Das Wort Bin Ich

Der Prediger Salomo (Kohelet)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Wirf dein Brot auf die Wasser

1
Wirf dein Brot auf des Wasser Fläche! Gleichwohl wirst du nach vielen Tagen es wiederfinden.
2
Zerlege dein Kapital in sieben Stücke oder in acht! Du weißt ja nicht, was für ein Unglück noch über das Land kommt.
3
Sind die Wolken vom Regen voll, gießen sie ihn auf die Erde. - Fällt ein Baum nach Süden oder nach Norden: wohin er gefallen ist, dort bleibt er liegen.
4
Wer stets nach dem Wind lugt, kommt nie zum Säen, und wer stets nach den Wolken schaut, kommt nie zum Ernten.
5
Wie du nicht weißt, welches des Lebensodems Weg und wie das Gebein sich bildet im Schoß der hoffenden Mutter, ebenso wenig kennst du das Walten Gottes, der alles wirkt.
6
Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen! Du weißt ja nicht, ob dies oder jenes gelingt, oder ob beides gleich gut gerät.

Genieße deine Jahre

7
Süß ist das Licht. Wohl tut den Augen, die Sonne zu sehen.
8
Selbst wenn der Mensch viele Jahre durchlebt, freue er sich in allen! Doch er denke auch an die Tage der Finsternis: ihrer werden ja viele sein! - Alles, was kommt, ist eitel.
9
Freue dich, Jüngling, deines jungen Lebens! Heiter sei dein Sinn in jungen Tagen! Gehe, wohin dein Herz dich zieht und deine Augen dich laden! Doch wisse wohl, daß über all dies Gott von dir Rechenschaft fordert.
10
Scheuche den Unmut aus deinem Herzen und halte dir Leiden vom Leib! Denn vergänglich ist Jugend und schwarzes Haar.

Wirf dein Brot auf die Wasser

1
Lege dein Brot auf das vorbeifließende Wasser, so wirst du es nach langer Zeit wieder finden.
2
Teile aus unter sieben, wohl auch unter acht; denn du weißt nicht, was für Unglück auf die Erde kommen wird.
3
Wenn die Wolken voll sind, so gießen sie Regen auf die Erde nieder. Wenn der Baum fällt, nach Süden oder nach Norden, so bleibt er an dem Orte, wohin er gefallen ist, liegen.
4
Wer auf den Wind achtet, sät nicht; und wer nach den Wolken schaut, wird niemals ernten.
5
So wenig du weißt, auf welchem Wege die Seele kommt und wie die Gebeine sich im Mutterleibe zusammenfügen, ebenso wenig kennst du auch die Werke Gottes, welcher alles vollbringt.
6
Frühe bestelle deine Aussaat und am Abende raffe deine Hand nicht; denn du weißt nicht, was besser aufgeht, dies oder jenes; und wenn beides zugleich aufgeht, wird es noch besser sein.

Genieße deine Jahre

7
Süß ist das Licht und angenehm ist es den Augen, die Sonne zu sehen.
8
Wenn auch der Mensch noch so viele Jahre lebt und sich in ihnen allen freut, so gedenke er doch der Tage der Finsternis, deren viele sein werden; denn wenn diese kommen, werden sie das Vergangene der Eitelkeit zeigen.
9
Freue dich also, Jüngling! In deiner Jugend und lass dein Herz guter Dinge sein in den Tagen deiner Jugend und folge den Neigungen deines Herzens und dem, was deine Augen schauen; aber wisse, dass dich Gott über alles dies vor Gericht ziehen wird.
10
Verbanne den Zorn aus deinem Herzen und halte das Böse von deinem Leibe fern, denn Jugend und Wollust sind eitel.