Das Wort Bin Ich

Das fünfte Buch Mose: Deuteronomium

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 2 -

Die Wüstenjahre

1
Hierauf zogen wir zurück in die Wüste zum Schilfmeer, wie der Herr mir befohlen hatte. Lange Zeit wanderten wir in einem Bogen um das Gebirge von Seďr.
2
Das sagte der Herr zu mir:
3
Ihr seid nun lange genug um dieses Gebirge herumgezogen. Wendet euch jetzt nach Norden!
4
Gib dem Volk folgende Anweisung: Ihr kommt nun durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus, die in Seďr wohnen. Sie sind in Furcht vor euch. Doch nehmt euch wohl in acht,
5
Krieg mit ihnen anzufangen! Denn ich werde euch nichts von ihrem Land geben, auch nicht einen Fußbreit, da ich das Bergland von Seďr dem Esau zum Besitz gegeben habe.
6
Kauft die Lebensmittel von ihnen um Geld; auch das Trinkwasser sollt ihr von ihnen um Geld kaufen.
7
Hat dich doch der Herr, dein Gott, in allem, was du unternahmst, gesegnet. Er hat sich deiner auf der Wanderung durch diese große Wüste angenommen. Vierzig Jahre sind es nun, daß der Herr, dein Gott, mit dir ist. An nichts hat es dir gemangelt.
8
So zogen wir denn an unseren Brüdern, den Söhnen Esaus, die in Seďr wohnen, vorüber, auf der Arabastraße an Elat und Ezjon-Geber vorbei, machten dann einen Bogen und schlugen den Weg nach der Wüste Moab ein.
9
Da befahl mir der Herr: Greife die Moabiter nicht an! Führe keinen Krieg mit ihnen! Denn ich werde dir von ihrem Land nichts zum Besitz überlassen. Habe ich doch das Gebiet von Ar den Söhnen Lots zu eigen gegeben.
10
Vor Zeiten wohnten die Emiter dort, ein großes, zahlreiches, hochgewachsenes Volk wie die Anakiter.
11
Sie gehörten zu den Rafaďtern wie die Anakiter, aber die Moabiter nannten sie Emiter.
12
In Seďr wohnten früher die Horiter. Die Söhne Esaus jedoch vertrieben und vernichteten sie und ließen sich an ihrer Stelle nieder, so wie Israel mit dem Land getan hat, das der Herr ihnen zum Besitz verlieh.
13
Macht euch nun auf und zieht über den Bach Sered! So überschritten wird den Bach Sered.
14
Die Zeit unserer Wanderung von Kadesch-Barnea bis zu unserem Übergang über den Bach Sered betrug 38 Jahre. Das ganze Geschlecht der kriegsfähigen Männer war unterdessen aus dem Lager weggestorben, wie der Herr ihnen mit einem Eidschwur angedroht hatte.
15
Es war ja auch die Hand des Herrn gegen sie gewesen, um sie bis auf den letzten Mann aus dem Lager zu vertilgen.
16
Als alle kriegsfähigen Leute aus dem Volk weggestorben waren,
17
sagte der Herr zu mir:
18
Du wirst nun bei Ar durch moabitisches Gebiet kommen und in die Nähe der Ammoniter gelangen.
19
Greif sie nicht an und laß dich nicht mit ihnen in einen Krieg ein! Denn vom Land der Ammoniter gebe ich dir nichts zum Besitz, da ich es den Söhnen Lots zu eigen gegeben habe.
20
Es gilt gleichfalls als Land der Rafaďter. Vor Zeiten wohnten darin die Rafaďter, denen die Ammoniter den Namen Samsummiter gaben.
21
Es war ein großes, zahlreiches, hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Der Herr hatte sie vor ihnen her vertilgt, und diese nahmen ihr Land in Besitz und ließen sich an ihrer Stelle nieder.
22
So hatte er es auch mit den Söhnen Esaus, die in Seďr wohnen, getan. Nachdem er die Horiter vor ihnen her ausgerottet hatte, bemächtigten sie sich ihres Landes und wohnen dort an ihrer Stelle bis zum heutigen Tag.
23
Auch die Awiter, die bis Gaza in Gehöften wohnten, wurden von den Kaftoritern, die aus Kaftor einwanderten, ausgerottet, und diese ließen sich an ihrer Stelle nieder.
(4. Mose 21,21-30)
24
Brecht nun auf und zieht über den Bach Arnon! Siehe, ich gebe den Amoriter Sihon, den König von Heschbon, und sein Land in deine Hand. Beginne die Eroberung und bekriege ihn!
25
Von heute an verbreite ich Furcht und Schrecken vor dir bei allen Völkern unter dem ganzen Himmel. Sobald sie nur von dir hören, werden sie vor dir zittern und beben.

