Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000

- Kapitel 43 -

Der Erlöser Israels

1
Nun aber spricht der Herr, dein Schöpfer, Jakob, dein Bildner, Israel: "Fürchte dich nicht! Ich erlöse dich ja. Ich rufe dich beim Namen: Mein bist du!
2
Gehst du durch Wasser, ich bin bei dir, durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Gehst du durch Feuer du wirst nicht verbrennen, die Flamme wird dich nicht versengen.
3
Denn ich, der Herr, bin dein Gott, der Heilige Israels ist dein Erretter. Ich gäbe Ägypten für dich als Lösegeld hin, Kusch und Seba statt deiner.
4
Weil du so teuer mir bist, so wert und so lieb, gäbe ich Menschen für dich, Völker für dein Leben.
5
Fürchte dich nicht; ich bin ja mit dir! Vom Osten hole ich herbei deine Kinder, vom Westen her sammle ich dich.
6
Ich sage zum Norden:>Gib her!<, zum Süden:>Halte sie nicht zurück! Meine Söhne bringe aus der Ferne herbei, meine Töchter vom Ende der Erde,
7
alle, die nach meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet, bereitet!<
8
Das Volk trete vor, das blind ist und dennoch Augen besitzt, das taub ist trotz seiner Ohren!
9
Alle Völker sollen zusammenkommen! Die Stämme sollen sich sammeln! - Wer unter ihnen kann solches verkünden, früher Vorausgesagtes uns hören lassen? Sie sollen Zeugen stellen, ihr Recht zu erweisen, daß man höre und sage:>Es ist Wahrheit!< -
10
Ihr seid meine Zeugen" - Spruch des Herrn - "und mein Knecht, den ich erwählte, damit ihr erkennt und mir glaubt, und einseht, daß ich es bin. Vor mir ist kein Gott geschaffen, und nach mir wird keiner sein.
11
Ich, ich allein bin der Herr, außer mir ist kein Helfer.
12
Ich habe es verkündigt und Rettung gebracht. Ich habe von mir hören lassen, als noch kein fremder Gott bei euch war. Ihr seid meine Zeugen," - Spruch des Herrn - "und nur ich bin Gott.
13
Auch fürderhin bin ich es. Niemand rettet aus meiner Hand. Ich tue es, und wer kann es ändern?"
14
So spricht der Herr, Euer Erlöser, der Heilige Israels: "Um euretwillen schicke ich nach Babel und treibe sie alle als Flüchtlinge hinab, auch die Chaldäer auf ihren stolzen Schiffen,
15
ich, der Herr, euer Heiliger, der Schöpfer Israels, euer König."
16
So spricht der Herr, der durch das Meer einen Weg gebahnt, einen Pfad durch mächtige Fluten,
17
der ins Feld führt Wagen und Pferde, Heerbann und Helden. Nun liegen sie da, stehen nicht wieder auf, sind verlöscht, wie ein Docht verglommen.
18
"Denkt nicht nur daran, was früher geschah! Beachtet nicht bloß das Vergangene!
19
Seht, Neues will ich vollbringen. Schon wird es sichtbar. Erkennt ihr es nicht? Auch in der Wüste schaffe ich einen Weg, in der Einöde Straßen.
20
Dann werden mich preisen die Tiere des Feldes, Schakale und Strauße, daß in der Wüste ich Wasser schuf, in der Einöde Ströme, zu tränken mein Volk, meinen Auserwählten.
21
Dies Volk, das ich selbst mir gebildet, soll meinen Ruhm verkünden.

Bitten an das untreue Israel

(Richter 2,10-15; Jeremia 2,23-37)
22
Und doch hast du, Jakob, mich nicht gerufen, noch hast du, Israel, dich um mich bemüht.
23
Nicht hast du mir Lämmer von dir als Brandopfer dargebracht. Mit deinen Schlachtopfern hast du mich nicht geehrt. Mit Speiseopfern bin ich dir nicht zur Last gefallen. Mit Weihrauchspenden habe ich dich nicht geplagt.
24
Nicht hast du mir Gewürzrohr für Geld gekauft. Nicht hast du mich mit dem Fett deiner Opfer gelabt. Doch machtest du mir mit deinen Sünden zu schaffen, durch deine Vergehen hast du mir wehe getan.
25
Ich bin es, ich, der deine Schuld tilgt um meinetwillen, der deiner Sünden nicht mehr gedenkt.
26
Erinnere mich nur! Laß uns miteinander rechten! Erzähle, damit du dein Recht erweist!
27
Dein erster Vater schon hat gesündigt, und deine Mittler waren mir untreu.
28
Da habe ich die Fürsten des Heiligtums ihrer Weihe entkleidet, Jakob dem Bann übergeben und Israel der Verhöhnung.