Das Wort Bin Ich

Das Buch Ester

Volksbibel 2000

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- Kapitel 1 -

Der König entthront Königin Waschti

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Es war in den Tagen des Xerxes, jenes Xerxes, der von Indien bis Äthiopien über 127 Provinzen herrschte.
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Als König Xerxes in der Residenz Susa auf seinem Königsthron saß,
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gab er im dritten Jahr seiner Regierung allen seinen Fürsten und Beamten ein Festmahl, zu dem sich die Kriegobersten der Perser und Meder mit den Edelleuten und Fürsten der Provinzen bei ihm einfanden.
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Dabei stellte er seinen Reichtum, seine königliche Herrlichkeit, seine glanzvolle Pracht und Größe gar viele Tage, 180 Tage lang, zur Schau.
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Als diese Tage zu Ende waren, gab der König auch allem Volk, das sich in der Residenz Susa befand, hoch und niedrig, ein siebentägiges Festmahl im Hof des Gartens, der am königlichen Palast lag.
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An silbernen Ringen und Marmorsäulen waren mittels Schnüren von Byssus und roten Purpur Behänge von weißer Baumvolle und violettem Purpur befestigt. Auf dem Fußboden, der aus Alabaster, weißem und dunklem Marmor und Perlmuttsteinen war, standen goldene und silberne Ruhelager.
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Die Getränke wurden in goldenen Gefäßen gereicht; jedes Gefäß war von dem anderen verschieden. Königlicher Wein war dank der Freigebigkeit des Königs in Menge vorhanden.
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Nach königlicher Anweisung durfte man niemand zum Trinken nötigen. Denn der König hatte allen seinen Hausverwaltern befohlen, jedem seinen freien Willen zu lassen.
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Auch die Königin Waschti gab für die Frauen im Palast des Königs Xerxes ein Festmahl.
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Am siebten Tag, als er König vom Wein angeheitert war, befahl er den sieben Kämmerern: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, die vor König Xerxes Dienst taten,
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Königin Waschti mit der königlichen Krone vor den König zu bringen, um den Völkern und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war eine herrliche Erscheinung.
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Doch Königin Waschti weigerte sich, auf den Befehl des Königs, den ihr die Kämmerer überbrachten, zu erscheinen. Darüber ward der König sehr erbost, und grimmiger Zorn stieg in ihm auf.
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Der König befragte die Weisen, die in der Geschichte bewandert waren; denn er pflegte alle seine Angelegenheiten den Gesetzes- und Rechtskundigen vorzulegen,
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die ihm am nächsten standen, und das waren Karschena, Schetar, Admata, Tarschisch, Meres, Marsena und Memuchan, sieben vornehme Perser und Meder, die zum König freien Zutritt und den ersten Rang im Reich hatten.
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Er fragte sie: "Wie muß man nach dem Gesetz mit der Königin Waschti verfahren, da sie den Befehl des König Xerxes, den ihr die Kämmerer überbrachten, nicht befolgt?"
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Memuchan antwortete dem König und den Fürsten: "Nicht allein gegen den König hat sich die Königin Waschti verfehlt, sondern auch gegen alle Fürsten und Völker, die in den Provinzen des Königs Xerxes wohnen.
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Das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden, und sie werden ihre Männer verachten, wenn man erzählt: König Xerxes befahl der Königin Waschti, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam nicht.
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Von diesem Tag an werden die persischen und medischen Fürstinnen, die von dem Benehmen der Königin hören, dies allen Fürsten des Königs vorhalten. So wird der Mißachtung und des Verdrusses kein Ende sein.
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Wenn es dem König genehm ist, so erlasse er eine unabänderliche königliche Verordnung und lasse sie in das Gesetzbuch der Perser und Meder eintragen: Waschti darf nicht mehr vor dem König Xerxes erscheinen. Ihre Würde als Königin gibt der König einer anderen, die besser ist als sie.
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Wenn dann diese Verordnung des Königs in seinem ganzen so ausgedehnten Reich bekannt wird, werden alle Frauen, ob hoch oder niedrig, ihren Männern die schuldige Ehre erweisen."
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Dieser Vorschlag gefiel dem König und den Fürsten, und der König ging auf den Rat Memuchans ein.
22
Er sandte Schreiben an alle königlichen Provinzen, und zwar an jede Provinz in ihrer Schrift und an jedes Volk in seiner Sprache: "Ein jeder Mann soll Herr in seinem Haus sein, welche Sprache er auch redet!"