Das Wort Bin Ich

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 32 -

(Offenbarung 15,1-4)
1
Höret, Himmel: nun will ich reden! Die Erde lausche dem Spruch meines Mundes.
2
Wie Regen rausche herab mein Gebot! Wie Tau träufele hernieder mein Wort! Wie Regentropfen auf sprießendes Gras, wie Tauperlen auf die Pflanzen.
3
Laut will ich künden den Namen des Herrn: Unserem Gott gebt Ehre!
4
>Fels< ist sein Name, ohne Fehl ist sein Tun, recht sind all seine Wege. Ein Gott voll Treue ist er, des Truges bar: gerecht ist er und gerade.
5
Doch durch ihr schändliches Tun übten Frevel an ihm seine mißratenen Söhne: ein Geschlecht, verdreht und verschlagen!
6
So nun willst du vergelten dem Herrn, du Volk voll Torheit und Unverstand? Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer, der Dasein und Dauer dir lieh?
7
Denk an die Tage der Vorzeit! Erwäge die Jahre: Geschlecht auf Geschlecht! Frage deinen Vater: Er wird dir erzählen, frage die Greise,: sie werden es dir sagen.
8
Als der Höchste den Völkern Besitztum verlieh, als er die Menschenkinder verteilte, da setzte er fest die Gebiete der Völker nach der Zahl ihrer Götter.
9
Doch des Herrn Anteil ist sein Volk, Jakob sein Erbland.
10
Im Land der Steppe las er es auf, in der Wildnis, wo Bestien heulen. Wie seinen Augapfel hat er es beschützt, es umhegt und behütet.
11
Wie ein Adler, der seinen Horst bewacht, über seiner Brut schwebt, über sie seine Fittiche breitet, sie packt und davonträgt mit mächtigem Flügelschlag:
12
So geleitet der Herr es allein, kein fremder Gott braucht ihm zu helfen!
13
Er führt es hinauf zu des Landes Höhen, es ißt von den Früchten des Feldes. Honig läßt er es saugen aus dem Stein, Öl aus harten Felsen.
14
Er nährt es mit Butter von Kühen, mit der Ziegen Milch, mit dem Fett von Lämmern und Widdern, von Stieren aus Baschan und Böcken, mit dem Mark vom köstlichen Weizen. - Traubenblut trinkst du, feurigen Wein.
15
Üppig ward Jeschurun und schlug aus. - Üppig wurdest du, fett und feist! - Weg stieß er den Gott, der ihn schuf, verschmähte den Fels seines Heiles.
16
Nun reizen sie ihn mit fremden Göttern, mit Greueldingen wecken sie seinen Groll.
17
Dämonen, Wahngöttern bringen sie Opfer dar, Göttern, die ihnen unbekannt waren, ganz neuen Göttern, die jüngst erst kamen in Schwang, vor denen sich nicht fürchteten eure Väter.
18
Doch des Treuen, der das Dasein dir gab, gedenkst du nicht mehr, vergißt den Gott, der dir schenkte das Leben.
19
Da sieht es der Herr - schon wählt er Verwerfung, voll Groll ob solcher Söhne und Töchter.
20
So ist sein Wort: Verhüllen will ich ihnen mein Angesicht und sehen, was dann ihr Ende wird. Ein gänzlich verderbtes Geschlecht sind sie, Söhne, bar jeglicher Treue.
21
Mit ihren Wahngöttern reizten sie mich zum Zorn, erzürnten mich mit ihren windigen Götzen. So will auch ich sie reizen mit einem Schand-Volk! Sie verdrießen mit einem Schmachvolk!
22
Entflammt ist die Glut meines Grimms, sie lodert hinab in der Unterwelt Schlünde, verzehrt die Erde samt ihrer Frucht, sengt die Grundfesten der Berge.
23
Übel will ich häufen auf sie, verschießen auf sie meine Pfeile.
24
Wenn sie dann aufgerieben von Hunger, verzehrt vom Fieber und grimmer Pest, will gegen sie der Bestien Zahn ich hetzen, das Gift der im Staub kriechenden Schlange.
25
Dann mordet draußen das Schwert, in den Kammern der Schrecken Jüngling und Jungfrau zugleich, den Säugling wie den ergrauten Mann.
