Das Wort Bin Ich

Der Brief an die Hebräer

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 10 -

Tieropfer unzureichend

(Psalm 40,1-17)
1
Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es nimmer mit denselben Schlachtopfern, welche sie alljährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen.
2
Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden, einmal gereinigt, kein Gewissen mehr von Sünden gehabt hätten?
3
Aber in jenen Opfern ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden;
4
denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen.

Der Tod Christi erfüllt den Willen Gottes

5
Darum, als er in die Welt kommt, spricht er: „Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet;
6
an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen gefunden.
7
Da sprach ich: Siehe, ich komme, (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben) um deinen Willen, o Gott, zu tun.“(a)
8
Indem er vorher sagt: „Schlachtopfer und Speisopfer und Brandopfer und Opfer für die Sünde hast du nicht gewollt, noch Wohlgefallen daran gefunden“, (die nach dem Gesetz dargebracht werden)
9
sprach er dann: „Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun“. (Er nimmt das Erste weg, auf daß er das Zweite aufrichte.)
10
Durch welchen(b) Willen wir geheiligt sind durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi. -

Der Tod Christi vervollkommnet die Geheiligten

11
Und jeder Priester steht täglich da, den Dienst verrichtend und oft dieselben Schlachtopfer darbringend, welche niemals Sünden hinwegnehmen können.
12
Er aber, nachdem er ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht, hat sich auf immerdar gesetzt zur Rechten Gottes,
13
fortan wartend, bis seine Feinde gelegt sind zum Schemel seiner Füße.
14
Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden.
15
Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist: denn nachdem er gesagt hat:
16
„Dies ist der Bund, den ich ihnen(c) errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Indem ich meine Gesetze in ihre Herzen gebe, werde ich sie auch auf ihre Sinne schreiben“;
17
und: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie(d) mehr gedenken“.(e)
18
Wo aber eine Vergebung derselben(f) ist, da ist nicht mehr ein Opfer für die Sünde.

Das Bekenntnis festhalten

(Judas 1,17-23)
19
Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu,
20
auf dem neuen und lebendigen Wege, welchen er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch,
21
und einen großen Priester über das Haus Gottes,
22
so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewißheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser.
23
Laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten, (denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat);
24
und laßt uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken,
25
indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen(g), wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umsomehr, jemehr ihr den Tag herannahen sehet.

Die Gerechten leben durch den Glauben

26
Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig,
27
sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird(h).
28
Jemand, der das Gesetz Moses' verworfen hat, stirbt ohne Barmherzigkeit auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen;
29
wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein(i) geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
30
Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr“. Und wiederum: „Der Herr wird sein Volk richten“.(j)
31
Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
32
Gedenket aber der vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden, viel Kampf der Leiden erduldet habt;
33
indem ihr einerseits sowohl durch Schmähungen als Drangsale zur Schau gestellt wurdet, und anderseits Genossen derer wurdet, welche also einhergingen.
34
Denn ihr habt sowohl den Gefangenen Teilnahme bewiesen, als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisset, daß ihr für euch selbst eine bessere und bleibende Habe besitzet.
35
Werfet nun eure Zuversicht(k) nicht weg, die eine große Belohnung hat.
36
Denn ihr bedürfet des Ausharrens, auf daß ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontraget.
37
Denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen.
38
„Der Gerechte aber wird aus Glauben(l) leben“;(m) und: „Wenn jemand(n) sich zurückzieht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben“.
39
Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur(o) Errettung der Seele.

Fußnoten

(a)10:7 Ps. 40,6-8
(b)10:10 Eig. In welchem, d.i. auf Grund welches
(c)10:16 Eig. in Bezug auf sie
(d)10:17 O. durchaus nicht
(e)10:17 Jer. 31,33.34
(f)10:18 W. dieser; bezieht sich auf V.17
(g)10:25 O. aufgeben
(h)10:27 Eig. das im Begriff steht ... zu verschlingen
(i)10:29 O. unrein
(j)10:30 5. Mose 32,35.36
(k)10:35 O. Freimütigkeit
(l)10:38 d.h. auf dem Grundsatz des Glaubens
(m)10:38 Hab. 2,4
(n)10:38 O. er
(o)10:39 W. nicht vom Zurückziehen zum Verderben, sondern vom Glauben zur

Tieropfer unzureichend

(Psalm 40,1-17)
1
Denn da das Gesetz nur den Schatten der zukünftigen Güter hat, nicht das wesenhafte Bild der Dinge selbst, so vermag es durch die alljährlich gleichen Opfer, welche man immerfort wieder darbringt, die hinzutretenden nimmermehr zur Vollkommenheit zu bringen.
2
Denn sonst hätte man aufgehört, sie darzubringen, weil ja dann die Gottdienenden, einmal gereinigt, kein Bewusstsein der Sünde mehr hätten.
3
Aber gerade durch dieselben findet alljährlich eine Erinnerung an die Sünden statt.
4
Unmöglich ist es ja, das durch Blut von Stieren und Böcken Sünden hinweggenommen werden.

