Das Wort Bin Ich

Der Prophet Sacharja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Verwüstung Israels

1
Öffne deine Tore, Libanon, daß Feuer deine Zedern fresse!
2
Heule, Zypresse, weil die Zeder gefallen, weil die herrlichen Bäume verwüstet! Heult, ihr Eichen vom Baschan, weil gestürzt der dichteste Wald!
3
Horch, das Heulen der Hirten, weil ihre herrliche Weide verwüstet! Horch, das Brüllen der jungen Löwen, weil das prächtige Dickicht des Jordans verwüstet!

Prophezeiung der Hirten

4
So spricht der Herr, mein Gott:
5
"Weide die Schafe, die zur Schlachtung bestimmt sind, deren Käufer sie schlachten, ohne es büßen zu müssen, - deren Verkäufer sagen:>Der Herr sei gepriesen: Ich werde reich!<, - deren Hirten sie nicht verschonen!
6
Denn nicht mehr schonen will ich die Bewohner der Erde!," - Spruch des Herrn. "Nein, einen jeden liefere ich aus in die Hand seines Nächsten und seines Königs. Die verwüsten die Erde. Doch keinen errette ich aus ihrer Gewalt."
7
So weidete ich denn die Schafe, die zur Schlachtung für die Schafhändler bestimmt waren, und nahm mir zwei Hirtenstäbe. Den einen nannte ich>Gnade<, den anderen>Eintracht<. So weidete ich die Schafe
8
und beseitigte die drei Hirten in einem Monat. Ich war ihrer überdrüssig geworden; auch ihnen war ich zuwider.
9
Da sprach ich: "Ich will euch nicht länger mehr weiden. Was sterben will, möge sterben! Was umkommen will, möge umkommen! Was übrigbleibt, möge einander fressen!
(Matthäus 27,3-10)
10
Meinen Stab>Gnade< nahm und zerbrach ich, um meinen Bund zu brechen, den ich mit allen Völkern geschlossen.
11
Als er gelöst ward an jenem Tag, da erkannten die Schafhändler, die auf mich achteten, daß es auf Weisung des Herrn hin geschah.
12
Da sprach ich zu ihnen: "Wenn es euch gefällt, so gebt mir den Lohn; wenn nicht, so laßt es!" Sie zahlten mir dreißig Schekel als Lohn.
13
Da sagte der Herr zu mir: "Wirf ihn in den Schatz, den herrlichen Lohn, dessen ich wert bin bei ihnen!" Ich nahm nun die dreißig Schekel und warf sie in den Schatz im Haus des Herrn.
14
Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab>Eintracht<, um so den Bruderbund zwischen Juda und Israel zu zerbrechen.
15
Da sprach der Herr zu mir: "Nimm dir noch einmal die Ausrüstung eines törichten Hirten!
16
Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Land erstehen, der sich nicht kümmert um das, was umkommen will, der das Verirrte nicht sucht, das Gebrochene nicht heilt, das Gesunde nicht pflegt, das Fleisch der Fetten verzehrt und ihnen die Klauen zerreißt.
17
Wehe dem schlechten Hirten, der die Schafe im Stich läßt! Auszehrung soll kommen über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll verdorren, sein rechtes Auge erlöschen!"

Verwüstung Israels

1
Öffne, Libanon! deine Pforten und Feuer verzehre deine Zedern!
2
Wehklage, Tanne, denn die Zeder ist gefallen, die Herrlichsten sind ausgerottet; wehklaget, ihr Eichen Basans! denn die hohe Waldburg wird umgehauen.
3
Horch! Wehklage der Hirten, denn verwüstet liegt ihre Herrlichkeit; horch! Gebrüll der Löwen, denn verwüstet ist die Pracht des Jordans.

Prophezeiung der Hirten

4
So spricht der Herr, mein Gott: Weide die zur Schlachtung bestimmten Schafe,
5
die ihre Besitzer, ohne Schlimmes zu erleiden, schlachten und verkaufen und sagen: Gepriesen sei der Herr, wir werden reich! Und ihre Hirten schonen ihrer nicht.
6
Darum will auch ich ferner nicht mehr der Bewohner des Landes schonen, spricht der Herr; siehe, ich will die Menschen preisgeben, einen jeden in die Hand seines Nächsten und in die Hand seines Königs; diese werden das Land verderben und ich werde sie nicht aus ihrer Hand retten.
7
Und darum werde ich die Schafe der Schlachtung weiden, o ihr Ärmsten der Herde! Da nahm ich mir zwei Stäbe: den einen nannte ich Wohlgefallen und den andern nannte ich Band und so weidete ich die Herde.
8
Und ich schaffte die drei Hirten hinweg in einem Monate und meine Seele wandte sich von ihnen ab, weil auch ihr Sinn sich gegen mich geändert.
9
Und ich sprach: Ich mag euch nicht mehr hüten! Was sterben soll, sterbe; was ausgerottet werden soll, werde ausgerottet; und die dann noch übrig bleiben, mögen einer des andern Fleisch verzehren.
(Matthäus 27,3-10)
10
Und ich ergriff meinen Stab, der Wohlfallen hieß, und zerbrach ihn, um meinen Bund aufzulösen, den ich mit allen Völkern geschlossen.
11
Und er ward an jenem Tage aufgelöst und so erkannten die elendsten Schafe, die auf mich achteten, dass es des Herrn Wort war.
12
Darauf sprach ich zu ihnen: Scheint es gut in euren Augen, so gebet mir meinen Lohn; wo nicht, so lasset es sein! Da wogen sie als meinen Lohn dreißig Silberlinge dar.
13
Der Herr aber sprach zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Da nahm ich die dreißig Silberlinge und warf sie in das Haus des Herrn dem Töpfer zu.
14
Dann zerbrach ich meinen zweiten Stab, Band genannt, um so die Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzulösen.
15
Hierauf sprach der Herr zu mir: Nimm dir noch das Gerät eines törichten Hirten!
16
Denn siehe, ich werde einen Hirten im Lande erstehen lassen, welcher die Verlassenen nicht beachtet, das Versprengte nicht aufsucht, das Verwundete nicht heilt, und das, was noch aufrecht steht, nicht pflegt, sondern das Fleisch der Fetten isst und ihre Klauen zerbricht.
17
O Hirt und Götzenbild, welcher die Herde verlässt; auf, Schwert, über seinen Arm und sein rechtes Auge! Sein Arm soll vertrocknen und verdorren und sein rechtes Auge sich verfinstern und erblinden!