Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jeremia

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 46 -

Gericht über Ägypten

1
Folgendes erging als Wort des Herrn an den Propheten Jeremia über die Völker:
2
Über Ägypten: Gegen die Streitmacht des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, die bei Karkemisch am Eufrat stand, und die Nebukadnezzar, der König von Babel schlug, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda:
3
Rüstet Schild und Tartsche! Rückt aus zum Kampf!
4
Schirrt die Rosse! Steigt auf, ihr Fahrer! Tretet an im Helm! Schärft die Lanzen! Legt an die Panzer!
5
Was sehe ich? Sie zagen, sie weichen zurück. Ihre Helden sind mutlos, fliehen in rasender Flucht, ohne sich umzuwenden. "Grauen ringsum!" - Spruch des Herrn.
6
"Auch der Schnellste entkommt nicht. Auch der Held entrinnt nicht. Im Norden, am Ufer des Eufrat stürzen und sinken sie nieder."
7
Wer wogt heran wie der Nil? Wessen Wasser rauschen wie Ströme?
8
Ägypten wogt heran wie der Nil! Seine Wasser rauschen wie Ströme! Es spricht: "Ich steige hinauf, überschwemme das Land, vernichte die Städte samt ihren Bewohnern."
9
Voran, ihr Rosse! Stürmt los, ihr Wagen! Zieht aus, ihr Helden, Kusch und Put, ihr Schildbewehrten. Ihr Luditer, ihr Bogenschützen!
10
Der Tag ist dem Herrn, dem Herrn der Heerscharen, ein Tag der Rache, Rache zu nehmen an seinen Feinden. Da frißt sein Schwert und wird satt, wird trunken von ihrem Blut. Ein Schlachtfest feiert der Herr, der Herr der Heerscharen, im Land des Nordens am Eufratstrom.
11
Nach Gilead steige hinauf, hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten! Vergebens wendest du Mengen von Heilmitteln an: Für dich gibt es keine Genesung.
12
Die Völker hören von deiner Schande. Dein Geschrei erfüllt ja die Erde; denn der Held ist über den Helden gestürzt, Seite an Seite liegen sie da.

Babylonien wird Ägypten angreifen

13
Folgendes ist das Wort, das der Herr zum Propheten Jeremia sprach über den Zug, den Nebukadnezzar, der König von Babel, unternahm, um das Land Ägypten zu schlagen:
14
Verkündigt es in Ägypten! Ruft es aus in Migdol! Macht es bekannt in Memfis und Tachpanhes! Sprecht: "Stell dich auf und mache dich bereit! Schon frißt das Schwert um dich her.
15
Wie? Deine Helden sind niedergestreckt, konnten nicht widerstehen?" Ja, der Herr stieß sie um.
16
Er brachte gar viele zu Fall. Mann sinkt nieder an Mann. Da rufen sie aus: "Auf, laßt uns heimkehren zu unserem Volk, ins Land unserer Heimat vor dem würgenden Schwert!"
17
Nennt den Pharao nun, den Ägypterkönig:>Lärmer, wenn verstrichen die Zeit!<
18
"So wahr ich lebe," - Spruch des Königs,>Herr der Heerscharen< ist sein Name - "Wie der Tabor unter den Bergen, wie der Karmel am Meer, so kommt er heran.
19
Für die Verbannung rüste deine Habe, Bewohnerschaft, Tochter Ägypten! Zur Öde wird Memfis, verlassen und menschenleer."
20
Einer prächtigen Kuh gleicht Ägypten. - Bremsen von Norden fallen über sie her.
21
Selbst seine Söldner in seiner Mitte sind Mastkälbern gleich. Doch auch sie machen kehrt, fliehen alle davon. Sie halten nicht stand, wenn der Tag ihres Untergangs über sie kommt, die Zeit ihrer Züchtigung.
22
Horcht, eine zischelnde Schlange! Mit Heeresmacht rücken sie an, fallen mit Äxten über Ägypten her.
23
"Wie Holzhauer fällen sie seinen Wald," - Spruch des Herrn - "denn undurchdringlich erschien er. Mehr sind ihrer als Heuschrecken, man kann sie nicht zählen."
24
Zuschanden wird die Tochter Ägypten, nordischem Volk überliefert.
25
Es spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israel: "Siehe, ich werde Amon in No, den Pharao und Ägypten, seine Götter und Könige heimsuchen, den Pharao samt denen, die sich auf ihn verlassen.
26
Ich gebe sie denen preis, die ihnen nach dem Leben trachten, Nebukadnezzar, dem König von Babel, und seinen Dienern. Darauf aber wird Ägypten bewohnt sein wie in den Tagen der Vorzeit," - Spruch des Herrn.

Gott wird Israel bewahren

27
"Du aber fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht! Erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich erretten aus fernem Land, deine Kinder aus dem Land ihrer Verbannung! Heimkehr halten wird Jakob und Ruhe finden, sorglos leben, von keinem gestört.
28
Fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht," - Spruch des Herrn - "denn ich bin dir zur Seite! Alle Völker will ich vernichten, zu denen ich dich versprengt! Doch dich vertilge ich nicht. Dich züchtige ich nur mit Maßen. Ganz straflos lassen kann ich dich nicht."

