Das Wort Bin Ich

Das Evangelium nach Johannes

Volksbibel 2000

- Kapitel 11 -

Der Tod des Lazarus

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Da war ein Kranker, Lazarus von Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta.
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-Maria war es, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat. - Ihr Bruder Lazarus also war krank.
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Da sandten die Schwestern an Jesus die Nachricht: Herr, der, den du liebhast, ist krank.
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Als er das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient zur Verherrlichung Gottes. Der Sohn Gottes soll durch sie verherrlicht werden.
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Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus.
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Als er nun hörte, daß dieser krank sei, blieb er zunächst noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
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Dann erst sagte er zu den Jüngern: Laßt uns wieder nach Judäa ziehen!
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Die Jünger sagten ihm: Meister, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin?
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Jesus entgegnete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wer am Tag wandert, strauchelt nicht, weil ihm das Licht dieser Welt scheint.
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Wer aber bei Nacht wandert, strauchelt, weil das Licht nicht bei ihm ist.
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So sprach er. Dann erklärte er ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft. Aber ich gehe hin, um ihn vom Schlaf aufzuwecken.
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Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, wird er wieder gesund.
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Jesus aber hatte seinen Tod gemeint, sie jedoch glaubten, er rede von der Ruhe des Schlafes.
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Da sagte Jesus ihnen offen: Lazarus ist gestorben,
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und ich freue mich euretwegen, daß ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Doch laßt uns nun zu ihm gehen!
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Thomas, mit dem Beinamen Didymus, sagte zu den Mitjüngern: Laßt uns mitgehen, um mit ihm zu sterben!

Ich bin die Auferstehung und das Leben

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Als Jesus nun ankam, fand er ihn schon vier Tage im Grab liegen.
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Betanien lag nahe bei Jerusalem, nur etwa fünfzehn Stadien entfernt.
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So waren denn viele Juden zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
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Sobald Marta von der Ankunft Jesu hörte, ging sie ihm entgegen. Maria aber blieb im Haus.
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Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben.
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Aber auch jetzt weiß ich, daß Gott dir alles gewährt, um was du ihn bittest.
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Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
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Marta entgegnete ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.
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Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;
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und jeder, der im Glauben an mich lebt, wird niemals sterben. Glaubst du das?
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Sie antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, daß du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Jesus und der Tod, der letzte Feind

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Mit diesen Worten ging sie weg, rief ihre Schwester Maria und sagte ihr leise: Der Meister ist da und ruft dich.
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Kaum hatte jene das gehört, da erhob sie sich rasch und ging zu ihm.
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Jesus war nämlich noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich noch an dem Ort, wo Marta ihm begegnet war.
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Als die Juden, die - um sie zu trösten - bei ihr im Haus waren, sahen, wie Maria eilends aufstand und wegging, folgten sie ihr; denn sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen.
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Sobald Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen mit den Worten: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben.
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Als nun Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, wurde er innerlich tief ergriffen und erschüttert.
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Er fragte: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
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Jesus brach in Tränen aus.
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Da sagten die Juden: Seht doch, wie lieb er ihn hatte!
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Einige von ihnen aber meinten: Hätte der, der dem Blinden die Augen geöffnet hat, nicht auch verhindern können, daß dieser hier starb?

Der von den Toten auferweckte Lazarus

(Apostelgeschichte 9,36-43)
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Aufs neue innerlich ergriffen, ging Jesus zum Grab.. Es war eine Höhle, und ein Stein lag davor.
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Jesus gebot: Hebt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht schon; er liegt ja bereits vier Tage.
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Jesus erwiderte ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Du wirst die Herrlichkeit Gottes sehen, wenn du glaubst?
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Da hoben sie den Stein weg. Jesus erhob seine Augen und betete: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast.
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Ich wußte zwar, daß du mich jederzeit erhörst. Aber wegen des Volkes, das da herumsteht, habe ich es gesagt, damit es glaube, daß du mich gesandt hast.
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Nach diesen Worten rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
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Der Tote kam heraus, Hände und Füße mit Binden umwickelt, das Antlitz mit einem Schweißtuch bedeckt. Jesus gebot ihnen: Macht ihn los und laßt ihn gehen!

Das Komplott, Jesus zu töten

(Matthäus 26,1-5; Markus 14,1-2; Lukas 22,1-2)
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Viele von den Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, glaubten nun an ihn.
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Einige von ihnen aber gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was Jesus getan hatte.
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Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Ratsversammlung und sagten: Was fangen wir an, da dieser Mensch so viele Zeichen wirkt?
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Lassen wir ihn so gewähren, dann werden alle an ihn glauben - dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute.
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Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sagte ihnen: Ihr versteht nicht
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und bedenkt nicht, daß es für euch besser ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.
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Das sagte er aber nicht aus sich selbst. Vielmehr weissagte er als Hoherpriester jenes Jahres, daß Jesus für das Volk sterben werde.
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Und nicht bloß für das Volk, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes zu einer Gemeinschaft zusammenzuführen.
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Von jenem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten.
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Darum bewegte sich Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort zurück in die Gegend nahe der Wüste in eine Stadt mit Namen Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern.
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Es nahte aber das Paschafest der Juden. Viele zogen vom Land vor dem Paschafest hinauf nach Jerusalem, um sich zu heiligen.
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Sie suchten nach Jesus, und während sie im Tempel zusammenstanden, sagten sie untereinander: Was meint ihr? Wird er wohl zum Fest kommen?
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Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten nämlich Befehl erlassen, wenn jemand um seinen Aufenthalt wisse, solle er es anzeigen, damit man ihn festnehmen könne.