Das Wort Bin Ich

Das Evangelium nach Markus

Theophilus Bibel

 Zurück | Inhalt | Weiter 

- Kapitel 1 -

Johannes der Täufer bereitet den Weg vor

(Jesaja 40,1-5; Matthäus 3,1-17; Lukas 3,1-22; Johannes 1,19-34)
1
Anfang des Evangeliums Jesu Christi, dem Sohn Gottes.
2
Wie geschrieben steht in den Propheten: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird
3
»Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben
4
So begann Johannes in der Wüste, taufte und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
5
Und es ging zu ihm hinaus das ganze Land Judäa und die Bewohner von Jerusalem, und es wurden von ihm alle im Jordanfluss getauft, die ihre Sünden bekannten.
6
Johannes aber war bekleidet mit Kamelhaaren und trug einen ledernen Gürtel um seine Lenden, und er Heuschrecken und wilden Honig.
7
Und er verkündigte und sprach: Es kommt einer nach mir, der stärker ist als ich, und ich bin nicht würdig, ihm gebückt seinen Schuhriemen zu lösen.
8
Ich habe euch mit Wasser getauft; er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.

Johannes tauft Jesus

9
Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus von Nazareth in Galiläa kam und sich von Johannes im Jordan taufen ließ.
10
Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel zerrissen und den Geist wie eine Taube auf ihn herabsteigen.
11
Und eine Stimme ertönte aus den Himmeln: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!

Satan versucht Jesus

(Matthäus 4,1-17; Lukas 4,1-15)
12
Und sogleich treibt ihn der Geist in die Wüste hinaus.
13
Und er war 40 Tage dort in der Wüste und wurde vom Satan versucht; und er war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.

Jesus beginnt sein Wirken in Galiläa

14
Nachdem aber Johannes gefangengenommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes
15
und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Vier Fischer werden als Jünger berufen

(Matthäus 4,18-22; Lukas 5,1-11; Johannes 1,35-42)
16
Als er aber am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder Simons; die warfen das Netz aus im See, denn sie waren Fischer.
17
Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!
18
Da verließen sie sogleich ihre Netze und folgten ihm.
19
Und als er von dort ein wenig weiter ging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, die auch im Schiff waren und die Netze flickten.
20
Und sogleich berief er sie; und sie ließen ihren Vater Zebedäus samt den Tagelöhnern im Schiff und folgten ihm.

Jesus treibt einen unreinen Geist aus

(Lukas 4,31-37)
21
Und sie begaben sich nach Kapernaum; und er ging am Sabbat sogleich in die Synagoge und lehrte.
22
Und sie erstaunten über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
23
Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist, der schrie
24
und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: Der Heilige Gottes!
25
Aber Jesus befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!
26
Da zerrte ihn der unreine Geist hin und her, schrie mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus.
27
Und sie erstaunten alle, so dass sie sich untereinander fragten und sprachen: Was ist das? Was für eine neue Lehre ist dies? Mit Vollmacht gebietet er auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!
28
Und die Kunde von ihm verbreitete sich sogleich in das ganze umliegende Gebiet von Galiläa.

Die Schwiegermutter des Petrus wird geheilt

(Matthäus 8,14-17; Lukas 4,38-41)
29
Und sogleich verließen sie die Synagoge und gingen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas.
30
Simons Schwiegermutter aber lag krank am Fieber danieder, und sogleich sagten sie ihm von ihr.
31
Und er kam hinzu, ergriff ihre Hand und richtete sie auf; und das Fieber verließ sie sogleich, und sie diente ihnen.

Viele Heilungen nach Sabbat-Sonnenuntergang

32
Als es aber Abend geworden und die Sonne untergegangen war, brachten sie alle Kranken und Besessenen zu ihm.
33
Und die ganze Stadt war vor der Tür versammelt.
34
Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht reden, weil sie wussten, dass er der Christus war.

Verkündigung in Galiläa

(Lukas 4,42-44)
35
Und am Morgen, als es noch sehr dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und betete dort.
36
Und es folgten ihm Simon und die, welche bei ihm waren;
37
und als sie ihn gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Jedermann sucht dich!
38
Und er spricht zu ihnen: Lasst uns in die umliegenden Orte gehen, damit ich auch dort verkündige; denn dazu bin ich gekommen!
39
Und er verkündigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa und trieb die Dämonen aus.

Jesus reinigt einen Aussätzigen

(3. Mose 14,1-32; Matthäus 8,1-4; Lukas 5,12-16)
40
Und es kam ein Aussätziger zu ihm, bat ihn, fiel vor ihm auf die Knie und sprach zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen!
41
Jesus aber, innerlich bewegt, streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will; sei gereinigt!
42
Und während er redete, wich der Aussatz sogleich von ihm, und er wurde rein.
43
Und er ermahnte ihn ernstlich und schickte ihn sogleich fort
44
und sprach zu ihm: Hab Acht, sage niemand etwas; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, was Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!
45
Er aber ging und fing an, es vielfach zu verkündigen und breitete die Sache überall aus, so dass Jesus nicht mehr öffentlich in eine Stadt hineingehen konnte, sondern er war draußen an einsamen Orten; und sie kamen von allen Seiten zu ihm.