst du mich zu Ende.
14
Wie eine junge Schwalbe seufze ich, girre wie eine Taube; meine Augen sind ermattet, aufblickend zur Höhe. Herr! ich leide Gewalt, tritt für mich ein!
15
Was soll ich sagen? oder was wird er mir entgegnen, hat er es doch selbst getan? Ich will vor dir alle meine Jahre überdenken in der Bitterkeit meiner Seele.
16
Herr! lebt man so und ist darin meines Geistes Leben? Du mögest mich züchtigen und mich neu beleben.
17
Siehe, im Frieden ward mir meine bitterste Bitterkeit; du aber hast meine Seele errettet, dass sie nicht umkomme, hast alle meine Sünden hinter dich geworfen.
18
Denn nicht die Unterwelt preist dich noch lobsingt dir der Tod; und die in die Grube hinabstiegen, harren nicht auf deine Treue.
19
Wer lebt, wer lebt, der preist dich, wie ich heute; der Vater tut den Kindern seine Treue kund.
20
Herr! schaffe mir Heil, so wollen wir unsere Danklieder singen alle tage unseres Lebens im Hause des Herrn.
21
Und Isaias befahl, einen Feigenkuchen zu bringen und auf die Wunde zu legen, damit er gesund würde.
22
Ezechias aber sprach: Was wird das Zeichen sein, dass ich hinaufgehen werde in das Haus des Herrn?