König Sihon besiegt

26
Ich schickte nun von der Wüste Kedemot aus Boten an Sihon, den König von Heschbon, mit dem friedlichen Angebot:
27
Ich möchte durch dein Land ziehen. Ich werde aber stets auf der Straße bleiben, ohne nach rechts oder links abzubiegen.
28
Die Lebensmittel verkaufe mir um Geld; auch das Trinkwasser gib mir um Geld! Ich will nur durchziehen.
29
Dies gestatteten mir auch die Söhne Esaus, die in Seďr wohnen, und die Moabiter, die in Ar ansässig sind. Mein Ziel ist, über den Jordan in das Land zu gelangen, das der Herr, unser Gott, uns geben will.
30
Doch Sihon, der König von Heschbon, wollte uns den Durchzug nicht gestatten. Denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Sinn unbeugsam und sein Herz hart werden lassen, um ihn in deine Gewalt zu geben, wie es heute der Fall sein wird.
31
Da sagte der Herr zu mir: Siehe, ich habe schon Sihon und sein Land dir übergeben. Gehe daran, sein Land in Besitz zu nehmen!
32
Als nun Sihon mit seinem ganzen Kriegsvolk nach Jahaz gegen uns zum Kampf heranzog,
33
gab ihn der Herr, unser Gott, in unsere Gewalt. Wir schlugen ihn, seine Söhne und sein ganzes Kriegsvolk.
34
Zugleich eroberten wir alle seine Städte und vollzogen an jeder Stadt den Bann, an Männern, Frauen und Kindern. Niemand ließen wir entkommen.
35
Nur das Vieh und das Raubgut aus den von uns eroberten Städten behielten wir als Beute für uns.
36
Von Aroër am Ufer des Arnon und von der Stadt im Tal bis nach Gilead war keine fester Platz, der für uns uneinnehmbar gewesen wäre. Alle gab der Herr, unser Gott, in unsere Gewalt.
37
Das Land der Ammoniter jedoch, das ganze Gebiet seitwärts vom Jabbok samt den Städten im Bergland, hast du nicht angetastet, ganz wie der Herr, unser Gott, es befahl.

