Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jeremia

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 49 -

Gericht über Ammon

1
So spricht der Herr: "Hat Israel denn keine Söhne? Besitzt es denn keine Erben? Warum hat Milkom denn Gad beerbt, bewohnt sein Volk dessen Städte?
2
Darum, wahrlich, es kommt die Zeit," - Spruch des Herrn - "da lasse ich gen Rabba-Ammon Getöse des Krieges ertönen. Zum Schutthügel wird es. Seine Tochterstädte werden im Feuer verbrannt, und Israel wird seine eigenen Erben beerben," - spricht der Herr.
3
Heule, Heschbon! Verwüstet ist die Stadt! Wehklagt, ihr Töchter von Rabba! Gürtet euch Sacktuch um und klagt! Irrt umher in den Hürden! In die Verbannung wandert Milkom mit all seinen Priestern und Fürsten.
4
Was rühmst du dich deines Tales, deines üppigen Talgrundes, treulose Tochter, pochend auf deinen Reichtum: "Wer will gegen mich ziehen?"
5
"Wahrlich, ein Grauen bringe ich über dich" - Spruch des allmächtigen Herrn der Heerscharen - "von allen Seiten rings um dich her! Ihr werdet versprengt, ein jeder für sich. Die Flüchtlinge sammeln wird keiner.
6
Doch danach wende ich wieder der Ammoniter Geschick," -Spruch des Herrn.

Gericht über Edom

(Obadja 1,1-14)
7
So spricht der Herr der Heerscharen: "Gibt es keine Weisheit mehr in Teman? Ist entschwunden den Klugen der Rat? Ist ihnen die Weisheit vergangen?
8
Flieht! Macht euch davon! In der Tiefe versteckt euch, Bürger von Dedan! Denn über Esau lasse ich kommen sein Unglück, die Zeit seiner Züchtigung.
9
Kommen die Winzer zu dir: Zur Nachlese lassen sie nichts mehr übrig. Kommen die Diebe herbei in der Nacht, rauben sie gierig!
10
Ja, Esau lege ich bloß. Seine Schlupfwinkel decke ich auf. Er kann sich nicht mehr verstecken. Sein Stamm wird vernichtet, seine Brüder und Nachbarn. Nichts bleibt mehr von ihm.
11
Laß deine Waisen! Ich will sie erhalten. Deine Witwen sollen auf mich vertrauen!"
12
Denn so spricht der Herr: "Wahrlich, die es nicht verdienten, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken: Und du, du solltest noch straflos bleiben? Nicht straflos bleiben, nein, trinken wirst du!
13
Denn ich schwöre bei mir" - Spruch des Herrn -: "Zum Entsetzen, zum Schimpf, zum Spott und zum Fluch soll Bozra werden, alle seine Städte zur ewigen Wüste!"
14
Eine Kunde vernahm ich vom Herrn, ein Herold ist zu den Völkern entsandt: "Sammelt euch! Zieht heran gegen Edom! Erhebt euch zum Streit!"
15
"Wahrlich, ich mache gering dich unter den Völkern, verachtet unter den Menschen.
16
Die Furcht, die du einflößt, hat dich betört, dein vermessener Sinn, weil du in Felsklüften wohnst, an steile Höhen dich klammerst. Baust du auch hoch wie ein Adler den Horst, ich stürze dich doch hinunter von dort." - Spruch des Herrn.
17
"Grauenerregend wird Edom werden: Wer vorüberwandert an ihm, erschaudert und höhnt über all seine Schläge.
18
Wie es Sodom und Gomorra erging und ihren Nachbarn bei ihrer Vernichtung: so soll," spricht der Herr, "dort niemand mehr wohnen, kein Mensch darin weilen.
19
Siehe, wie ein Löwe heraufsteigt aus dem Dickicht des Jordans zu immergrünen Auen, so jage ich sie jählings von dannen. Wen ich erwählt, den will ich darüber bestellen. Denn wer ist mir gleich? Und wer will mich fordern? Und wer ist der Hirt, der mir standhält?"
20
So hört denn den Ratschluß des Herrn, den er gefaßt gegen Edom, seine Pläne, die er erdacht gegen Temans Bewohner: Wahrlich, man schleppt sie hinweg, die geringsten der Schafe! Wahrlich, dem eigenen Weideplatz schaudert es vor ihnen.
21
Vom Gedröhn ihres Sturzes erzittert die Erde. Ihr Wehgeschrei dringt bis ans Schilfmeer.
22
Siehe, wie ein Adler steigt er empor, schwebt er daher, spannt über Bozra aus seine Schwingen. An jenem Tag ist das Herz der Helden von Edom wie das Herz einer Frau in den Wehen.

