Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 29 -

Wehe Jerusalem

(Lukas 19,41-44)
1
Wehe dir, Ariël, Ariël, du Stadt, wo David gelagert! Fügt Jahr zu Jahr! Laßt die Feste den Kreislauf vollenden!
2
Ja, bedrängen will ich Ariël. Stöhnen wird sein und Wehklagen. Du wirst mir zum Opferherd werden.
3
Ja, rings um dich her will ich ein Lager errichten, dich als Festung bedrängen und gegen dich einen Wall aufwerfen.
4
Dann wirst du tief unten vom Boden her sprechen. Dumpf wirst du vom Staub her reden. Deine Stimme wird aus der Erde klingen wie die eines Totengeistes. Aus dem Staub wirst du nur flüstern.
5
Doch deiner Feinde Schwarm wird werden wie feiner Staub und der Bedrücker Menge wie Spreu, die dahinfährt. Und plötzlich, urplötzlich geschieht es:
6
Vom Herrn der Heerscharen wird eine Heimsuchung über dich kommen mit Donner und Beben und lautem Gedröhn, mit Sturm und Wetter und fressender Feuerflamme.
7
Wie ein Traum, wie eine nächtliche Vision wird der Schwarm all der Völker sein, die zu Felde ziehen gegen Ariël. Und allen, die sie und ihre Bergfeste bestürmen und sie bedrängen,
8
wird es ergehen wie einem Hungrigen, der träumt, er esse, dann aber aufwacht und sein Hunger doch nicht gestillt ist, wie einem Durstigen, der träumt, er trinke, dann aber aufwacht und doch noch erschöpft ist und dürstet: So wird es ergehen dem Schwarm all der Völker, die gegen den Berg Zion zu Felde ziehen.

Die Blindheit des Ungehorsams

9
Zeigt euch nur starr! -: Starr sollt ihr werden! - Zeigt euch nur blind! -: Blind sollt ihr werden! - Trunken sind sie, doch nicht vom Wein. Sie taumeln, doch nicht vom starken Getränk
10
Denn ausgegossen hat der Herr über euch einen Geist tiefsten Schlafes. Eure Augen, die Propheten, hat er verschlossen. Eure Häupter, die Seher, hat er umschleiert.
11
So wurde für euch die Offenbarung dieser Dinge wie der Inhalt eines versiegelten Buches. Gibt man es einem, der lesen kann, und sagt: "Lies es einmal!," dann antwortet der: "Ich kann nicht, es ist ja versiegelt."
12
Reicht man das Buch aber einem, der nicht zu lesen versteht und sagt: "Lies dies einmal!," so entgegnet er: "Ich kann nicht lesen."
13
So spricht der Allmächtige: "Weil dieses Volk sich nur mit seinem Mund mir naht und nur mit seinen Lippen mich ehrt, doch sein Herz von mir fernhält, und seine Furcht vor mir nur angelerntes Menschengebot ist:
14
Darum will ich auch fernerhin wunderlich mit diesem Volk verfahren, wunderbar und wundersam. Die Weisheit seiner Weisen soll zuschanden werden, und die Klugheit seiner Klugen soll sich verstecken müssen."
15
Wehe denen, die ihren Plan tief verbergen wollen vor dem Herrn, die im Finstern ihr Werk tun und sagen: "Wer kann uns sehen? Wer kann uns erkennen?"!
16
Welch eine Verkehrtheit! Ist denn der Töpfer gleichzuachten dem Ton, daß das Geschöpf vom Schöpfer sagt: "Er hat mich nicht gemacht!," und der Topf vom Töpfer spricht: "Er kennt mich nicht?"

Zukünftige Wiedergewinnung der Weisheit

17
Währt es nicht nur noch eine ganz kleine Weile, und der Libanon wird sich in einen Fruchtgarten verwandeln und der Fruchtgarten wird gelten als Wald?
18
An jenem Tag werden die Tauben Schriftworte hören und die Augen der Blinden aus Dunkel und Finsternis sehen.
19
Und die Armen werden sich ohne Ende freuen im Herrn und die Geringsten unter den Menschen jubeln über den Heiligen Israels.
20
Denn dahin ist der Zwingherr, verschwunden der Spötter. Ausgerottet sind alle, die sinnen auf Bosheit,
21
alle, die andere Menschen mit ihren Worten als schuldig hinstellen und dem, der im Tor Recht spricht, Schlingen legen, und den, der im Recht ist, durch Scheingründe ins Unrecht setzen.
22
Darum spricht der Herr, der Abraham erlöst hat, also vom Haus Jakob: "Nicht mehr soll Jakob jetzt zuschanden werden und nicht mehr soll sein Angesicht jetzt erblassen.
23
Denn wenn seine Kinder das Werk meiner Hände in seiner Mitte sehen, werden sie heilig halten meinen Namen, als heilig anerkennen den Heiligen Jakobs und Ehrfurcht hegen vor Israels Gott.
24
Die verkehrten Sinnes sind, werden zu Einsicht kommen, und die Widerspenstigen nehmen Belehrung an."

