Ich wartete geduldig auf den HERRN
(Psalm 70,1-5; Hebräer 10,1-18)
1
Zum Ende, ein Psalm Davids.
2
Sehnsüchtig harrte ich auf den Herrn und er merkte auf mich.
3
Und er erhörte mein Gebet und zog mich heraus aus der Grube des Elends, aus schlammigem Kote und stellte meine Füße auf Felsengrund und machte meine Schritte sicher.
4
Und er gab mir ein neues Lied in meinen Mund, einen Lobgesang auf unsern Gott. Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den Herrn ihr Vertrauen setzen.
5
Glückselig der Mann, der seine Hoffnung auf den Namen des Herrn setzt und seinen Blick nicht auf Eitles wendet und auf trügerischen Aberwitz.
6
Viele Wunder hast du getan, o Herr, mein Gott! und niemand ist, der dir gleich wäre in deinen Gedanken. Wollte ich sie verkünden und von ihnen reden, so sind ihrer zuviel, als dass ich sie aufzählen könnte.
7
Nicht Schlachtopfer und Speiseopfer hast du verlangt, doch Ohren hast du mir bereitet; Brandopfer und Sündopfer begehrst du nicht.
8
Da sprach ich: Siehe, ich komme! In der Buchrolle ist von mir geschrieben,
9
ich komme, deinen Willen zu tun. Mein Gott! ich will es und dein Gesetz ist in meines Herzens Mitte.
10
Ich verkünde deine Gerechtigkeit in großer Versammlung, siehe, ich wehre meinen Lippen nicht. Herr! du weißt es.
11
Deine Gerechtigkeit habe ich nicht in meinem Herzen verborgen, deine Wahrhaftigkeit und dein Heil habe ich gepriesen. Ich habe deine Barmherzigkeit und deine Wahrhaftigkeit nicht verborgen vor zahlreicher Versammlung.
12
Du aber, Herr! lass deine Erbarmungen nicht fern sein von mir, dein Erbarmen und deine Treue werden mich immerdar schützen.
13
Denn Übel ohne Zahl halten mich umgeben, meine Sünden haben mich ergriffen und ich vermag nicht mehr zu sehen. Sie sind zahlreicher als die Haare meines Hauptes und mein Mut hat mich verlassen.
14
Lass es dir gefallen, o Herr! mich zu erretten, o Herr! habe acht, mir zu helfen.
15
Es sollen schamrot und zuschanden werden allzumal, die mir nach dem Leben trachten, um es wegzuraffen. Es mögen zurückweichen und beschämt werden, die mir Übles wollen.
16
Es mögen alsbald ihre Schande tragen, die zu mir sagen: Ha, ha!
17
Frohlocken mögen und sich freuen über dich alle, die dich suchen, und die deine Hilfe lieben, mögen immerdar rufen: Hochgelobt sei der Herr!
18
Ich aber, bin ich auch ein Bettler und armselig, so ist doch der Herr für mich besorgt. Du bist mein Helfer und mein Beschirmer, mein Gott, säume nicht!