26
Ich könnte sagen: Zerschlagen will ich sie ganz, in aller Welt tilgen ihr Gedächtnis, -
27
müßte ich nicht fürchten der Feinde Spott. Würden es nicht ihre Dränger verkennen und sagen: Unsere Hand hat obsiegt, - nicht der Herr hat vollbracht das alles!
28
Ein Volk sind sie, bar aller Einsicht, umsonst sucht man bei ihnen Klugheit.
29
Wären sie weise, verstünden sie dies und bedächten ihr Ende.
30
Wie könnte denn einer tausend (von ihnen) verjagen und zwei zehntausend wenden zur Flucht, hätte ihr Gott sie nicht verkauft, sie preisgegeben der Herr?
31
Denn unserem Gott ist ihr Gott nicht gleich; das bezeugen unsere Feinde.
32
Ihr Weinstock stammt vom Weinstock Sodoms, von den Gefilden Gomorras. Ihre Trauben sind Trauben voll Gift, ihre Beeren bitter wie Galle,
33
Drachengeifer ihr Wein, grausiges Gift von Nattern. -
34
Liegt dies nicht bei mir bewahrt, versiegelt in meinem Schatzhaus:
35
Mein sind Rache und Vergeltung, zur Zeit, da ihr Fuß ins Wanken gerät; denn nah ist der Tag ihres Unheils, es eilt, was ihnen verhängt ist.
36
Dann schafft der Herr Recht seinem Volk, und zeigt seinen Knechten Erbarmen. Denn er sieht, daß hinschwand jeglicher Halt, daß dahin sind Freie und Sklaven.
37
Und er fragt: Wo sind nun ihre Götter? Ihr>Fels<, zu dem sie geflüchtet?
38
Aufstehen mögen nun, die das Fett ihrer Opfer aßen, die tranken den Wein ihrer Trankopfer! Sie mögen euch helfen! Sie mögen euch werden zu bergendem Schutz!
39
Seht doch, daß ich es bin, und nur ich, und kein Gott neben mir! - Ich bin es, der tötet und wieder ins Leben ruft. Ich bin es, der schlägt und wieder Heilung bewirkt. Keine Rettung gibt es aus meiner Hand.
40
Denn empor zum Himmel hebe ich meine Hand und schwöre: So wahr ich lebe in Ewigkeit:
41
Wenn ich geschärft mein blitzendes Schwert, sich reckt meine Hand zum Gericht, nehme ich Rache an meinen Drängern, vergelte dann meinen Hassern.
42
Fleisch wird fressen mein Schwert, trunken mache ich von Blut meine Pfeile - vom Blut der Toten und der Gefangenen, vom Haupt der Führer des Feindes.
43
Hoch preiset, ihr Heiden, sein Volk! - Er rächt das Blut seiner Knechte, nimmt Rache an denen, die es bedrängen. Sühne wirkt er für das Land, für sein Volk."
44
So ging denn Mose hin und trug alle Worte dieses Liedes laut dem Volk vor, er und Josua, der Sohn Nuns.
45
Als Mose all diese Worte ganz Israel vollständig vorgetragen hatte,
46
sagte er zu ihnen: "Beherzigt alle Worte, die ich euch heute feierlich einschärfe! Befehlt sie euren Kindern an, damit sie alle Gebote dieses Gesetzes genau beobachten!
47
Denn es sind für euch keine bedeutungslosen Worte. Gilt es doch euer Leben! Durch Beobachtung dieser Gebote werdet ihr lange in dem Land weilen, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zunehmen."

Mose stirbt auf dem Berg Nebo

48
Am gleichen Tag sagte der Herr zu Mose:
49
"Steige auf das Abarimgebirge, auf den Berg Nebo, der im Moabiterland liegt, Jericho gegenüber! Betrachte das Land Kanaan, das ich den Israeliten zu eigen geben will.
50
Dann sollst du auf dem Berg, den du bestiegen hast, sterben und zu deinen Volksgenossen versammelt werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Volksgenossen versammelt worden ist,
51
weil ihr inmitten der Israeliten unrecht gegen mich gehandelt habt beim Haderwasser von Kadesch in der Wüste Zin und weil ihr inmitten der Israeliten mich nicht als heilig offenbaren wolltet.