Gericht über Damaskus

(Jesaja 17,1-14)
23
Über Damaskus: Bestürzt sind Hamat und Arpad, da sie böse Kunde vernommen. Ihr Herz ist von Kummer erregt, kann keine Ruhe mehr finden.
24
Verzagt ward Damaskus, hat zur Flucht sich gewandt. Grauen hat es ergriffen. Angst und Wehen habe es erfaßt wie eine Frau, die gebiert.
25
Wehe, die ruhmreiche Stadt ist verlassen, die wonnige Burg!
26
"Darum sollen die Jünglinge fallen auf ihren Straßen, alle Krieger sterben an jenem Tag!"- Spruch des Herrn der Heerscharen.
27
"An Damaskus> Mauer lege ich ein Feuer, daß es Ben-Hadads Paläste verzehrt."

Gericht über Kedar und Hazor

28
Über Kedar und die Reiche von Hazor, die Nebukadnezzar, der König von Babel, besiegte. So spricht der Herr: "Auf! Zieht gegen Kedar! Bezwingt die Söhne des Ostens!
29
Man nimmt ihre Zelte und Herden, ihre Decken und all ihr Gerät. Man beraubt sie ihrer Kamele und ruft über sie:>Grauen ringsum!<
30
Flieht! Flüchtet euch eiligst! In der Tiefe versteckt euch, Bewohner von Hazor!" - Spruch des Herrn. - "Einen Beschluß faßte gegen euch Nebukadnezzar, der König von Babel; gegen euch ersann er einen Plan.
31
Auf! Zieht gegen das sorglose Volk, das in Sicherheit wohnt," - Spruch des Herrn - "das weder Tore noch Riegel kennt, das so einsam wohnt!
32
Zur Beute werden ihre Kamele, ihrer Herden Menge zum Raub. In alle Winde zersprenge ich sie, die Leute mit gestutztem Haar. Verderben lasse ich von allen Seiten über sie kommen," - Spruch des Herrn.
33
"Dann wird Hazor zum Heim für Schakale, zur ewigen Wüste. Niemand wird mehr dort wohnen, kein Mensch darin weilen."

Gericht über Elam

34
Dies ist das Wort des Herrn, das gegen Elam an den Propheten Jeremia erging im Anfang der Regierung des Königs Zidkija von Juda:
35
So spricht der Herr der Heerscharen: "Fürwahr, ich zerbreche den Bogen von Elam, das Hauptgerät seiner Kraft!
36
Vier Winde führe ich herauf gegen Elam von den vier Enden des Himmels. In alle Winde zersprenge ich sie. Kein Volk wird sein, wohin Elams Versprengte nicht kommen.
37
Furcht vor seinen Feinden flöße ich Elam ein, vor denen, die ihm nach dem Leben trachten. Unheil lasse ich über es kommen, die Glut meines Zornes," - Spruch des Herrn. - "Das Schwert schicke ich hinter ihm drein, bis ich es aufgerieben.
38
In Elam stelle ich auf meinen Thron, vernichte dort König und Fürsten," - Spruch des Herrn. -
39
"Am Ende der Tage wende ich Elams Geschick," - Spruch des Herrn.

