Das Wort Bin Ich

Das Buch Jesus Sirach

Allioli - Arndt Bibel von 1914

- Kapitel 50 -

Die Lobpreisungen des Hohenpriesters Simon. Der Schluss

1
Simon, der Sohn des Onias, der Hohepriester, stützte bei seinen Lebzeiten das Haus des Herrn und festigte in seinen Tagen den Tempel.
2
Durch ihn ward der Grund zum Hochbau des Tempels gelegt, der Doppelbau und die hohe Ummauerung des Tempels.
3
In seinen Tagen flossen die Wasserbrunnen über und füllten sich übervoll gleich dem Meere.
4
Er trug Sorge für sein Volk und befreite es vom Verderben.
5
Er vermochte es, die Stadt zu erweitern, und erlangte Ruhm durch den Wandel unter seinem Volke; den Eingang des Hauses und des Vorhofes erweiterte er.
6
Wie der Morgenstern inmitten von Gewölk und wie der Vollmond leuchtet zu seiner Zeit
7
und wie die Sonne in ihrem Glanze, so leuchtete er im Tempel Gottes.
8
Wie der Regenbogen strahlt in der Pracht des Gewölkes und wie blühende Rosen in den Tagen des Frühlings, wie Lilien an Wasserquellen, wie duftender Weihrauch zur Sommerszeit,
9
wie ein leuchtendes Feuer und vom Feuer verzehrter Weihrauch,
10
wie ein Gefäß von gediegenem Golde, geziert mit allerlei kostbaren Steinen,
11
wie ein fruchtbarer Ölbaum, wie eine sich hoch erhebende Zypresse, so war er, wenn er das Gewand der Herrlichkeit angelegt hatte und mit dem vollen Schmucke bekleidet war.
12
Wenn er zum heiligen Altar hinanstieg, so verbreitete er Glanz im Schmucke der Heiligkeit.
13
Wenn er aber die Opferstücke aus der Hand der Priester nahm und selber am Altar stand, umgeben vom Kranze seiner Brüder, so war er wie eine Zederpflanzung auf dem Berge Libanon;
14
so umgaben ihn alle Söhne Aarons in ihrer Herrlichkeit wie Palmenzweige.
15
Sie trugen die Opfer des Herrn in ihren Händen angesichts der ganzen Gemeinde Israels; und wenn er auf dem Altare sein Amt verrichtete, streckte er, um das Opfer des höchsten Königs zu vollenden,
16
seine Hand aus nach dem Trankopfer und goss das Blut der Traube aus.
17
Er goss es auf den Fuß des Altars zum lieblichen Geruche für den höchsten Herrn.
18
Dann erhoben die Söhne Aarons ihre Stimme und bliesen in die Posaunen von getriebener Arbeit und ließen ihre Stimme laut erschallen zum Gedächtnisse vor Gott.
19
Dann fiel das ganze Volk zumal eilends zur Erde auf sein Angesicht, um den Herrn, seinen Gott, anzubeten und den allmächtigen und erhabenen Gott anzuflehen.
20
Und die Psalmensänger verherrlichten ihn mit ihren Stimmen und im weiten Tempel ertönte in vollen Lauten liebliches Lied.
21
Hierauf flehte das Volk mit Gebeten zum Herrn, dem Allerhöchsten, bis die Verehrung des Herrn vollbracht war und sie ihren Dienst vollendet hatten.
22
Jetzt stieg er herab und erhob seine Hände über die ganze Versammlung der Söhne Israels, um Gott mit seinen Lippen Preis darzubringen und in seinem Namen zu frohlocken.
23
Und zum zweiten Male betete es, dass die Kraft Gottes sich kundtun möge.
24
Und nun betet zu dem Gotte aller Dinge, der Großes getan auf der ganzen Erde, der unsere Tage vom Mutterleibe an beglückt und an uns nach seiner Barmherzigkeit getan hat:
25
Er verleihe uns Frohsinn des Herzens und lasse in unsern Tagen Friede in Israel sein auf ewig;
26
damit Israel vertraue, dass Gottes Erbarmen mit uns ist, um uns zu seiner Zeit zu erlösen.
27
Zwei Völker hasst meine Seele und das dritte, das ich hasse, ist kein Volk:
28
Die, welche ihren Sitz auf dem Berge Seir haben, die Philister, und das törichte Volk, welches zu Sichem wohnt.
29
Diese Lehre der Weisheit und Unterweisung hat in diesem Buche Jesus, der Sohn Sirachs, aus Jerusalem, niedergeschrieben, der Weisheit aus seinem Herzen quellen ließ.
30
Glückselig ist, wer in diesem Guten wandelt; wer es zu Herzen nimmt, wird immer weise sein.
31
Denn wenn er darnach handelt, wird er zu allem tüchtig sein, da das Licht Gottes sein Wegweiser ist.