52
Denn du sollst das Land nur von gegenüber sehen - doch hineinkommen in das Land, das ich den Israeliten geben will, darfst du nicht."
(Offenbarung 15,1-4)
1
Höret, ihr Himmel, was ich rede; es höre die Erde die Worte meines Mundes!
2
Meine Lehre ströme zusammen wie Regen, wie Tau fließe meine Rede, wie milder Regenguss auf das Grün, wie Regentropfen auf die Gräser.
3
Denn den Namen des Herrn will ich preisen. Gebet unserm Gott die Ehre!
4
Gottes Werke sind vollkommen, und alle seine Wege sind gerecht; getreu ist Gott, und ohne allen Trug, gerecht und gerade.
5
Sie sündigten gegen ihn in Schmach, sie, nicht mehr seine Söhne; ein verderbtes und verkehrtes Geschlecht!
6
Vergiltst du so dem Herrn, du törichtes und unverständiges Volk? Ist er denn nicht dein Vater, der dich erworben, der dich gemacht und erschaffen hat?
7
Gedenke der weit zurückliegenden Tage, betrachte alle Geschlechter; frage deinen Vater, er wird es dir kundtun; deine Vorfahren, sie werden es dir sagen.
8
Als der Höchste die Völker schied, als er die Söhne Adams sonderte, bestimmte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels.
9
Des Herrn Anteil aber ist sein Volk, Jakob das ihm zugemessene Erbe.
10
Er fand es im wüsten Lande, am Orte des Grauens, der weiten Einöde; er führte es, und lehrte es, und hütete es wie seinen Augapfel.
11
Gleichwie der Adler seine Jungen zum Fluge lockt und über ihnen schwebt, so breitete er seine Flügel aus, und nahm es und trug es auf seinen Schultern.
12
Der Herr allein war sein Führer, und kein fremder Gott war mit ihm.
13
Er setzte es auf ein hohes Land, dass es die Früchte des Feldes esse, dass es Honig aus dem Felsen sauge, und Öl aus dem harten Gesteine,
14
Butter esse von den Kühen und Milch von den Schafen, samt dem Fette der Lämmer und Widder der Söhne Basans, und Böcke, samt dem Marke des Weizens; dass es trinke das Blut der Trauben, den lautersten Wein.
15
Aber der Liebling ward fett und schlug aus; er ward feist und breit, da verließ er Gott, seinen Schöpfer, und wich von Gott, seinem Heile.
16
Sie erzürnten ihn durch fremde Götter, sie reizten ihn durch Greuel zum Zorne.
17
Sie brachten den bösen Geistern Opfer dar, und nicht Gott, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die jüngst aufgekommen waren, die ihre Väter nicht verehrten.
18
Den Gott, der dich gezeugt, hast du verlassen, und des Herrn, deines Schöpfers, hast du vergessen.
19
Der Herr sah es und ward zum Zorne erregt, den seine Söhne und Töchter reizten ihn.
20
Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen und schauen, welches ihr Ende sein wird; denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, und Kinder ohne Treue.
21
Sie haben mich durch das, was nicht Gott war, gereizt, und mit ihren Eitelkeiten erbittert; so will auch ich sie reizen mit dem, was kein Volk ist, und sie durch ein törichtes Volk erbittern.
22
Das Feuer meines Zornes ist entflammt, und wird brennen bis in die tiefste Tiefe der Hölle, und wird die Erde mit ihrem Gewächs verzehren, und die Grundfesten der Berge verbrennen.
23
Ich will des Unglücks Fülle über sie häufen und alle meine Pfeile gegen sie schleudern.
24
Sie werden vom Hunger aufgezehrt werden, und Raubvögel werden sie mit bitterm Bisse verschlingen; den Zahn wilder Tiere werde ich über sie senden, die Wut der am Boden dahinschleichenden Schlangen.
25
Von außen wird sie das Schwert dahinraffen, von innen der Schrecken, den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling wie den Greis.
26
Ich sprach: Wo sind sie? Vernichten werde ich ihr Andenken unter den Menschen.