Gericht über Ammon

1
Über die Söhne Ammons. So spricht der Herr: Hat denn Israel keine Söhne, oder hat es keine Erben? Warum hat denn Melchom Gad in Besitz genommen und sein Volk sich in dessen Städten niedergelassen?
2
Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da ich wider Rabbath der Söhne Ammons Kriegsgeschrei vernehmen lasse, und es soll zu einem Trümmerhaufen zerfallen und seine Tochterstädte sollen niedergebrannt werden und dann wird Israel besitzen, die es besaßen, spricht der Herr.
3
Erhebe Klagegeschrei, Hesebon, denn verwüstet ist Hai! Wehklaget, ihr Töchter Rabbaths, umgürtet euch mit Trauergewand, klaget und laufet hin und her in der Einfriedung! denn Melchom wird gefangen weggeführt, seine Priester und seine Fürsten zumal.
4
Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal ist dahin, du verwöhnte Tochter! Die du auf deine Schätze vertrautest und sprachst: Wer sollte an mich kommen?
5
Siehe, ich lasse über dich Schrecken hereinbrechen, spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, von allen her, die ringsum dich sind; ihr sollt zerstreut werden, ein jeder aus der andern Augen und niemand soll die Flüchtigen sammeln.
6
Hernach aber will ich die gefangenen Kinder Ammons wieder zurückkehren lassen, spricht der Herr.

Gericht über Edom

(Obadja 1,1-14)
7
Über Idumäa. So spricht der Herr der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? Ist die Klugheit dessen Kindern entschwunden, ist ihre Weisheit schal geworden?
8
Fliehet, wendet euch zur Flucht, steiget in die Schluchten hinab, Bewohner von Dedan! denn ich lasse über Esau Verderben hereinbrechen, die Zeit seiner Heimsuchung.
9
Wenn Weinleser über dich kämen, würden sie keine Nachlese übriglassen; wenn Diebe in der Nacht kämen, raubten sie, bis es ihnen genügte;
10
ich aber will Esau entblößen, seine Verstecke aufdecken, dass er nicht verborgen bleiben kann; verwüstet wird seine Nachkommenschaft samt seinen Brüdern und seinen Nachbarn und niemand bleibt übrig.
11
Lass deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen!
12
Denn also spricht der Herr: Siehe, denen es nicht zukam, den Kelch zu trinken, diese müssen ihn trinken, und du solltest ungestraft bleiben? Nicht wirst du ungestraft bleiben, sondern du musst trinken!
13
Denn ich habe bei mir geschworen, spricht der Herr: Zur Einöde, zur Schmach, zur Verödung und zum Fluche soll Bosra werden und alle seine Städte zu ewigen Wüsteneien.
14
Eine Kunde habe ich von dem Herrn vernommen und eine Botschaft ist an die Völker gesandt worden: Versammelt euch und ziehet wider dasselbe heran, erheben wir uns zum Kampfe!
15
Denn siehe, ich will dich klein machen unter den Völkern, verächtlich unter den Menschen.
16
Deine Anmaßung und die Hoffart deines Herzens haben dich verführt, der du im Geklüft der Felsen wohnst und nach der Berghöhen Besitz strebst. Aber bautest du auch dein Nest so hoch wie ein Adler, selbst von da stürze ich dich herab, spricht der Herr.
17
Und Idumäa wird eine Wüstenei werden; alle, welche vorüberziehen, werden sich entsetzen und über alle seine Strafen zischen.
18
Wie Sodoma und Gomorrha und ihre Nachbarstädte von Grund aus zerstört worden sind, spricht der Herr, so wird dort niemand wohnen noch ein Menschenkind sich aufhalten.
19
Siehe, einem Löwen gleich stürzt er herauf von des Jordans Pracht zur schönen Feste; denn urplötzlich lasse ich ihn wider dieselbe heranstürmen und wer wird der Auserlesene sein, den ich über sie setze? Denn wer ist mir gleich und wer will mich herausfordern und wer ist der Hirt, der vor mir standhalten könnte?
20
Darum höret den Ratschluss des Herrn, den er über Edom gefasst, und seine Gedanken, die er über die Bewohner von Theman hegt: Wahrlich, die Geringsten der Herde werden sie zu Boden werfen, ja, es sollen über ihnen ihre Wohnungen zusammenstürzen.
21
Vom Krachen ihres Sturzes zittert die Erde, ihrer Stimme Widerhall vernimmt man am roten Meere!
22
Siehe, einen Adler gleich zieht er herauf und fliegt herbei und breitet seine Schwingen über Bosra und es wird das Herz der Helden Idumäas an jenem Tage dem Herzen eines Weibes in Kindesnöten gleichen.

