Das Wort Bin Ich

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 106 -

Dankt dem HERRN, denn er ist gut

1
Halleluja! Singt Lob dem Herrn, denn er ist gut und ewiglich währt sein Erbarmen.
2
Wer kann beschreiben des Herrn große Taten, verkünden seinen ganzen Ruhm?
3
Wohl denen, die am Rechten festgehalten, Gerechtigkeit vollbringen allezeit! -
4
Gedenke meiner, Herr, bei der Begnadigung deines Volkes, gib Anteil mir mit ihm an deinem Heil!
5
Daß deiner Auserwählten Glück ich noch erleben, mich bei der Freude deines Volkes freuen und mit den Deinen mich noch rühmen kann. -
6
Gesündigt haben wir wie unsere Väter. Wir taten Unrecht, frevelten.
7
Schon in Ägypten merkten unsere Väter auf deine Wundertaten nicht, gedachten nicht der Fülle deiner Gnaden und lehnten sich am Meer, am Schilfmeer, auf.
8
Doch half er ihnen seines Namens wegen, um seine Stärke kund zu tun.
9
Er schalt das Schilfmeer - und es wurde trocken. Er führte sie durch Meerestiefen wie durch eine Au'.
10
So half er ihnen vor der Hand des Hassers, erlöste sie aus Feindeshand.
11
Die Wasserflut bedeckte ihre Gegner - am Leben blieb von ihnen auch nicht einer.
12
Da endlich glaubten sie sein Wort und sangen laut sein Lob.
13
Doch bald vergaßen sie, was er getan; nicht warten wollten sie auf seinen Rat.
14
Begehren überkam sie in der Wüste, und Gott versuchten sie im öden Land.
15
Er gab ihnen, was sie von ihm verlangten; sie wurden satt und voller Überdruß.
16
Sie empörten sich im Lager gegen Mose und gegen Aaron, der dem Herrn geweiht.
17
Die Erde tat sich auf, verschlang den Datan, und begrub die Rotte Abirams.
18
In ihrer Mitte brach ein Feuer aus; hinweggerafft wurden die Frevler von der Flamme.
19
Sie bildeten am Horeb sich ein Kalb und warfen vor dem Gußbild sich zur Erde nieder:
20
Die Herrlichkeit ihres Gottes tauschten sie ein für das Bild eines Stieres, der Gras frißt.
21
Sie hatten ihren Gott vergessen, der sie errettet, der in Ägypten Herrliches getan:
22
die wunderbaren Werke, die er im Lande Hams vollbracht, am Schilfmeer drauf die furchterregend' Taten.
23
Schon dachte er daran, sie zu vernichten. Da trat sein Auserwählter, Mose, vor ihn in die Bresche, um seinen Grimm abzuwenden vom Verderben.
24
Das köstliche Land verschmähten sie und schenkten seinen Worten kein Vertrauen.
25
In ihren Zelten waren sie am Murren und hörten nicht mehr auf den Befehl des Herrn.
26
Da erhob er seine Hand gegen sie, um sie hinwegzuraffen in der Wüste,
27
den Heiden preiszugeben ihr Geschlecht, sie über die Länder zu versprengen.
28
Dann weihten sie sich dem Baal-Pegor und aßen Totenopfer.
29
So reizten sie den Herrn durch ihre Taten. Da brach die Pest bei ihnen aus.
30
Doch Pinhas stand auf und hielt Gericht, und Einhalt ward so der Seuche geboten.
31
Ihm wurde dies angerechnet als Verdienst durch die Geschlechter hin auf ewige Zeiten.
32
An den Wassern von Meriba reizten sie ihn wieder. Da mußte Mose ihretwegen leiden.
33
Denn sie verbitterten ihm das Gemüt, und er verfehlte sich mit seinen Lippen.
34
Auch rotteten sie nicht die Völker aus, wie ihnen doch der Herr befohlen.
35
Sie ließen sich vielmehr mit Heiden ein und nahmen teil an ihrem Treiben.
36
Sie dienten ihren Götzen. Doch diese wurden ihnen zum Verderben.
37
Ihre Söhne und ihre Töchter brachten sie als Opfer den Dämonen dar.
38
Schuldloses Blut vergossen sie, das Blut ihrer eigenen Söhne und Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. So ward entweiht das Land durch ihre Blutschuld.
39
Unrein wurden sie durch ihre Werke, und durch ihre Taten brachen sie Gott die Treue.
40
Da entbrannte der grimmige Zorn des Herrn gegen sein Volk, und er verabscheute sein Erbe.
41
Er ließ sie in die Hand der Völker fallen, und die sie haßten, herrschten über sie.
42
Bedrängt wurden sie von ihren Feinden und unter deren Hände tief gebeugt.
43
Befreit hat er sie viele Male. Doch widerspenstig blieb ihr Sinn. Sie sanken daher hin für ihre Sündenschuld.
44
Als er jedoch ihr lautes Schreien hörte, schaute er auf ihre Not
45
und gedachte seines Bundes. In der Fülle seiner Güte wandelte er seinen Sinn:
46
Barmherzigkeit ließ er sie finden bei denen, die sie gefangen fortgeführt. -
47
Hilf uns, Herr, unser Gott, und führe uns zusammen aus den Völkern, damit wir deinen heiligen Namen preisen, uns rühmen dürfen, dich zu loben!
48
Von Ewigkeit zu Ewigkeit sei der Herr, Israels Gott, gepriesen! - Und alles Volk soll sprechen: Amen! Halleluja!