Gericht über Ägypten

1
Wort des Herrn, welches an den Propheten Jeremias über alle Völker erging,
2
über Ägypten, wider das Heer Pharao Nechaos, des Königs von Ägypten, das am Strome Euphrat bei Charkamis stand, das Nabuchodonosor, der König von Babylon, im vierten Jahre Joakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, schlug.
3
Rüstet Tartsche und Schild und ziehet in den Kampf!
4
Spannet die Rosse an und steiget auf, ihr Reiter! Stellet euch auf in Helmen, putzet die Speere, leget eure Panzer an!
5
Aber wie? Ich sehe sie verzagt und zur Flucht gewendet, ihre Helden erschlagen; sie fliehen verzagt und ohne sich umzublicken, Schrecken ringsum! Spricht der Herr.
6
Nicht soll der Schnelle entfliehen noch glaube der Starke, sich retten zu können, am Strome Euphrat werden sie überwunden und kommen zu Falle.
7
Wer ist der, der dem Strome gleich heranzieht? Gleich Flüssen wogen seine Fluten daher?
8
Ägypten zieht heran dem Strome gleich und wie Flüsse wogen seine Fluten daher und es spricht: Ich will hinaufziehen und das Land bedecken, will die Stadt und ihre Bewohner vertilgen.
9
Steiget zu Rosse und jauchzet auf den Wagen und lasset die Helden vorrücken, die Äthiopier, die schildführenden Libyer und die Lydier, die Pfeile handhaben und absenden.
10
Ja, jener Tag kommt von dem Herrn, dem Gott der Heerscharen, ein Tag der Rache, dass er sich an seinen Feinden räche; da wird das Schwert fressen und sich sättigen und wird von ihrem Blute trunken werden; denn ein Opferschlachten hält der Herr, der Gott er Heerscharen im Lande des Nordens am Euphratstrom.
11
Ziehe hinauf nach Galaad und hole dir Balsam, o Jungfrau, Tochter Ägypten! Umsonst wendest du Heilmittel über Heilmittel an, Genesung wird dir nicht zuteil werden!
12
Die Völker vernehmen deine Schmach und dein Heulen erfüllt die Erde, denn Held an Held straucheln sie und beide stürzen miteinander.

Babylonien wird Ägypten angreifen

13
Wort, welches der Herr zu dem Propheten Jeremias gesprochen, als Nabuchodonosor, der König von Babylon, in Ägypten einfallen sollte, um es zu schlagen:
14
Verkündet in Ägypten und tuet kund in Magdalum und lasset es vernehmen zu Memphis und Taphnis; sprechet: Auf und rüste dich! Denn das Schwert hat alles gefressen, was rings um dich ist.
15
Warum sind deine Helden zusammengebrochen? sie hielten nicht stand, denn der Herr hat sie niedergeworfen.
16
Viele brachte er zu Falle, ja es fällt einer auf den andern und sie sprechen: Auf! lasset uns zu unserm Volk und in das Land unserer Geburt zurückkehren vor dem Schwerte der Taube.
17
Nennet Pharao, den König von Ägypten: „Getümmel bringt die Zeit.“
18
So wahr ich lebe (spricht der König, Herr der Heerscharen ist sein Name), ja, dem Thabor gleich unter den Bergen und dem Karmel am Meere gleich wird er kommen.
19
Rüste dir Gerät zur Auswanderung, Bewohnerin, Tochter Ägypten! Denn Memphis wird zur Wüstenei, wird verlassen werden und ohne Bewohner sein.
20
Ein hübsches und schönes junges Kalb ist Ägypten, aber von Norden her kommt ein Treiber über dasselbe.
21
Auch seine Söldlinge, die es in seiner Mitte hatte, sind wie gemästete Kälber, ja, auch sie wenden sich und fliehen zumal und können nicht standhalten; denn der Tag ihres Untergangs ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
22
Seine Stimme erklingt wie Erz, denn sie stürmen mit Heeresmacht heran und kommen mit Äxten über dasselbe wie Holzhauer.
23
Sie hauen seinen Wald nieder, dessen Stämme nicht zu zählen sind, spricht der Herr; mehr sind ihrer denn Heuschrecken und ihre Zahl ist nicht zu ermessen.
24
Zuschanden ward die Tochter Ägyptens und der Gewalt eines Volkes von Mitternacht her überliefert.
25
Es spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich werde das Getümmel Alexandrias heimsuchen und Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, ja, Pharao, samt denen, die sich auf ihn verlassen.
26
Und ich werde sie in die Hand derer überliefern, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Hand Nabuchodonosors, des Königs von Babylon, und in die Hand seiner Knechte; doch darnach soll Ägypten bewohnt werden wie in der Vorzeit, spricht der Herr.

Gott wird Israel bewahren

27
Du aber fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob! Und du, Israel! zage nicht; denn siehe, ich erlöse dich aus der Ferne und deine Nachkommenschaft aus dem Lande deiner Gefangenschaft; Jakob soll zurückkehren und ruhig wohnen und glücklich sein, ohne dass jemand ihn aufschreckt.
28
Ja, fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob! Spricht der Herr; denn ich bin mit dir und will alle Völker vernichten, unter welche ich dich verstoßen habe; dich aber werde ich nicht vernichten, sondern dich nach Recht züchtigen, wenn ich dich auch nicht ungestraft lasse.