Gericht über Damaskus

(Jesaja 17,1-14)
23
Über Damaskus. Zuschanden sind Emath und Arphad geworden, denn unheilvolle Kunde haben sie vernommen; am Meere ist Kümmernis, vor Sorgen kann es nicht ruhen.
24
Mutlos ist Damaskus geworden und hat sich zur Flucht gewandt; Schrecken hat es erfasst, Angst und Schmerzen haben es ergriffen wie eine Gebärende.
25
Wie hat man die preiswürdige Stadt verlassen, die Stadt der Wonne!
26
dann werden ihre Jünglinge auf ihren Straßen fallen und alle Kriegsleute werden an jenem Tage verstummen, spricht der Herr der Heerscharen.
27
Und ich werde Feuer an die Mauern von Damaskus legen, dass es die Paläste Benadads verzehre.

Gericht über Kedar und Hazor

28
Über Kedar und die Reiche von Asor, welche Nabuchodonosor, der König von Babylon, schlug. So spricht der Herr: Auf und zieht heran gegen Kedar und verwüstet die Söhne des Aufganges!
29
Ihre Zelte und ihre Helden sollen sie wegnehmen, ihre Decken, all ihr Geräte und ihre Kamele sich holen und über sie rufen: Schrecken ringsumher.
30
Fliehet, eilet von dannen, berget euch in den Schluchten, ihr Bewohner von Asor! Spricht der Herr, denn Nabuchodonosor, der König von Babylon, hat einen Ratschluss wider euch gefasst und wider euch Anschläge ersonnen.
31
Auf, ziehet heran gegen ein sich der Ruhe erfreuendes Volk, das in Sicherheit wohnt, spricht der Herr; weder Tür noch Riegel haben sie, abgesondert wohnen sie!
32
Ihre Kamele sollen ein Raub werden und die Menge ihres Viehes eine Beute und ich will sie in alle Winde zerstreuen, die geschorenes Haar haben, und von allen Seiten her will ich Verderben über sie bringen, spricht der Herr.
33
Und Asor soll zur Wohnung der Drachen werden, eine Wüstenei auf immer; nicht soll daselbst ein Mensch weilen noch ein Menschenkind darin wohnen.

Gericht über Elam

34
Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremias erging wider Älam, im Anfange der Herrschaft Sedekias, des Königs von Juda, also lautend:
35
So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will den Bogen Älams zerbrechen und seine höchste Stärke
36
und ich will über Älam die vier Winde hereinbrechen lassen von den vier Enden des Himmels und sie in alle diese Winde zerstreuen, und es soll kein Volk sein, wohin die Flüchtlinge Älams nicht kommen.
37
Ich will Älam erbeben machen vor seinen Feinden und vor denen, die ihm nach dem Leben trachten, und ich will Unglück über sie bringen, meinen grimmigen Zorn, spricht der Herr, und hinter ihnen das Schwert hersenden, bis ich sie vernichtet.
38
Ich will meinen Thron in Älam aufrichten und daraus Könige und Fürsten vertilgen, spricht der Herr.
39
Doch in der Folge der Tage werde ich die Gefangenen Älams wieder zurückführen, spricht der Herr.