Dankt dem HERRN, denn er ist gut

1
Alleluja! Lobsinget dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewig!
2
Wer kann die Großtaten des Herrn aussprechen, all seinen Ruhm verkünden?
3
Glückselig sind, die das Recht beobachten und Gerechtigkeit üben zu aller Zeit!
4
Gedenke unser, o Herr! durch deines Volkes Begnadigung; suche uns heim mit deinem Heile,
5
dass ich das Glück deiner Auserwählten schaue, mich freue an der Freude deines Volkes, dass du gepriesen werdest mit deinem Erbe.
6
Wir haben gesündigt gleich unsern Vätern, Unrecht getan, Böses verübt.
7
Unsere Väter in Ägypten merkten nicht auf deine Wunder, waren nicht der Fülle deiner Erbarmung eingedenk und reizten dich zum Zorne, da sie am Meere hinaufzogen, am Roten Meere.
8
Er aber half ihnen um seines Namens willen, um seine Macht kundzutun.
9
Er bedräute das Rote Meer, da ward es trocken, und er führte sie durch die Meerestiefen wie auf Sandboden.
10
Er rettete sie aus der Gewalt derer, die sie hassten, und erlöste sie aus der Gewalt des Feindes.
11
Das Wasser bedeckte ihre Dränger, nicht einer von ihnen blieb übrig.
12
Da glaubten sie seinen Worten und sangen sein Lob.
13
Doch schnell vergaßen sie seine Taten und hörten nicht auf seinen Ratschluß.
14
Sie entbrannten in Lüsternheit in der Wüste und versuchten Gott an wasserloser Stätte.
15
Da erfüllte er ihnen ihr Begehren und sandte ihnen bis zur Übersättigung ihrer Seele.
16
Sie reizten Moses im Lager, Aaron, den Heiligen des Herrn.
17
Es tat sich die Erde auf und verschlang Dathan und schloss sich über die Rotte Abirons.
18
Feuer loderte auf gegen ihre Rotte, die Flamme verzehrte die Sünder.
19
Sie machten ein Kalb am Horeb und beteten ein Gußbild an.
20
Sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Abbilde eines Kalbes, das Gras frißt.
21
Sie vergaßen Gott, der sie errettet, der in Ägypten Großes getan,
22
Wunderbares im Lande Chams, Furchtbares am Roten Meere.
23
Da gedachte er sie zu vertilgen, wenn nicht Moses, sein Auserwählter, in den Riss vor ihn hingetreten wäre, um seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht vertilgte.
24
Sie verschmähten das herrliche Land und glaubten seinem Worte nicht
25
und murrten in ihren Zelten und hörten nicht auf die Stimme des Herrn.
26
Da hob er seine Hand über sie auf, sie in der Wüste hinzustrecken
27
und ihre Nachkommen unter die Völker zu werfen und sie zu zerstreuen in die Länder.
28
Und sie weihten sich dem Beelphegor und aßen von den Opfern der Toten
29
und erzürnten ihn durch ihre Taten, da brach ein großes Verderben über sie herein.
30
Aber Phinees stand auf und schaffte Sühne und die Plage hörte auf.
31
Und es ward ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, von Geschlecht zu Geschlecht bis in Ewigkeit.
32
Sodann erzürnten sie ihm beim Wasser des Widerspruchs und Moses ward um ihretwillen heimgesucht,
33
denn sie erbitterten sein Gemüt, dass er sich verfehlte mit seinen Lippen.
34
Sie vertilgten die Völker nicht, wie ihnen der Herr gesagt hatte.
35
Sie vermischten sich mit den Völkern und lernten ihre Werke,
36
sie dienten deren Götzenbildern, und dies ward ihnen zum Fallstrick.
37
Sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den bösen Geistern
38
und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten. So ward das Land mit Blut befleckt
39
und verunreinigt durch ihre Werke und sie verübten Buhlerei mit ihren Taten.
40
Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sein Volk und er verabscheute sein Erbe.
41
Und er gab sie in die Hände der Völker, und die sie hassten, herrschten über sie.
42
Und ihre Feinde bedrückten sie und sie wurden unter ihre Gewalt gebeugt.
43
Oftmals errettete er sie, sie aber reizten ihn zum Zorn durch ihr Vorhaben und sie wurden erniedrigt durch ihre Verschuldungen.
44
Doch er sah ihre Not an und hörte auf ihr Gebet.
45
Er gedachte seines Bundes und hatte Mitleid nach der Fülle seiner Erbarmungen.
46
Und er ließ sie Erbarmen finden bei allen, die sie gefangen hielten.
47
Hilf uns, o Herr, unser Gott! und sammle uns aus den Völkern, dass wir deinen heiligen Namen preisen und uns deines Lobpreises rühmen.
48
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und alles Volk spreche: Amen, Amen!