27
Doch wegen des Grimmes der Widersacher habe ich verzogen, dass ihre Feinde nicht etwa im Übermute sagen möchten: Unsere mächtige Hand und nicht der Herr hat dies alles getan.
28
Es ist ein Volk ohne Rat und ohne Einsicht.
29
O wären sie weise, und hätten sie Einsicht und bedächten, welches ihr Ende sein wird!
30
Wie könnte ein einziger tausend verfolgen, und zwei zehntausend in die Flucht jagen? Nicht darum, weil ihr Gott sie verkauft und der Herr sie preisgegeben hat?
31
Denn unser Gott ist nicht wie ihre Götter, und des sind unsere Feinde selbst Richter.
32
Vom Weinstocke Sodoms stammt ihr Weinstock, und von den Gefilden Gomorrhas; ihre Trauben sind Trauben von Galle, und ihre Beeren bitter.
33
Drachengalle ist ihr Wein, und unheilbares Natterngift.
34
Ist dies nicht bei mir verborgen, und versiegelt in meinen Schätzen?
35
Mein ist die Rache, und ich will vergelten zu seiner Zeit, auf dass ihr Fuß wanke; schon nahet der Tag des Verderbens, und die Zeiten eilen schnell heran.
36
Der Herr wird sein Volk richten, und sich über seine Diener erbarmen; wenn er sieht, dass ihr Land entkräftet ist, dass die Eingeschlossenen schwach und die übriggebliebenen aufgerieben sind.
37
Dann wird er sprechen: Wo sind ihre Götter, auf welche sie ihr Vertrauen setzten?
38
von deren Schlachtopfer sie das Fett aßen, von deren Trankopfern sie den Wein tranken? Sie mögen sich erheben, und euch Hilfe bringen, und euch in der Not beschirmen.
39
Erkennet denn, dass ich der einzige bin, und dass kein anderer Gott ist außer mir; ich tote, und ich mache lebendig; ich schlage, und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten.
40
Ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich lebe in Ewigkeit!
41
Wenn ich mein Schwert wie ein Blitz schärfe, und meine Hand das Gericht ergreifet, so werde ich Rache an meinen Feinden nehmen, und denen vergelten, die mich hassen.
42
Ich will meine Pfeile trunken machen vom Blut, und mein Schwert soll Fleisch fressen von dem Blute der Erschlagenen, und von den Gefangenen, das Fleisch der Feinde, deren Haupt entblößt ist.
43
Preiset ihr Völker sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und nimmt Rache an ihren Feinden, und ist gnädig dem Lande seines Volkes.
44
Moses also kam und sprach alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Josue, der Sohn Nuns.
45
Und als er alle diese Reden, zu ganz Israel sprechend, vollendet hatte,
46
sagte er zu ihnen: Nehmet alle die Worte, die ich euch heute bezeuge, zu Herzen, damit ihr sie euren Söhnen einschärfet, dass sie dieselben halten und tun, und alles erfüllen, was in diesem Gesetze geschrieben ist;
47
denn nicht ohne Grund sind sie euch geboten, sondern dass alle darin leben; und dass ihr, wenn ihr sie tut, lange in dem Lande bleibet, in das ihr über den Jordan ziehet, es in Besitz zu nehmen.

Mose stirbt auf dem Berg Nebo

48
An eben diesem Tage redete der Herr zu Moses und sprach:
49
Steige auf das Gebirge Abarim dort, das ist der Übergänge, auf den Berg Nebo, welcher im Lande Moab, Jericho gegenüber, liegt; und schaue das Land Chanaan, das ich den Söhnen Israels zum Besitze geben werde, und stirb auf dem Berge.
50
Wenn du ihn bestiegen hast, wirst du zu deinem Volke gesammelt werden, so wie Aaron, dein Bruder, auf dem Berge Hor gestorben ist und zu seinem Volke gesammelt ward;
51
weil ihr inmitten der Söhne Israels, bei dem Wasser des Widerspruches zu Kades in der Wüste Sin, wider mich gesündigt und mich nicht unter den Söhnen Israels verherrlicht habt.
52
gegenüber wirst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, welches ich den Söhnen Israels geben werde.