Das Wort Bin Ich

Der Prophet Jeremia

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 16 -

Jeremias Lebensstil und Botschaft

1
Es erging an mich das Wort des Herrn:
2
"Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Ort.
3
Denn so spricht der Herr über die Söhne und Töchter, die an diesem Ort geboren werden, über die Mütter, die sie gebären, und über ihre Väter, von denen sie abstammen werden in diesem Land:
4
Eines qualvollen Todes werden sie sterben, nicht beklagt und nicht bestattet. Wie Dünger auf dem Feld werden sie daliegen. Durch Schwert und Hunger sollen sie ums Leben kommen. Ihre Leichen werden den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen."
5
Weiter gebot der Herr: "Tritt in kein Trauerhaus, geh zu keiner Totenklage und bezeige keinem dein Beilied; denn ich entziehe diesem Volk meine Freundschaft, Huld und Erbarmen" - Spruch des Herrn.
6
"Groß und klein sollen in diesem Land sterben, ohne daß man sie bestattet oder beklagt. Man wird sich nicht ritzen und sich nicht scheren um ihretwillen.
7
Man wird nicht das Trauerbrot brechen, um einen zu trösten um einen Toten. Man wird niemand den Trostbecher reichen um seinen Vater oder um seine Mutter.
8
Geh in kein Haus zum Festgelage, um dort bei Speise und Trank zu sitzen!
9
Denn so spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Wahrlich, ich lasse verstummen an diesem Ort vor euren Augen in euren Tagen Wonnelaut und Freudenruf, Bräutigamsjubel und Brautgesang.
10
Wenn du diesem Volk all diese Wort verkündest und sie dich fragen:>Warum droht uns der Herr alle diese großen Übel an? Worin besteht unsere Schuld und unsere Sünde, die wir gegen den Herrn, unseren Gott, begangen haben?<,
11
so antworte ihnen:>Weil eure Väter mich verlassen haben< - Spruch des Herrn ->und anderen Göttern nachgelaufen sind, ihnen gedient und sie angebetet haben, während sie mich verlassen und mein Gesetz nicht beobachtet haben.
12
Ihr habt es noch schlimmer getrieben als eure Väter. Jeder von euch folgt nur seinem trotzigen, bösen Herzen, ohne auf mich zu hören.
13
Darum werde ich euch aus diesem Land fortschleudern in ein Land, das weder ihr noch eure Väter kannten. Dort mögt ihr fremden Göttern dienen bei Tag und bei Nacht. Ich aber schenke euch kein Erbarmen mehr.<

Gott wird Israel wiederherstellen

14
Darum siehe, es werden Tage kommen," - Spruch des Herrn - "da wird man nicht mehr sagen:>So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hat!<,
15
sondern:>So wahr der Herr lebt, der die Söhne Israels aus dem Nordland und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte, heimgeführt hat!< - Ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben haben."
16
"Siehe, ich entbiete viele Fischer," - Spruch des Herrn - "die fischen sie weg. Danach entbiete ich viele Jäger, die erjagen sie auf jedem Berg und auf jeder Höhe und in den Felsenklüften.
17
Denn meine Augen folgen all ihren Wegen. Sie sind mir nicht verborgen. Ihre Schuld ist vor meinen Augen nicht verdeckt.
18
Zunächst vergelte ich so doppelt ihre Schuld und ihre Sünde, weil sie mein Land entweiht haben mit ihren leblosen, greulichen Götzenscheusalen, die mein Erbland erfüllen."
19
"O Herr, meine Kraft, meine Burg, meine Zuflucht am Tag der Not! Die Völker kommen zu dir von den Enden der Erde und sagen:>Unsere Väter besaßen nur falsche Götzen, nichtige, nichtsnutzige Götter.<
20
Kann der Mensch sich denn Götter machen? Das sind doch nicht Götter!"
21
"Siehe, zur Erkenntnis will ich sie diesmal führen. Meine starke Hand will ich sie fühlen lassen. Dann werden sie erkennen, daß mein Name ist:>Der Herr<!"

