Das Wort Bin Ich

Der Prophet Hosea

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 9 -

Gericht über Israels Sünde

1
Freue dich nicht, Israel, jauchze nicht wie die Völker! Denn treulos hast du deinen Gott verlassen. Dirnenlohn liebst du auf allen Tennen.
2
Tenne und Kelter wollen nichts mehr von ihnen wissen; der Most wird sie verleugnen.
3
Sie dürfen nicht länger wohnen im Land des Herrn. Efraim muß nach Ägypten zurück, und in Assur müssen sie Unreines essen.
4
Dem Herrn spendet man da keinen Wein, noch sind lieb ihm ihre Opfer. Wie Trauerbrot sind sie für sie. Unrein wird, wer sie ißt. Ja, für den eigenen Hunger nur reicht ihr Brot; es kommt nicht ins Haus des Herrn.
5
Was wollt ihr dann tun am Tag der Versammlung, am Jahresfest des Herrn?
6
Denn siehe, nach Assur müssen sie ziehen. Ägypten wird sie bestatten. Memfis wird ihre Grabstätte sein. Disteln überwuchern ihre geliebten Silbergötzen, Unkraut wächst in ihren Zelten.
7
Es kommen die Tage der Strafe. Es kommen die Tage der Rache. Israel, merke es dir! - "Der Prophet ist ein Narr, der Geistesmann ist verrückt" - so sagst du und zeigst, wie groß deine Bosheit, wie heftig deine Feindschaft.
8
Efraim liegt auf der Lauer gegen meinen Gott. Die Schlinge des Voglers ist dem Propheten gelegt auf all seinen Wegen; angefeindet wird er im Haus seines Gottes.
9
Tief sind sie gesunken wie in Gibeas Tagen. Doch ihrer Schuld gedenkt er, er straft ihre Sünden.
10
Wie Trauben in der Wüste, so fand ich einst Israel. Wie eine Frühfrucht am Feigenbaum im ersten Trieb, so schaute ich eure Väter. Doch als sie nach Baal-Pegor kamen, weihten sie sich dem Schandgott. Scheusale sind sie geworden wie der Gott, den sie liebten.
11
Wie Vögel fortfliegen, wird Efraims Menge verschwinden: Keine Geburt gibt es mehr, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis.
12
Und sollten sie auch großziehen ihre Kinder, so mache ich sie doch kinderlos! Ja, weh ihnen, wenn ich sie verlasse!
13
Ich sehe, wie Efraim zum Jagen freigibt seine Kinder, wie Efraim seine Kinder zur Schlachtung führt.
14
Gib ihnen, Herr, was immer du magst: Gib ihnen unfruchtbaren Schoß und versiegte Brüste!
15
In Gilgal ward all ihre Bosheit verübt. Ja, ob ihres frevlen Tuns habe ich dort gelernt, sie zu hassen. Ich will sie jagen aus meinem Haus. Ich liebe sie nicht mehr. Aufrührer sind all ihre Fürsten.
16
Ins Mark getroffen ist Efraim. Seine Wurzel verdorrt. Keine Frucht wird es bringen. Auch wenn sie gebären, töte ich die geliebte Frucht ihres Schoßes.
17
Verwerfen wird sie mein Gott; denn sie folgen ihm nicht. So mögen sie unstet sein unter den Völkern.

Gericht über Israels Sünde

1
Freue dich nicht, Israel frohlocke nicht gleich den Völkern; denn buhlend hast du deinen Gott verlassen, hast Buhllohn geliebt auf allen Weizentennen.
2
Tenne und Keller sollen sie nicht nähren und der Wein wird sie trügen.
3
Nicht sollen sie im Lande des Herrn wohnen bleiben, Ephraim muss wieder nach Ägypten zurückkehren und in Assyrien Unreines essen.
4
Nicht werden sie dem Herrn Wein spenden und nicht ihm wohlgefallen, ihre Schlachtopfer werden wie Trauerspeise sein; alle, die davon essen, werden sich verunreinigen, denn ihre Speise wird nur ihren Hunger stillen und nicht in das Haus des Herrn kommen.
5
Was werdet ihr am Tage des Festes tun, am Feiertage des Herrn?
6
Denn sie sind fortgewandert ob der Verwüstung, Ägypten wird sie sammeln, Memphis sie begraben, ihr kostbares Silber wird der Nessel zuteil und ihre Hütten der Klette.
7
Gekommen sind die Tage der Heimsuchung, gekommen die Tage der Vergeltung. Erkennet es, Israel! Ein Tor ist der Prophet, ein Wahnsinniger der Mann des Geistes, ob der Menge deiner Verschuldungen und der Größe deiner Torheit.
8
Ephraim hatte Wächter von meinem Gott, der Prophet ist zum Fallstricke geworden auf allen seinen Wegen, Wahnwitz ist im Hause seines Gottes.
9
In schwere Sünden sind sie versunken wie in den Tagen von Gabaa, darum wird er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen.
10
Gleich Trauben in der Wüste fand ich Israel, gleich Frühfeigen auf des Feigenbaumes Wipfel sah ich ihre Väter; sie aber gingen zu Beelphegor, wendeten sich ab der Schande zu und wurden zum Greuel wie das, was sie liebten.
11
Ephraim, wie ein Vogel davonfliegt, so wird seine Herrlichkeit verschwinden von der Geburt an, aus dem Mutterschoße, ja von der Empfängnis an.
12
Und wenn sie auch ihre Söhne großziehen sollten, so werde ich sie kinderlos machen unter den Menschen; ja, wehe ihnen, wenn ich mich von ihnen wende.
13
Ephraim, wie ich es ersah, war in Pracht gegründet gleich Tyrus; Ephraim führt seine Kinder dem Würger zu.
14
Gib ihnen, Herr! Was sollst du ihnen geben? Gib ihnen einen unfruchtbaren Mutterschoß und trockene Brüste!
15
Voll ward ihre Bosheit in Galgal, denn daselbst ward ich ihnen feind. Um der Bosheit ihres Treibens willen will ich sie aus meinem Hause verstoßen, nicht will ich ihnen mehr Liebe zeigen, alle ihre Fürsten sind Abtrünnige.
16
Gefällt ist Ephraim, seine Wurzel verdorrt, nimmermehr werden sie Frucht tragen. Denn wenn sie auch Kinder zeugen sollten, so werde ich die geliebteste Frucht ihres Leibes töten.
17
Verstoßen wird sie mein Gott, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden unstet umherirren unter den Völkern.