Israels Ungehorsam
1
Und der Engel des Herrn kam von Galgala herauf zu dem Orte der Weinenden und sprach: Ich habe euch aus Ägypten geführt und in das Land gebracht, welches ich euern Vätern zugeschworen habe; und ich habe verheißen, meinen Bund mit euch in Ewigkeit nicht zu brechen,
2
wenn ihr nur kein Bündnis mit den Bewohnern dieses Landes schließt, sondern ihre Altäre zerstört; aber ihr habt nicht auf meine Stimme hören wollen. Warum habt ihr dies getan?
3
Darum habe ich sie auch nicht vor euch vertilgen wollen, damit ihr Feinde habet und ihre Götter euch zum Falle werden.
4
Als der Engel des Herrn diese Worte zu allen Söhnen Israels redete, erhoben sie ihre Stimme und weinten.
5
Daher nannte man den Namen dieses Ortes: Ort der Weinenden oder der Tränen: und sie brachten daselbst dem Herrn Opfer dar.
(Josua 24,29-33)
6
Als nämlich Josue das Volk entlassen hatte, zogen die Söhne Israels hin, ein jeder in sein Erbe, um es in Besitz zu nehmen.
Der Tod Josuas
7
Und sie dienten dem Herrn, so lange er am Leben war und die Ältesten, welche noch lange Zeit nach ihm lebten und alle Taten des Herrn kannten, welche er an Israel getan hatte.
8
Josue aber, der Sohn Nuns, der Diener des Herrn, starb, hundert und zehn Jahre alt,
9
und sie begruben ihn an der Grenze seines Erbbesitzes zu Thamnathsare auf dem Gebirge Ephraim, auf der Nordseite des Gebirges Gaas.
(Jesaja 43,22-28; Jeremia 2,23-37)
10
Und jenes ganze Geschlecht ward zu seinen Vätern gesammelt und andere traten auf, welche den Herrn und seine Taten, welche er an Israel getan hatte, nicht kannten.
Israels Untreue
11
Da taten die Söhne Israels, was böse war in den Augen des Herrn, und dienten den Baalen.
12
Und sie verließen den Herrn, den Gott ihrer Väter, der sie aus dem Lande Ägypten geführt hatte, und gingen fremden Göttern nach, den Göttern der Völker, welche ringsum sie her wohnten, und beteten diese an und reizten den Herrn zum Zorne,
13
indem sie ihn verließen und dem Baal und den Astarten dienten.
14
Da zürnte der Herr über Israel und gab sie in die Hände von Räubern, welche sie gefangen nahmen und an ihre Feinde verkauften, die ringsum wohnten; und sie konnten ihren Feinden nicht standhalten,
15
sondern, wohin sie sich immer wenden mochten, war die Hand des Herrn gegen sie, wie er gesprochen und ihnen geschworen hatte; und so wurden sie hart bedrängt.
16
Da ließ der Herr Richter erstehen, welche sie aus der Hand der Bedrücker befreiten; aber auch auf diese wollten sie nicht hören,
17
sondern buhlten mit fremden Göttern und beteten dieselben an. Gar bald verließen sie den Weg, welchen ihre Väter gewandelt waren; und obschon sie die Gebote des Herrn hörten, so taten sie doch in allem das Gegenteil.
18
Wenn nun der Herr Richter erweckte, so war er in ihren Tagen barmherzig und hörte das Seufzen der Bedrängten und errettete sie von den Schlägen ihrer Bedränger.
19
wenn aber der Richter gestorben war, so fielen sie wieder zurück und taten noch viel Schlimmeres als ihre Väter, indem sie fremden Göttern nachfolgten und ihnen dienten und sie anbeteten. Sie ließen von ihren Anschlägen und von ihrem verstockten Wandel nicht ab, den sie zu führen gewohnt waren.
20
Dann entbrannte der Zorn des Herrn über Israel und er sprach: Weil dieses Volk meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen hatte, gebrochen und es verschmäht hat, meine Stimme zu hören,
21
so will auch ich die Völker nicht vertilgen, welche Josue noch übriggelassen hat, als er starb,
22
um an ihnen Israel zu prüfen, ob sie den Weg des Herrn innehalten und darauf wandeln werden, wie ihre Väter ihn innegehalten haben, oder nicht.
23
So ließ der Herr denn alle diese Völker übrig und wollte sie nicht sobald ausrotten und ließ sie nicht in die Gewalt Josues fallen.