Jeremias Lebensstil und Botschaft

1
Und es erging das Wort des Herrn an mich, also:
2
Nimm dir an diesem Orte kein Weib und zeuge weder Söhne noch Töchter,
3
denn so spricht der Herr von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Orte geboren werden, von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, von denen sie in diesem Lande gezeugt werden:
4
An schlimmen Seuchen sollen sie dahinsterben und es wird ihnen keine Totenfeier gehalten noch ein Grab zuteil werden, sondern zu Dünger sollen sie auf der Oberfläche der Erde werden, durch Schwert und Hunger sollen sie dahingerafft werden und ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraße dienen!
5
Denn so spricht der Herr: Gehe in kein Haus zu einem Trauermahle und tritt nicht ein zum Klagen noch tröste sie, denn ich habe meinen Frieden, Gnade und Erbarmungen von diesem Volke weggenommen, spricht der Herr.
6
Und Große wie Kleine sollen in diesem Lande sterben, man wird sie weder begraben noch ihnen die Totenklage halten, niemand soll sich ihretwegen ritzen oder kahl scheren.
7
Und man soll um sie kein Brot dem Leidtragenden brechen, ihn zu trösten ob des Toten, noch wird man sie den Becher des Trostes trinken lassen wegen ihres Vaters oder wegen ihrer Mutter.
8
Gehe auch in kein Haus, wo ein Festmahl gehalten wird, dass du dich zu ihnen setzest, um zu essen und zu trinken.
9
Denn also spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will von diesem Orte vor euern Augen und in euern Tagen den Schall der Freude und den Schall des Frohlockens, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut verschwinden lassen.
10
Wenn du nun diesem Volke alle diese Worte verkündest und sie dich fragen: Warum hat uns der Herr all dieses große Unheil angedroht? Welches ist unser Vergehen und welches unsere Sünde, die wir wider den Herrn, unsern Gott, begangen haben?
11
so sprich zu ihnen: Weil eure Väter mich verlassen haben, spricht der Herr, und fremden Göttern angehangen und diesen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht beobachtet haben.
12
Ihr aber habt noch schlimmer gehandelt als eure Väter; denn sehet, ein jeder geht der Verkehrtheit seines bösen Herzens nach, ohne auf mich zu hören.
13
So will ich euch denn hinausschleudern aus diesem Lande in jenes Land, das ihr nicht kennt und das eure Väter nicht kannten; dort möget ihr Tag und Nacht fremden Göttern dienen, die euch keine Ruhe gewähren.

Gott wird Israel wiederherstellen

14
Darum sehet, es werden Tage kommen, spricht der Herr, da man nicht mehr sagt: So wahr der Herr lebt, welcher die Kinder Israels aus dem Lande Ägypten geführt hat!
15
sondern: So wahr der Herr lebt, der die Kinder Israels aus dem Lande gegen Norden und aus allen Landen, in die ich sie verstoßen hatte, hergeführt hat! Denn ich werde sie wieder in ihr Land bringen, welches ich ihren Vätern gegeben hatte.
16
Sehet, ich will viele Fischer aussenden, spricht der Herr, diese sollen sie herausfischen; und darnach will ich viele Jäger zu ihnen senden, diese sollen sie erjagen auf allen Bergen und allen Hügeln und in den Felsenhöhlen.
17
Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet, nicht sind diese verborgen vor meinem Angesicht und ihre Verschuldung ist nicht versteckt vor meinen Augen.
18
Zuvor aber will ich ihre Verschuldungen und Versündigungen doppelt vergelten, denn sie haben mein Land mit dem Ase ihrer Götzen verunreinigt und mein Erbe mit ihren Greueln erfüllt.
19
Herr, meine Stärke und meine Kraft, meine Zuflucht am Tage der Drangsal! Zu dir werden die Völker von den Enden der Erde kommen und sagen: Wahrlich, unsere Väter haben nur Lüge zu eigen gehabt, Nichtigkeit, die ihnen zu nichts nützte!
20
Kann wohl ein Mensch sich Götter machen? Denn solche sind doch keine Götter!
21
Darum sehet, tue ich ihnen diesmal kund, tue ihnen meine Hand und meine Macht kund, damit sie erfahren, dass mein Name Herr ist!