Die Wüstenjahre

1
Von da brachen wir auf, und kamen in die Wüste, welche sich gegen das rote Meer zieht, wie der Herr mir gesagt hatte; und wir umzogen durch eine lange Zeit das ganze Gebirge Seir.
2
Und der Herr sprach zu mir:
3
Ihr habt dieses Gebirge nun genug umzogen, gehet nach Norden;
4
befiehl nun dem Volke und sprich: Wenn ihr durch das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esaus, zieht, die in Seir wohnen, so werden diese sich vor euch fürchten.
5
Gebet also Acht, dass ihr euch nicht wider sie erhebet; denn ich werde euch auch nicht einen Fuß breit von ihrem Lande geben, weil ich das Gebirge Seir dem Esau zum Besitze gegeben habe.
6
Lebensmittel kaufet von ihnen um Geld, dass ihr zu essen habet, auch die Erlaubnis, Wasser zu schöpfen, dass ihr zu trinken habet, kaufet um Geld.
7
Der Herr, dein Gott, hat dich in allen Werken deiner Hände gesegnet; er kennt dein Wandern, wie du durch diese große Wüste zogest, vierzig Jahre hat der Herr, dein Gott, unter dir gewohnt, und nichts hat dir gemangelt.
8
Und als wir nun von unsern Brüdern, den Söhnen Esaus, die in Seir wohnten, auf dem Wege der Ebene von Elath und Asiongaber weiterzogen, kamen wir auf den Weg, der zur Wüste Moab führt.
9
Und der Herr sprach zu mir: Kämpfe nicht gegen die Moabiter und lass es nicht zum Streite mit ihnen kommen, denn ich werde dir nichts von ihrem Lande geben, weil ich den Söhnen Lots Ar zum Besitze gegeben habe.
10
Zuerst wohnten die Emiter darin, ein großes und starkes Volk, so hochgewachsen wie die vom Stamme der Enakiter,
11
so dass sie zu den Riesen gerechnet wurden und den Enakssöhnen ähnlich waren. Die Moabiter aber nennen sie Emiter.
12
In Seir wohnten vordem die Horrhiter; aber die Söhne Esaus vertrieben sie, und vertilgten sie, und schlugen dort ihre Wohnsitze auf, wie Israel im Lande seines Erbbesitzes getan hat, das der Herr ihm gegeben.
13
So machten wir uns auf, um über den Bach Zared zu ziehen, und kamen an denselben.
14
Die Zeit aber, welche wir von Kadesbarne unterwegs waren, bis zum Übergange über den Fluß Zared, war achtunddreißig Jahre; bis das ganze Geschlecht der streitbaren Männer aus dem Lager ausgestorben war, wie der Herr geschworen hatte,
15
denn seine Hand war gegen sie, dass sie aus der Mitte des Lagers dahingerafft wurden.
16
Nachdem aber alle streitbaren Männer gestorben waren,
17
redete der Herr zu mir und sprach:
18
Du wirst jetzt die Grenzen Moabs überschreiten, bei der Stadt namens Ar,
19
und in die Nähe der Söhne Ammons gelangen; hüte dich, gegen sie zu kämpfen und Krieg mit ihnen zu beginnen, denn ich werde dir von dem Lande der Söhne Ammons nichts geben, weil ich es den Söhnen Lots zum Besitze gegeben habe.
20
Es ward für ein Land der Riesen gehalten; und es wohnten auch einst Riesen darin, welche die Ammoniter Zomzommiter nennen,
21
ein großes und zahlreiches Volk, und hoch von Gestalt wie die Enakiter, welche der Herr vor ihnen vertilgte; und er ließ sie statt ihrer darin wohnen,
22
wie er für die Söhne Esaus getan, welche in Seir wohnen, indem er die Horrhiter vertilgte, und ihnen deren Land gab, das sie bis zur Gegenwart besitzen.
23
Auch die Heviter, welche in Haserim bis Gaza wohnten, wurden von den Kappadociern vertrieben, die aus Kappadocien kommend sie vertilgten und an ihrer Statt sich niederließen.
(4. Mose 21,21-30)
24
Machet euch nun auf und überschreitet den Bach Arnon! siehe, ich gebe Sehon, den König zu Hesebon, den Amorrhiter, in deine Hand; schicke dich an, sein Land in Besitz zu nehmen, und kämpfe gegen ihn.
25
Heute werde ich anfangen, Schrecken und Furcht vor dir auf die Völker fallen zu lassen, die unter dem weiten Himmel wohnen, dass sie erschrecken, wenn sie deinen Namen hören, und erbeben wie Gebärende, und von Schmerzen erfasst werden.

König Sihon besiegt

26
Da sandte ich aus der Wüste Kademoth zu Sehon, dem Könige von Hesebon, Boten mit Worten des Friedens und ließ ihm sagen:
27
Wir möchten durch dein Land ziehen, auf der Heerstraße werden wir bleiben und nicht abweichen weder zur Rechten noch zur Linken.
28
Verkaufe uns Lebensmittel, dass wir zu essen haben, und gib uns Wasser um Geld, und so wollen wir trinken. Nur um eines bitten wir, dass du uns den Durchzug gestattest,
29
wie die Söhne Esaus, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, getan haben; bis wir an den Jordan kommen und in das Land hinüberziehen, welches der Herr, unser Gott, uns geben will.
30
Aber Sehon, der König von Hesebon, wollte uns den Durchzug nicht gestatten, weil der Herr, dein Gott, seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt hatte, damit er in deine Hände gegeben würde, wie du jetzt siehst.
31
Da sprach der Herr zu mir: Siehe, ich beginne dir Sehon und sein Land preiszugeben; schicke dich an, es in Besitz zu nehmen.
32
Als nun Sehon uns mit seinem ganzen Volke zum Kampfe nach Jasa entgegenzog,
33
gab der Herr, unser Gott, ihn uns preis, und wir schlugen ihn mit seinen Söhnen und seinem ganzen Volke.
34
Damals nahmen wir alle Städte ein, erschlugen ihre Einwohner, Männer und Weiber und Kinder, und ließen nichts darin übrig;
35
außer das Vieh, das uns als Beute zu Teil ward, und die Beute der Städte, welche wir einnahmen,
36
von Aroer an, am Ufer des Baches Arnon, von der Stadt im Tale, bis Galaad. Es war kein Dorf und keine Stadt, die unsern Händen entgangen wäre; alle gab der Herr, unser Gott, uns preis,
37
ausgenommen das Land der Söhne Ammons, in das wir nicht gekommen sind, und alles was am Bache Jebok liegt, und die Städte im Gebirge, und alle Orte, die uns der Herr, unser Gott, verboten hat.