Der Tod Christi erfüllt den Willen Gottes

5
Darum spricht er bei seinem Eintritte in die Welt: Opfer und Gaben hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet.
6
An Brandopfern für die Sünden hattest du kein Wohlgefallen.
7
Da sprach ich: Siehe ich komme (in der Buchrolle steht von mir geschrieben) deinen Willen zu tun, o Gott!
8
Während er zuvor gesagt: Opfer, und Gaben, und Brandopfer für die Sünden hast du nicht gewollt, und hast kein Wohlgefallen an dem, was dem Gesetze gemäß dargebracht wird;
9
ich sprach alsdann: Siehe, ich komme, o Gott! deinen Willen zu tun. Er hebt also das erste auf, um das andere festzusetzen.
10
In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi ein für allemal.

Der Tod Christi vervollkommnet die Geheiligten

11
Und während jeder Priester dasteht, täglich den heiligen Dienst verrichtend und dieselben Opfer, welche nimmermehr vermögen die Sünden hinwegzunehmen, oftmals darbringend,
12
sitzt dieser, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, auf immerdar zur Rechten Gottes,
13
und harret hinfort, bis seine Feinde ihm zum Schemel unter seine Füße gelegt werden;
14
Denn mit einem einzigen Opfer hat er auf ewig die, welche geheiligt werden, zur Vollendung gebracht.
15
Dies bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem er gesagt:
16
Dies ist der Bund, den ich mit ihnen schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich werde meine Gesetze in ihre Herzen geben und werde sie in ihren Sinn schreiben,
17
und ihrer Sünden und Missetaten werde ich nicht mehr gedenken.
18
Wo diese aber vergeben sind, da ist kein Opfer mehr für Sünde.

Das Bekenntnis festhalten

(Judas 1,17-23)
19
Da wir nun, Brüder! durch das Blut Christi zuversichtliche Hoffnung haben, in das Heiligtum einzugehen.
20
wohin er uns einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, bereitet hat;
21
und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben,
22
so lasset uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen, mit vollkommenem Glauben, die Herzen besprengt und frei vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser,
23
lasset uns unwandelbar festhalten am Bekenntnis unserer Hoffnung (denn getreu ist, der die Verheißung gegeben),
24
und lasset uns aufeinander Acht haben, um uns anzueifern zur Liebe und zu guten Werken,
25
indem wir unsere Versammlung nicht verlassen, wie einige die Gewohnheit haben, sondern einander aufmuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen sehet.

Die Gerechten leben durch den Glauben

26
Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, so ist kein Opfer für Sünden mehr übrig,
27
sondern es wartet unser ein gar schreckliches Gericht und Grimm des Feuers, das die Widersacher verzehren wird.
28
Hat jemand das Gesetz Moses nichtig gemacht, so muss er ohne Erbarmen auf zweier oder dreier Zeugnis hin sterben;
29
wie viel mehr, meinet ihr, verdient derjenige schwerere Strafen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden, für unrein achtet, und dem Geiste der Gnade Schmach antut?
30
Denn wir kennen ja den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde vergelten. Und wiederum: der Herr wird sein Volk richten.
31
Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
32
erinnert euch aber der früheren Tage, in welchen ihr nach eurer Erleuchtung einen schweren Kampf der Leiden bestanden habt,
33
indem ihr bald durch Beschimpfung und Drangsale selbst zum Schauspiele wurdet, bald Genossen derer, die ein solches Schicksal traf.
34
Denn ihr habt sowohl Mitleid gegen die Gefangenen geübt, wie den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen, da ihr erkanntet, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut besitzet.
35
So verlieret denn eure Zuversicht nicht, welche einen großen Lohn hat.
36
Denn Ausdauer ist euch von nöten, damit ihr durch Erfüllung des Willens Gottes die Verheißung erlanget.
37
Denn nur noch eine ganz kleine Weile, und der da kommen soll, wird kommen und nicht verziehen.
38
Mein Gerechter aber lebt aus dem Glauben; wenn er sich jedoch zaghaft zurückzieht, wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben.
39
Wir aber sind nicht Kinder der Verzagtheit zum Verderben, sondern des Glaubens zur Gewinnung der Seele.