Wehe Jerusalem

(Lukas 19,41-44)
1
Wehe Ariel, Ariel, Stadt, die David eroberte! Ist ein Jahr zum Jahr gefügt und haben die Feste ihren Umlauf vollendet,
2
so werde ich Ariel ringsum mit einem Walle einschließen und es wird trauern und jammern und wird mir sein wie Ariel.
3
Da werde ich dich umlagern rings im Kreise und einen Wall wider dich aufwerfen und Bollwerke zur Belagerung gegen dich aufrichten.
4
Du wirst niedergebeugt werden, von dem Boden her reden und von der Erde her wird man deine Rede hören; deine Stimme wird der eines Gespenstes von dem Boden her gleichen und aus dem Staube wird deine Rede flüstern.
5
Die Menge derer, die dich bedrücken, soll wie dünner Staub sein; die Menge derer, die gegen dich Gewalt gebrauchen, wie verwehende Asche;
6
und dies wird plötzlich, eilends geschehen. Von dem Herrn der Heerscharen wird die Heimsuchung erfolgen mit Donner, Erdbeben und großem Gedröhn, mit Wirbelwind und Sturm und der Glut verzehrenden Feuers.
7
Und wie das Bild eines nächtlichen Traumgesichtes wird die Menge aller Völker sein, welche wider Ariel kämpften und alle, die wider dasselbe stritten, es belagerten und Gewalt wider dasselbe gebrauchten.
8
Und wie der Hungrige träumt, er esse, dann aber, wenn er aufwacht, sich leer fühlt; und wie der Durstige träumt, er trinke, aber wenn er aufwacht, noch matt und durstig ist und sich leer fühlt: so wird es der Menge aller Völker ergehen, die wider den Berg Sion gekämpft haben.

Die Blindheit des Ungehorsams

9
Starret und staunet, wanket und schwanket; werdet betäubt und nicht von Wein, taumelt und nicht von Trunkenheit.
10
Denn der Herr hat über euch den Geist tiefen Schlafes ausgegossen, verschließt eure Augen, umschleiert die Propheten und eure Fürsten, die Gesichte schauen.
11
Und die Offenbarung von dem allem ist euch wie die Worte eines versiegelten Buches; man gibt es einem, der des Lesens kundig ist du sagt: Lies es! er aber antwortet: Ich kann nicht, denn es ist versiegelt.
12
Und gibt man das Buch einem, der des Lesens unkundig ist und sagt ihm: Lies! So antwortet er: Ich kenne die Buchstaben nicht.
13
Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir mit seinem Munde naht und mit seinen Lippen mich ehrt, sein Herz aber fern von mir ist und sie mich verehren nach Menschensatzung und Menschenlehren,
14
darum siehe, werde ich ferner dies Volk in Erstarren versetzen durch ein großes und erstaunliches Wunder; denn die Weisheit soll von seinen Weisen verschwinden und die Einsicht seiner Verständigen soll vergehen. Abd. 8.
15
Wehe euch, die ihr verschlossenen Herzens seid, um euern Anschlag vor dem Herrn zu verbergen; ihr Tun ist im Finstern und sie sprechen: Wer sieht und wer weiß um uns?
16
Verkehrt ist dieses euer Denken! Gleich als ob der Ton wider den Töpfer plante und das Werk zu seine Meister sagte: Du hast mich nicht gemacht! Und das Bildwerk zu seinem Bildner spräche: Du hast keine Einsicht!

Zukünftige Wiedergewinnung der Weisheit

17
Wird nicht bald noch und in kurzer Frist der Libanon sich zum Karmel wandeln und der Karmel für eine Waldhöhe geachtet werden?
18
An jenem Tage werden die Tauben die Worte des Buches hören und aus Finsternis und Dunkel werden die Augen der Blinden hervorschauen.
19
Und die Sanftmütigen werden sich aufs neue des Herrn freuen und die Armen in dem heiligen Israels frohlocken.
20
Denn dahin ist der Vergewaltiger, vertilgt ist der Spötter und ausgerottet sind alle, die für das Unrecht Wache hielten,
21
welche die Menschen zur Sünde in Worte verleiteten, dem Kläger im Tore Hinterlist bereiteten und straflos abwichen vom Rechte.
22
Darum spricht der Herr, er, welcher Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Also nun wird Jakob nicht zuschanden, noch sein Angesicht jetzt schamrot werden,
23
sondern wenn es seine Kinder, das Werk meiner Hände, in seiner Mitte meinen Namen heiligen sieht, so werden sie den Heiligen Jakobs heilig halten und den Gott Israels verkünden.
24
Dann werden die, welche verwirrten Geistes waren, Einsicht erlangen und die Widerspenstigen das Gesetz lernen.