Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 139 -

Du hast mich erforscht und gekannt

1
[Dem Chormeister; ein Psalm von David.] - Herr, erforscht hast du mich und kennst mich.
2
Du weißt um mein Sitzen und Aufstehen; meine Gedanken erkennst du von weitem.
3
Du prüfst mein Gehen und mein Ruhen, bist vertraut mit all meinen Wegen.
4
Noch liegt ein Wort mir nicht auf der Zunge, schon kennst du, o Herr, es genau.
5
Von vorn und von hinten hast du mich umschlossen, und legst auf mich deine Hand.
6
Zu wunderbar ist für mich solch Wissen, zu hoch - ich begreife es nicht.
7
Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Antlitz?
8
Stiege ich auch zum Himmel hinauf: Du bist dort. Läge ich auch drunten in der Unterwelt: Siehe, da bist du.
9
Nähme ich mir auch des Morgenrots Schwingen und ließe mich nieder am Ende des Meeres,
10
so würde auch dort deine Hand mich geleiten, mich fassen deine Rechte.
11
Und dächte ich: "Finsternis soll mich verhüllen, zur Nacht soll um mich her werden das Licht,"
12
so wäre die Finsternis für dich doch nicht finster: hell wie der Tag ist für dich die Nacht, die Finsternis ist dir wie das Licht.
13
Meine Nieren hast du ja geschaffen, mich im Schoß meiner Mutter gewoben.
14
Ich danke dir: Erstaunlich, wunderbar bin ich erschaffen. Gar wunderbar sind deine Werke. Meine Seele erkennt das gar wohl.
15
Mein Werden war nicht verborgen vor dir, als im Verborgenen ich wurde, gewirkt in irdischen Tiefen.
16
Deine Augen sahen mich als gestaltlosen Keim, und in deinem Buch standen schon all die Tage verzeichnet, die mir vorausbestimmt wurden, als noch keiner von ihnen war.
17
O Gott, wie schwer sind für mich deine Gedanken, wie unermeßlich ist ihre Zahl!
18
Wollte ich sie zählen - sie sind zahlreicher als der Sand; und käme ich ans Ende, wäre ich erst am Beginn.
19
Daß du, o Gott, doch töten wolltest den Frevler! Ihr Blutbefleckten, weicht von mir!
20
Von dir reden sie voll Trug, brüsten sich eitel als deine Feinde.
21
Soll ich nicht hassen, die dich, o Herr, hassen, nicht verachten, die gegen dich aufstehen?
22
Ja, mit glühendem Haß will ich sie hassen. Sie sind meine eigenen Feinde.
23
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! Prüfe mich und erkenne mein Denken!
24
Sieh, ob ich wandle den Weg des Verderbens, und leite mich auf der Ewigkeit Pfad!

Du hast mich erforscht und gekannt

1
Zum Ende, ein Psalm Davids. Herr, du erforschest mich und erkennst mich,
2
du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen.
3
Du verstehst meine Gedanken von ferne, du durchforschest meinen Pfad und meinen Anteil
4
und alle meine Wege siehst du voraus; denn es ist kein Wort auf meiner Zunge.
5
Siehe, Herr! du weißt alles, das neue und das Alte; du hast mich gebildet und deine Hand auf mich gelegt.
6
Allzu wunderbar ist dein Wissen für mich; zu hoch ist es, ich vermag nicht es zu erreichen!
7
Wohin soll ich gehen vor deinem Geiste? Und wohin fliehen vor deinem Angesichte?
8
Stiege ich zum Himmel empor, so bist du da; fliege ich in die Unterwelt hinab, so bist du da!
9
Erhöbe ich bei der Morgenröte meine Flügel und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
10
so wird auch dort deine Hand mich leiten und deine Rechte mich lenken.
11
Und spräche ich: Vielleicht kann Finsternis mich decken, so wird die Nacht mir Licht bei meiner Freude.
12
Denn vor dir ist die Finsternis nicht dunkel und die Nacht hell wie der Tag; wie ihre Finsternis, so ist sein Licht!
13
Denn du hast meine Nieren in deiner Gewalt; du nahmst mich meiner von meiner Mutterleibe her an.
14
Ich preise dich, dass du so ehrfurchtgebietend bist; deine Werke sind wunderbar und meine Seele erkennt dies wohl.
15
Mein Gebein war nicht verborgen vor dir, das du im Verborgenen gebildet hast, noch mein Wesen in der Erde tiefem Schoße.
16
Da ich noch unvollendet war, sahen mich deine Augen und in dein Buch sind alle verzeichnet; ihre Tage sind bestimmt, ehe noch jemand in denselben da ist.
17
Aber bei mir sind deine Freunde, o Gott! hoch geehrt, ihr Vorrang ist überaus mächtig geworden.
18
Wollte ich sie zählen, so sind ihrer mehr als der Sand; stehe ich auf, so bin ich noch bei dir!
19
O dass du die Sünder töten wolltest, o Gott! ihr Männer des Blutes, weichet von mir!
20
Denn ihr sagt bei euch: Deine Städte werden sie vergeblich gewinnen!
21
Sollte ich die nicht hassen, Herr! die dich hassen, und über deine Feinde mich nicht härmen?
22
Mit vollstem Hasse hasse ich sie und als Feinde Gottes gelten sie mir.
23
Prüfe mich, o Gott! und erkenne mein Herz, erforsche mich und erkenne meine Pfade
24
und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege!